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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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solltest dich besser ausziehen. Deine Kleidung saugt sich voll.“
    „Man sollte nicht mit vollem Magen ins Wasser“, konterte ich. „Männer sollten keine Männer küssen.“
    David umfasste mit einer Hand meinen Hinterkopf und zog mich mit der anderen an sich. Mit geradezu rührender, euphorischer Neugier erforschte seine Zunge meinen Mund. In seinem festen Griff konnte ich mich nicht rühren. Ich ließ ihn gewähren. In jeder seiner genüsslichen Bewegungen spürte ich deutlich, dass er mich mit Leib und Seele begehrte, und mir ging es inzwischen nicht anders.
    Mein Handy piepste wild.
    Mir selbst drang das Geräusch kaum ins Bewusstsein. David war es, der mich abrupt losließ und dermaßen erschrocken ansah, dass mir klar wurde, was geschah. Er hatte ja keine Ahnung, wie berechtigt seine Sorge war – dieses Piepsen ertönte nur im höchsten Notfall.
    Meine eigene Furcht um Linda und ihre Familie, die ich inzwischen von ganzem Herzen liebte, überwältigte mich regelrecht. David sah dieses Gefühl in meinen Augen, und ich glaube, dass er in diesem Moment zum ersten Mal begriff, was er und seine Freunde mir bereits geschenkt hatten.
    Was war passiert?
    Wollte sich jemand für Westcotts Tod rächen? War er doch kein Einzeltäter? Hatte er damit gerechnet, dass wir eines Tages seine Plakate finden würden? Stand in Wahrheit eine ganze Armee hinter ihm?
    Ich verließ den Pool und nahm das Handy an mich. Code Rot. Gefahr in Lindas Haus.
    Ich rannte klatschnass durch Miles’ Haus, hetzte auf meinen Wagen zu und raste nach Waverton. Ich ignorierte, dass es mir körperlich wehtat, mich von David zu entfernen. Linda war in diesen grausamen Minuten bedeutsamer. Ich rang während der gesamten Fahrt nach Atem, als wäre ich im Pool ertrunken, und hielt endlich mit quietschenden Bremsen vor dem Haus.
    Die Tür stand offen.
    Es brannte Licht.
    Ich sprang aus dem Wagen, eine Waffe in jeder Hand.
    „Linda! Mia! Bobby!“, brüllte ich von Sinnen und stürmte ins Wohnzimmer.
    Entgeistert bremste ich meinen Sprint ab. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Linda, Bobby, Miles, Joanna, Em, Eve und Wanda saßen blass auf dem Sofa. Sie alle erröteten beinahe zeitgleich – in jeder anderen Situation hätte ich sie ausgelacht. In dieser Nacht blieb es mir im Hals stecken.
    „Tut uns leid“, krächzte Bobby. Er war heiser, ich verstand ihn kaum. „Wir haben zusammen gegessen und ... Linda hat ... den Notfall-Knopf gedrückt. Wir … hatten ihn noch nicht abgegeben und gehofft, du wärst zu, äh, beschäftigt, um es zu bemerken. Sonst hätten wir dich angerufen. Tut uns leid.“
    Schluchzend kuschelte sich Linda in Bobbys Arme. Tränen kullerten über ihre Wangen. Ihre Lippen formten lautlos die Worte Tut mir leid . Sie sah aus, als würde sie vor Kummer innerlich zerbrechen.
    „Ist das euer Ernst?“, fragte ich eisig und ließ die Waffen fallen. Erschrocken und schmerzerfüllt schauten alle mich an. „Jemand drückt unabsichtlich diesen Knopf und ihr entschuldigt euch dafür? Das ist verdammt noch mal nicht nötig! Er ist da , um gedrückt zu werden! Solche Dinge passieren nun mal! Das ist lange kein Grund, sich schuldig zu fühlen! Hörst du, Linda? Es spielt keine Rolle. Es ist scheißegal, in Ordnung? Ich bin so unglaublich froh, dass dir nichts passiert ist, um Himmels willen!“
    Bevor ich für weitere Erklärungen Luft holen konnte, war Linda bereits aufgesprungen und hatte sich in meine Arme geworfen.
    „Oh, Frau“, murmelte ich und drückte ihren kugeligen, bebenden Körper behutsam an mich. „Beruhig dich, Liebes, beruhig dich doch. Es ist alles gut. Alles ist gut. Hör auf zu weinen, alles ist in Ordnung. Liebes, ich bin nass ...“
    „Oh.“ Mit einem zittrigen Schluchzen löste sie sich von mir. „Warum ...?“
    Miles kicherte. „Ihr zwei habt den Pool eingeweiht? Schön!“
    Ich wurde rot und hob einen warnenden Zeigefinger. „Miles!“
    „Habt ihr euch geküsst? Habt ihr rumgemacht? Ging’s ordentlich zur Sache?“
    Linda schaute mich flehend an. „Bitte verrate es uns! Hab ich euch gestört? Wir haben uns viel Mühe gegeben damit, euch hereinzulegen.“
    Ich schloss einige Herzschläge lang die Augen. „Das kann ich nicht sagen.“
    „Mensch, Lauri“, brummte Bobby beleidigt.
    „Leute, ich weiß nicht, was passiert wäre. Ich gehe nach oben, ja? Mein Herz rast.“
    In meinem Zimmer zog ich mich aus, trocknete mich ab und rief David an.
    „Lauri?“, fragte er und klang außer Atem. „Was ist

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