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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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    „Das riecht nach Kaffee, Meer und einer Menge Salz“, sagte ich den zukünftigen Zuschauern zuliebe.
    „Gut!“ David schob mir ein Messer zu. „Streich dir was von der Butter auf deinen Toast. Ja, genau. Schneller, sonst wird er kalt! Okay. Jetzt muss eine dünne Schicht Vegemite darauf, für Anfänger.“
    Ich tat, was er sagte. Das Endergebnis war ein von schwarzem Zeug bedeckter Toast. Wollte ich da wirklich reinbeißen? Nein. Hatte ich eine Wahl? Nein.
    „Auf die Plätze!“, rief David fröhlich. „Fertig! LOS!“
    Blitzschnell biss ich zu und kaute in Erwartung eines absoluten Weltunterganges. Tatsächlich war Vegemite sehr speziell. Dieser extreme, salzige Geschmack schien allerdings wie gemacht für meinen von Finnland vollkommen abgehärteten Mund.
    David keuchte entgeistert. „Das ist nicht dein Ernst!“
    Ich starrte betont herablassend in die Kamera, dann biss ich noch mal ab, einen größeren Teil diesmal, und lehnte mich mit einem aufrichtigen, genüsslichen Stöhnen zurück. „Köstlich! Gewöhnungsbedürftig, natürlich. Und unglaublich köstlich.“
    Schnaubend senkte David die Kamera. Trotz und Wut glänzten in seinen Augen. „Das macht keinen Spaß!“
    „Tja, dein Pech“, erwiderte ich ungerührt und wies mit dem beinahe aufgegessenen Toast auf die Kamera. „Weg damit. Was ich mit dir bereden will, geht niemanden etwas an. Jetzt möchte ich mich gern auf dein Sofa fallen lassen und ein gutes Bier trinken. Logischerweise ein Tooheys Old .“
    Eine Minute später wurde es ernst: Ich umklammerte die eisgekühlte feuchte Flasche und saß David, der sich in einem Sessel ausstreckte, auf dem Sofa gegenüber. Seltsamerweise war ich ruhig, wie bei einem wichtigen Auftrag. Trotzdem fiel es mir schwer, zu sprechen – mir schlug das Herz nämlich ganz oben in der Kehle.
    „Wer weiß davon?“, fragte ich mit konzentrierter Ruhe. Ich wollte wissen, ob er die Nerven hatte, mich dreist anzulügen.
    David seufzte. „Alle. Wir sind Freunde, wir reden über alles. Ich habe ihnen geraten, dich vor einer endgültigen Entscheidung nicht darauf anzusprechen.“
    „Danke“, erwiderte ich. Es hörte sich ironischer an, als ich es meinte. „Wie stellst du dir diese Sache vor?“
    „Na ja, als eine Art Affäre. Wir können uns regelmäßig treffen und es wäre reiner Sex. Ohne Gefühle, ohne das sensible und empfindliche Getue von Weibern. Stell dir vor, wie einfach es sein muss für zwei Männer: Sie wissen, was Männer brauchen und wollen, weil sie selbst Männer sind . Ein Vorspiel bräuchte man nur zum Spaß, nicht, um richtig in Fahrt zu kommen. Das schaffen wir mit etwas Ruppigerem als ewigem Geknutsche.“ David, der die Zustimmung in meinen Augen sah, lehnte sich zufrieden lächelnd zurück. „Ich kann in deinem Blick lesen, wie sehr dich die Vorstellung anmacht, auf so leichtem Weg befriedigt zu werden. Unkompliziert. Ohne Verpflichtungen. Ohne Hast. In gegenseitiger Begierde.“
    „In der Tat. – Du hast gesagt, dass du keine Erfahrungen hast. War das die Wahrheit?“
    „Pah, na klar!“
    „Verzeihung“, knurrte ich. „Es war eine Frage . Also –“ Ich stockte, überfordert von den Worten, die sich in meinen Gedanken formten.
    David hingegen seufzte übertrieben und faltete mit ernstem Gesichtsausdruck die Hände über seinem Schoß. In seinen Augen glühte der Schalk, und als er sprach, sah ich genau, dass er gegen ein heftiges Grinsen ankämpfen musste.
    „Ist das ein Ja?“, fragte er vergnügt.
    „Ja.“
    „JA!“, brüllte David und sprang von seinem Sessel so weit in die Höhe, dass seine Hände die Decke streiften. „Ja, ja, ja!“
    Ich ließ mich zurückfallen und schaute David schweigend dabei zu, wie er jubelnd durch das Wohnzimmer hüpfte und schließlich erschöpft auf seinen Sessel fiel.
    Er keuchte nach wie vor, als er mich angrinste.
    Ich war froh, dass er schamlos über diese Dinge reden konnte. Er war genauso bereit wie ich. Wir wollten und konnten uns sorglos gehen lassen, ohne uns zu schämen und an eventuelle „peinliche“ Missgeschicke zu denken.
    Wir waren erwachsene Männer. Zwei Männer unter sich. Ohne den Druck, perfekt funktionieren und eine schwer zu entflammende Frau befriedigen zu müssen. Es gab nichts, worüber wir uns Gedanken machen mussten.
    „Keine Sorge“, schnurrte David und zwinkerte mir von seiner entspannten Position aus zu. „Ich werde zärtlich mit deinem hübschen Po umgehen.“
    Ich grinste lässig. „Wir werden ja sehen,

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