David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
mit größtmöglicher Ruhe.
»Jawohl, Sir. Das wissen wir. Wir tun unser Bestes −«
»Captain, Alpha-Sieben hat einen zwoten möglichen Kontakt in enger Nähe zu Bogey-Eins«, verkündete Helen. Sie zögerte einen Augenblick, dann räusperte sie sich. »Sir, die Drohne ist keine elf Lichtsekunden von der potenziellen Quelle entfernt.«
»Damit möchten Sie sagen, Ms Zilwicki?«
»Sir, die Drohnen sehen auf solch kurze Distanz keine Geister. Wenn sie etwas sehen, was ihnen so nahe ist, dann ist es wirklich dort. Und wenn sie es nicht deutlich erkennen können, dann deshalb, weil das, was immer es auch ist, einem Loch im Weltraum möglichst ähnlich zu sehen versucht.«
»Sie hat recht, Skipper«, sagte Naomi Kaplan aus dem Hilfskontrollraum. Sie hatte sich ebenfalls mit den frustrierend unschlüssigen Daten befasst. »Und wenn wir es mit keinem Geist zu tun haben«, fuhr sie grimmig fort, »hat, wer immer das ist, erheblich bessere Eloka, als jede monicanische Einheit sie je besaß.«
»Guthrie?« Terekhov blickte seinen ELO an. Bagwell zögerte nicht einmal.
»Stimme zu, Sir. Ich würde vermuten, wir sehen einen Impellerkeil auf Minimalleistung, der von verdammt guten Stealth-Systemen getarnt wird. Sie sind vermutlich fast so gut wie unsere eigenen.«
»Verstanden.«
Terekhov lehnte sich in seinen Kommandosessel zurück und dachte angestrengt nach. Alle elf solarischen Schlachtkreuzer, die von der Copenhagen entdeckt worden waren, lagen noch immer an Eroica Station.
Was nur bedeuten kann, dass diese beiden Schiffe nicht an der Station gewesen sind, als die Drohne das System durchquerte. Schlachtkreuzer, die man bereits fertig umgerüstet hat? Möglich. Sogar wahrscheinlich. Sie konnten Testfahrten oder Einsatzübungen außerhalb des Sonnensystems durchgeführt haben, wo die Copenhagen sie nicht sehen konnte. Oder vielleicht sind es solarische Schiffe, die überhaupt nie umgerüstet werden sollten. Wie auch immer, auf mich kommt ein Bogey-Pärchen zu, bei dem ich davon ausgehen muss, dass es sich zumindest um Schlachtkreuzer handelt … und auf keinen Fall kann das Hegedusic nicht gewusst haben, als er mir sein ›Wir evakuieren so schnell wir können‹-Signal gesendet hat. Aber…
»Captain, wir haben einen dritten möglichen Kontakt.«
Er blickte auf und sah, wie ein drittes blinkendes Icon in Formation mit den beiden anderen erschien. Helen, stellte er in einem Winkel seines Verstandes fest, klang noch immer forsch und nüchtern, aber nicht mehr ganz so gelassen wie bei den ersten beiden.
Und das kann ich ihr kaum verübeln. Es sind nun drei, von denen wir wissen; Gott allein weiß, wie viele wir noch nicht gefunden haben. Er sah sich eingehend die extrapolierten Vektoren an und presste die Lippen zusammen. Bei dieser Aufschließgeschwindigkeit schnitt sich der Vektor seines Geschwaders in weniger als vierundzwanzig Minuten fast frontal mit dem Vektor der drei Bogeys. Ausweichen können wir ihnen nicht mehr, aber da sind immer noch die Einheiten, die auf Umrüstung warten. Was tue ich also? Ich kann diese möglichen Sollys kaum erkennen. Auf keinen Fall kann ich rechtfertigen, auf diese Entfernung Raketen an sie zu verschwenden, nicht bei diesen erbärmlichen Trefferwahrscheinlichkeiten! Aber wenn ich mein Feuer zurückhalte, bis der Abstand gesunken ist, und mich dann auf ein Gefecht gegen sie einlasse, könnte ich alle Schiffe verlieren, die ich habe, und elf Schlachtkreuzer unangetastet hinter mir zurücklassen.
Er biss die Zähne zusammen.
»Ms Hearns.«
»Jawohl, Sir.«
Bemerkenswert, dachte er, wie dieser weiche graysonitische Einschlag umso melodischer wird, je höher der Stress ansteigt.
»Wir können die Schlachtkreuzer in der Werft nicht hinter uns zurücklassen. Die Gondeln möchte ich aufsparen − wir brauchen sie vielleicht gegen die Neuankömmlinge. Haben Sie eine gute Feuerlösung gegen die Station?«
»Jawohl, Sir«, sagte sie ruhig.
»Also gut«, erwiderte er. »Führen Sie Beschießungsplan Sierra aus, aber nur mit den Breitseitenwerfern.«
»Beschießungsplan Sierra, aye, aye, Sir«, sagte sie und gab eine Befehlssequenz ein.
»Raketenstart! Ich sehe multiple feindliche Raketenstarts! Schätze mehr als dreißig einkommende Raketen!«
» Gottverdammt noch mal!«
Isidor Hegedusic schlug sich mit der Faust aufs Knie. Die Raketenabwehr erfasste die einkommenden Lenkwaffen − oder versuchte es wenigstens −, und es schienen nicht viele zu sein. Höchstens dreißig
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