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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aufbrausend zu sein. Terekhov vermutete, dass diese Unart ihrem Mangel an Selbstbewusstsein entsprang, und hoffte, die neue Verwendung würde ihr helfen, ihre Unsicherheit zu überwinden. Gleichzeitig hatte er sich gesagt, dass FitzGerald noch etwas mehr Hilfe benötigte, und deshalb Aikawa abgestellt. Der Midshipman war noch nicht als Wachoffizier qualifiziert, aber er war ein vernünftiger junger Mann, der mit Untergebenen besser umzugehen wusste als Maclntyre. Er konnte einen Teil der Last schultern − und aus der Hexapuma herauszukommen bedeutete für ihn auch, in einer Umgebung zu leben, in dem ihm nicht jeder Anblick, jedes Geräusch und jeder Geruch an Ragnhilds Tod erinnerte.
    »Admiral Khumalo wird finden, Sie hätten ihn sofort benachrichtigen sollen, Sir«, sagte FitzGerald tonlos, bislang die deutlichste Erklärung seines Widerspruchs.
    Terekhov blickte ihn an. Die Sorge im Gesicht seines Ersten Offiziers rührte ihn.
    »Danke, dass Sie sich Gedanken machen, Ansten«, sagte er leise, »aber die Entscheidung steht fest. Ich habe außer der Hexapuma nur drei hyperraumtüchtige Einheiten − und natürlich die Copenhagen. Ich kann keines dieser Schiffe für einen Direktflug nach Spindle entbehren, aber die Ericsson wird über Dresden nach Spindle reisen. Sie wird dem Admiral und der Provisorischen Gouverneurin meinen vollständigen Bericht übermitteln.«
    »Aber …«
    »Ich glaube, wir sollten uns mit etwas anderem befassen«, sagte Terekhov bestimmt, und FitzGerald schloss den Mund. Einen Augenblick lang sah er den Kommandanten an, über dessen Entschlossenheit er sich so unschlüssig gewesen war, als sie einander vor sechs Monaten kennenlernten, und wusste, dass alle Einwände vergeblich wären.
    »Jawohl, Sir«, sagte er schließlich, und Terekhov lächelte sanft und klopfte ihm auf den Arm.
    »Gut. Und jetzt wollen wir Ihre Leute an Bord Ihres neuen Schiffes bringen. Sie haben eine Menge zu tun, ehe Sie die Umlaufbahn verlassen.«
     
    Aleksandra Tonkovic erhob sich mit einem begrüßenden Lächeln, als ihr Butler Tomaz Zovan in die Bibliothek ihrer Karlovacer Stadtresidenz führte.
    »Tomaz«, sagte sie und reichte ihm die Hand.
    »Madam President«, antwortete er, während er sie drückte, und Tonkovic runzelte leicht die Stirn über seine unerwartete Förmlichkeit. Zovan war ein Demokratischer Zentralist und seit vierzig T-Jahren Abgeordneter. Sie kannte ihn fast seit ihrer Kindheit, und wenn er auch nie einer der brillantesten Köpfe im Parlament gewesen war, so doch immer ein treues, verlässliches Arbeitstier für die Partei und ihre eigene Regierung. In dieser Eigenschaft durfte er sie, wenigstens unter vier Augen, mit dem Vornamen anreden.
    »Warum so förmlich, Tomaz?«, fragte sie deshalb. »Wenn ich recht verstehe, besuchen Sie mich doch privat.«
    »Ich war mir nicht ganz sicher, inwieweit ich meinem Com trauen durfte, als ich meine Sekretärin den Termin ausmachen ließ, Madam President«, erwiderte er grinsend. »Rajkovic und Basaricek schwören zwar, dass sie keine manticoranische Technik benutzen, um alle Anrufe aus dem Nemanja-Gebäude zu überwachen, aber …«
    Achselzuckend verstummte er, und Tonkovics Gesicht spannte sich.
    »So weit würden sie doch nicht gehen!«
    »Madam President«, sagte Zovan, und er betonte den Titel dabei leicht, »wie können wir uns da sicher sein? Rajkovic hat Ihnen das Amtssiegel noch nicht zurückgegeben, oder? Könnte dafür nicht ein Grund sein, dass Sie nicht herausfinden sollen, was genau er die ganze Zeit getrieben hat? Was er jetzt noch plant?«
    Tonkovic setzte an zu protestieren, dass Zovan unnötigerweise paranoid sei. Gewiss, Rajkovic hätte ihr das Amtssiegel zurückgeben müssen, und damit ihre formelle Autorität als Staatsoberhaupt, kaum dass sie den Fuß auf kornatischen Boden setzte. Er hatte darauf verzichtet, und sie war nun bereits neun Tage wieder da. Sein Verhalten war beleidigend und aufreizend, aber nicht − ganz − rechtswidrig. Technisch war eine Parlamentsabstimmung erforderlich, ehe die Regierungsgewalt wechselte, auch wenn er ihr das Siegel ausgehändigt hätte. Und bei der augenblicklichen Stimmung im Parlament, angesichts ihrer wiederholten Auftritte vor dem Sonderkomitee für Anschlussfragen und den noch schärferen Anhörungen vor dem Ständigen Verfassungsrechtlichen Ausschuss unter Cuijeta Krizanic hatte sie beschlossen, nicht auf dem Punkt zu beharren. Die Streitgespräche zwischen ihren Anhängern und ihren

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