David Garrett - die exklusive Biografie

Künstlern. Er unterstützte José Carreras und war maßgeblich am Aufstieg des britischen Tenors Russell Watson beteiligt, der trotz seines großen Talentes zunächst als Fabrikarbeiter sein Geld verdienen musste, bevor er entdeckt und zum Star gemacht wurde.
    Die wohl schillerndste Persönlichkeit in David Garretts Umfeld ist die Medien-Managerin Elke Krüger, eine ausgewiesene Expertin ihres Fachbereichs, die allerdings persönlich wenig an klassischer Musik interessiert ist und darüber kaum Detailwissen besitzt. In Krügers Verantwortung liegt es, Kontakte zu den Medien zu pflegen und Davids dortige Präsenz zu sichern – eine Aufgabe, die angesichts der immensen Anzahl von TV-Auftritten von David Garrett und der Presseberichte über den Künstler erstklassig erfüllt worden ist.
    Die Tatsache, dass Krüger nun mit David einen klassischen Violinisten betreut, ist angesichts des bisherigen Musikgeschmacks der Medienmanagerin durchaus erstaunlich. Auf der Website des Medienbüros Elke Krüger findet man den Lebenslauf der Inhaberin in drei kurze Punkte unterteilt: Den Abschnitt seit der Gründung des Büros im Jahr 2005, die vorausgehende, 24 Jahre andauernde Beschäftigung bei der BMG Berlin Musik GmbH und die frühen Jahre als »The Teens Hauptfanclubleiterin«.
    Es dürfte nur wenige Menschen geben, die eine Tätigkeit als Fanclubleiterin als einen der zentralen Abschnitte ihres Werdegangs angeben – vor allem, wenn es sich dabei um die Unterstützung einer Band handelt, die eine äußerst kurze und mittlerweile fast in Vergessenheit geratene Karriere hinlegte.
    Wie der Name verrät waren The Teens eine Teenagerband. Die im damaligen Westberlin von fünf Jungen als Schülerband gegründete Gruppe wurde 1978 durch ihren Auftritt in der vom ZDF ausgestrahlten Sendung Der große Preis bundesweit bekannt. Bereits 1981 war der Ruhm jedoch schon wieder verblasst, ein Jahr später löste sich die Band auf. Geblieben ist aus jener Zeit kaum mehr als der Titel ihrer ersten Single, der sich vor allem aufgrund der extrem häufigen Wiederholung eines einzigen Wortes in das Gedächtnis einbrannte: Gimme Gimme Gimme Gimme Gimme Your Love ist eine denkbar simple, für jugendliche Hörer jedoch hervorragende geeignete Pophymne.
    Dass The Teens nun stellvertretend für Elke Krügers Musikgeschmack stehen, erstaunt und lässt die Medienmanagerin für Davids Umfeld als denkbar unpassend erscheinen. Andererseits ist die Zusammenarbeit zwischen Garrett und Krüger ein weiterer Beweis dafür, dass David bei der Auswahl der Geschäftspartner allein deren Professionalität wichtig ist – private Vorlieben spielen keine Rolle.
    Wer sich also bei der Durchsicht der Liste der von Elke Krüger bisher betreuten Künstler über die merkwürdige Kombination aus Wildecker Herzbuben, Bonnie Tyler, Jürgen von der Lippe und Lou Bega wundert, sollte nicht an deren Musik denken, sondern an die Tatsache, dass all diese Namen auch nach Jahren noch präsent sind. Dieser Bekanntheitsgrad ist auch auf das Engagement von Elke Krüger zurückzuführen, die mit sicherem Gespür den jeweils passenden Medienauftritt für den Künstler auswählt und dadurch für weitere Anfragen seitens der TV-Sender und Konzertveranstalter sorgt.
    Es heißt, Elke Krüger sei selbst überrascht gewesen, als man mit dem Anliegen, einen Geiger zu betreuen, auf sie zugetreten war. Doch die bisherige mediale Präsenz David Garretts beweist, dass Krügers mangelnde Kenntnisse über die klassische Musik dem Erfolg keinen Abbruch taten.
    Selbstverständlich haben auch die seit 2007 häufigen Auftritte David Garretts in den Medien zwei Seiten. Einerseits trugen sie wesentlich zum Erfolg des Violinisten bei. Andererseits führten sie dazu, dass sich auch in den Köpfen des Fachpublikums das Bild des »schönsten« und »schnellsten« Geigers festsetzte – eine Vorstellung, die ständig Anlass zur Kritik bot, da klassische Musik nach Meinung dieser Experten mit Starrummel unvereinbar ist.
Keine Atempause
    Eine erfolgreiche Platzierung des Albums Music in den Charts, ein vollendeter Kinofilm und ein festes Umfeld von Personen, auf die David sich verlassen konnte – das also war der Stand der Dinge im ausgehenden Jahr 2012, einem Jahr, das sich einmal mehr durch ein immenses ­Arbeitspensum auszeichnete. Zu