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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wusste er, dass er ungerecht war gegen sich selbst.
    Aber nicht sehr, beharrte sein starrsinniger Zweifel. Sicher, ein Mann muss für das eintreten, von dem er weiß, dass es richtig ist, und es ist zu spät, wenn man dafür eintritt, nachdem der Kampf schon verlorenging. Aber ein Mann sollte sicher sein, dass er wirklich weiß, wogegen er kämpft − nicht nur, wofür −, ehe er sich entscheidet, Menschen zu töten, oder Leute dazu auffordert, die ihm vertrauen. Und was, wenn du Van Dort nicht leiden kannst? Verlangt ja niemand von dir. Nicht einmal er. Teufel, sogar Trevor sagt, ich soll ihm zuhören, und er war Suzannes Bruder!
    Stirnrunzelnd erinnerte er sich einmal mehr, wie er die glanzvolle ältere Schwester seines besten Freundes mit den bewundernden Augen eines kleinen Jungen gesehen hatte. Wie alt war er damals? Zehn? Nein, wahrscheinlich nicht einmal so alt. Trotzdem erinnerte er sich an den Tag, an dem Suzanne mit ihrem reichen außerweltlichen Ehemann den Planeten verließ. Er erinnerte sich auch an den Tag, an dem Trevor ihm erzählt hatte, dass Suzannes Mann tausend Jahre alt würde, während sie altern und sterben musste. Und er erinnerte sich an den Tag − da war er kein kleiner Junge mehr, sondern ein erwachsener Mann, ein Mann aus den Gründerfamilien −, an dem Suzanne nach Montana zurückkam, um zu erklären, wieso ihr toller, verräterischer Ehemann versuchte, den ganzen Rest des Sternhaufens zu wirtschaftlichen Sklaven Rembrandts zu machen.
    Er biss die Zähne zusammen, als er diesen Augenblick des Verrats neu durchlebte. Der Augenblick, in dem er begriff, dass Suzanne sich verändert hatte. Dass die starke, großartige Frau, an die er sich erinnerte, so lange der Gehirnwäsche unterzogen worden war, bis sie nur noch die Behauptungen der Rembrandter abspulte. Und an das noch viel stärkere Gefühl des Betrugs, als sie starb, ehe sie Zeit hatte, zur Vernunft zu kommen und zu begreifen, wie sehr sie benutzt worden war.
    An all das erinnerte er sich so klar. War es möglich, dass er es alles falsch wahrgenommen hatte?
    Nein. Van Dort hatte selbst zugegeben, dass Rembrandt seine Wirtschaft auf Kosten aller anderen ausgebaut hatte. Aber der Grund dafür … War es möglich, dass er die Wahrheit sagte, wenn er die Gründe benannte? Und die Gründe dafür, dass er fünfzig T-Jahre konstanter Politik aufgab, als sich eine andere, eine bessere Möglichkeit bot?
    Und spielte es wirklich eine Rolle, weshalb Van Dort das alles getan hatte?
    »Ich denke, ich treffe mich doch noch mal mit ihnen, Luis«, sagte er schließlich.
    »Dachte ich mir schon, Boss«, erwiderte Palacios, als wären zwischen Frage und Antwort fünfzehn Sekunden und nicht fünfzehn Minuten vergangen.
    Er spie Backy-Saft aus, dann schwiegen wieder beide und blickten über das Tal.
     
    »Er sagt, er trifft sich mit Ihnen?«, sagte Trevor Bannister.
    »Unter den gleichen Bedingungen?«, fragte Terekhov.
    »Nun, letztes Mal ging es ja ganz gut«, erwiderte Bannister schulterzuckend. Dann änderte sich ganz leicht sein Gesichtsausdruck. »Eine Sache noch. Er scheint darauf zu bestehen, dass Ihre Midshipwoman − Ms Zilwicki hieß sie, oder? − wieder mitkommt.«
    »Ms Zilwicki?« Fast unbewusst sah Terekhov von seinem Comgerät auf die Taktische Station, wo Helen neben Ragnhild Pavletic saß und von Lieutenant Hearns etwas erklärt bekam. Dann sah er wieder Bannister an. »Hat er gesagt, warum?«
    »Nein, hat er nicht. Vielleicht kann ich’s erraten, aber ich würde sagen, Sie fragen lieber Van Dort.« Bannister hielt inne und fuhr widerwillig fort. »Eines kann ich Ihnen allerdings sagen. Wenn er Sie bittet, Ms Zilwicki mitzubringen, dann ist verdammt sicher, dass er nichts … Unangenehmes plant.«
    Terekhov wollte ihn schon fragen, wie er das meine, dann besann er sich eines Besseren; ihm fielen Van Dorts geheimnisvolle Anspielungen ein, er habe eine persönliche Vorgeschichte mit Bannister. Hier ging etwas vor, und wenn es zur Folge hatte, dass einer seiner Offiziere − besonders einer seiner Kadetten − in Gefahr geriet, so war es seine Pflicht herauszufinden, was dieses Etwas war. Doch wenn Helen dadurch eine Gefahr drohte, hätte Bernardus es gesagt. Darauf vertraute Terekhov.
    »Sagen Sie Mr Westman, mir genügt sein Wort. Mr Van Dort und ich treffen uns mit ihm, wann und wo er möchte. Und wenn es sein Wunsch ist, dass Ms Zilwicki mitkommt, dann kann das ebenfalls arrangiert werden.«
    In Bannisters Augen flackerte etwas

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