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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht in Panik durchgegangen ist.
    Sie, Aleksandra. Man wird Sie brauchen.«
    »Was soll das?«, fragte sie bitter. »Soll mich das moralisch aufbauen? Hat man Sie ausgesucht, damit Sie mir die Papiere übergeben, weil man wusste, dass Sie die bittere Pille mit Zuckerguss überziehen würden, Mavro?«
    »Ich verüble Ihnen nicht, dass Sie so empfinden«, sagte er und sah ihr offen in die Augen. »Aber ich versüße Ihnen gar nichts. Es wird hässlich werden, und es wird demütigend sein. Eine Weile − wahrscheinlich zwei bis drei T-Jahre − sind Sie bestenfalls die Ruferin in der Wüste. Aber es ist mir ernst. Am Ende werden die Reste der Zentralisten und der Mäßiger erkennen, dass sie einen neuen Anführer von Format brauchen. Und Sie als die Frau, die zur Märtyrerin wurde, um sie vor ihrer eigenen Panik zu schützen, werden die einzige logische Wahl sein. Deshalb müssen Sie jetzt zurücktreten, ehe das Verfahren zur Amtsenthebung eingeleitet wird. Sie treffen natürlich die Wahl, aber dann können Sie den Leuten sagen, die Sie im Stich gelassen haben, dass Sie mit erhobenem Haupt gehen, bis der Tag kommt, an dem sie bemerken, was für einen schrecklichen Fehler sie begangen haben.«
    Er hielt inne, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich kann nicht versprechen, dass es so kommt, wie ich es vorhersage«, gab er zu. »Aber Sie sagten immer, ich sei einer der besten Politstrategen, die Sie kennen. Vielleicht bin ich es, vielleicht nicht. Aber wenn wir ganz ehrlich sind: Welche Wahl bleibt Ihnen sonst noch?«
    Sie starrte ihn an, hörte auf den Wind des sonnigen Vormittags, der am Rand des Sonnenschirms zerrte und ihm Klatschlaute entlockte wie von jubilierenden kleinen Händen, und sie suchte nach einer Antwort auf seine Frage.

23
    Im Kakerlakennest war es einsam geworden.
    Aikawa war in der Copenhagen. Leo war noch auf Kornati. Und Ragnhild war … fort. Nur Helen und Paulo waren übrig.
    Helen saß allein in der Beobachtungskuppel. Sie hatte die Beine angezogen, die Fersen auf die Kante des Sitzkissens gestellt, die Knie unter dem Kinn, die Arme um die Schienbeine geschlungen. Sie blickte auf die zahlreicher gewordenen Schiffe in der Umlaufbahn Montanas, während sie nachdachte. Unter der Kuppel war es sehr friedlich, und sie ließ die Augen auf dem nächsten Orbitalen Nachbarn der Hexapuma ruhen.
    Der Schwere Kreuzer Warlock war im Dresden-System gewesen, als die Ericsson mit Captain Terekhovs Befehlen an alle Navyschiffe eintraf, sich ihm bei Montana anzuschließen. Captain Anders war rangjünger als Captain Terekhov und hatte daher keine andere Möglichkeit gehabt, als zu gehorchen, egal was er von den Befehlen auch halten mochte. Zusammen mit dem Zerstörer Javelin war er vor zwei Tagen im Montana-System eingetroffen. Helen wusste nicht genau, was der Skipper Anders und Lieutenant Commander Jeffers, dem Kommandanten der Javelin, über seine Pläne mitgeteilt hatte. Vielleicht noch gar nichts. An Bord der Nasty Kitty allerdings ahnte jeder etwas, und die Latrinenparolen mussten sich mittlerweile auch zu Anders und Jeffers ausgebreitet haben.
    Am Morgen waren noch mehr Schiffe vom Talbott-System kommend eingetroffen. Die Volcano hatte einen weiteren Schweren Kreuzer der Star-Knight -Klasse mitgebracht, die Vigilant unter Commander Eleanor Hope, dazu den Leichten Kreuzer Gallant, ein Schwesterschiff der alten Defiant des Skippers, und zwei weitere Zerstörer, die Rondeau und die Aria, beides Schiffe der alten Chanson- Klasse .
    Es wird langsam ein richtig respektables kleines Geschwader, dachte sie. Gewiss, die meisten Schiffe waren nach manticoranischen Standards so gut wie obsolet, doch diese Maßstäbe lagen immerhin ein wenig höher als bei jedem anderen.
    In vielerlei Hinsicht war es natürlich auch ein gestohlenes Geschwader. Alle Schiffe gehörten zu Konteradmiral Khumalos ›Südpatrouille‹, einer der Hauptstützen seiner Piratenabwehrstrategie. Technisch besaß Captain Terekhov das Recht, die Schiffe herbeizurufen, und die hohen Nachrichtenlaufzeiten über interstellare Distanzen machten es unabdingbar, dass Offiziere von selbst Initiative ergriffen. Je höher ein Offizier im Rang aufstieg, desto mehr Initiative wurde von ihm erwartet. Dennoch war es kein Pappenstiel, die Befehle eines Vorgesetzten außer Kraft zu setzten, zumal dann, wenn es sich um den Stationskommandeur handelte. Ein Offizier, der so handelte, sollte im Nachhinein unbedingt in der Lage sein zu beweisen, dass seine Entscheidungen

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