David Roth und andere Mysterien
prostete mir grinsend zu. „Keine Sorge, ich lege los. Meine Eltern waren fleißig, ich habe zwei Geschwister. Meine Schwester ist Erzieherin, mein Bruder studiert in Perth. Meine Eltern arbeiten im Tourismus und in der Werbebranche. Ich habe etliche Verwandte – wir sind an Geburtstagen und Feiertagen wie Weihnachten bis zu neunzig Leute in jedem Alter.“
„Klingt nach einem spannenden Familienleben.“ Am liebsten hätte ich meines verschwiegen. Dieses Thema war mir zu privat. „Ich habe eine Schwester, Clara. Sie ist sechs Jahre älter und mit meinem Chef Billy Walker verheiratet. Meine Eltern haben derzeit ein Restaurant in Helsinki. Das war’s.“
David spitzte die Lippen, vermutlich hatte er sich tiefergehende Informationen erhofft. Statt zu bohren, fuhr er mit einer weiteren Frage fort. „ Worin bist du richtig gut? Ah, das fällt mir nicht schwer.“ Sein anzügliches Grinsen verstärkte das Prickeln zwischen uns. „Surfen und Sex.“
„Das war alles?“, fragte ich nach außen hin unbeeindruckt, obwohl ich zu schwitzen begann. Ich stellte mir vor, seinen Mund zu verschlingen.
Grimmig trank er einen Schluck Bier, bevor er murmelte: „Ich spiele Gitarre und singe.“
Ein Schauer durchfuhr mich. Mir war bereits öfter aufgefallen, dass er eine angenehm tiefe Stimme hatte. In seinem Haus summte er oft Lieder vor sich hin.
„Sing“, befahl ich, und mein Ton ließ keine Widerrede zu.
Er reagierte überrascht und verlegen. Als ich ihn anlächelte, schien er sich zu entspannen. Nach einem kleinen Zögern grinste er breit, richtete sich ein wenig auf und stimmte People are people von Depeche Mode an. Das Lied passte geradezu lächerlich gut auf unsere Situation. Ich musste immer wieder lachen. Als er fertig war, forderte ich eine Zugabe, und das ließ ihn sehr nachdenklich werden.
Kraftvoll begann er, Losing my religion von R.E.M. zu singen.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich mir meine Niederlage eingestehen musste. Ich starrte ihn an, er wich meinem Blick nicht aus. Seine Stimme beherrschte mich. Er sang gefühlvoll, ohne zu übertreiben, wobei er die letzten Sätze sanft ausklingen ließ, mit Augen, die einen Lockruf aussandten. Ich ließ mich in seinen Bann ziehen.
Er verstummte. Mir schwirrte der Kopf. Ich konnte mir einbilden, die sexuelle Begierde zu riechen , als David vorsichtig die Hand ausstreckte und meine Finger zu streicheln begann, die neben dem Teller auf der Tischplatte ruhten. Dieser eine Moment war das Intimste, das wir je gemeinsam erlebt hatten. Er raubte mir den Verstand. Ich stand unter Strom.
Davids Blick wanderte nahezu liebkosend zu meinem Mund. Ich fühlte ihn, einem Kuss gleich. David beobachtete meine Brust, die sich rasch hob und senkte. Von dort glitten seine Augen erneut zu meinen.
Er lächelte. „Lass es uns langsam angehen. Wir könnten im Pool ein paar Runden schwimmen ... und einander berühren.“
Ich sagte nichts. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht antworten konnte .
David fasste sich an den Hemdkragen und erhob sich. Ohne mein Zutun stand ich ebenfalls auf und folgte mit den Augen Davids Fingern. Sie knöpften quälend langsam sein Hemd auf, bis es offenstand und seine Brust entblößte. Ich wollte seine Haut spüren.
Mit einem neckenden Grinsen wandte David sich ab, ließ das Hemd fallen und ging über den neu angelegten Weg hinüber zum Pool. Ich folgte ihm, ohne zu zögern, hielt jedoch gebührenden Abstand. Er wandte mir seinen muskulösen Rücken zu, und ich hörte, dass er seinen Gürtel öffnete. Da drehte er den Kopf zu mir, grinste – und zog sich die Jeans mitsamt der Unterhose nach unten.
Sein wohlgeformter Hintern, etwas blasser als der Rest seines Körpers, gab mir den Rest. In einem Sekundenbruchteil stellte ich mir vor, seine Backen zu packen und hemmungslos in ihn hineinzustoßen. Im nächsten warf ich mich auf ihn.
Das erfrischende Wasser schnitt seinen Schrei ab. Ineinander verschlungen sanken wir und schwammen anschließend zusammen an die Oberfläche zurück. Sein heiseres Lachen war Musik in meinen Ohren, obgleich ich es mit einem hungrigen Kuss erstickte. Unsere Zungen kämpften gierig um die Vorherrschaft. Ich war ohne Hemmungen, presste mich an ihn und ließ zu, dass er uns aus dem tieferen Wasser zog. Hier konnte ich seine nasse Brust berühren. Meine Hand glitt an seinem Körper hinunter und zu seinem Hintern, wo sie fordernd zudrückte.
Mit einem Stöhnen löste David seinen rotgeküssten Mund von meinem. „Du
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