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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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oder vierzig. Doch die Raketenabwehrwaffen der Station waren noch nicht aufgerüstet worden. Levakonic und er hatten nicht zu allem Zeit gehabt, und sie hatten sich darauf konzentriert, Eroica Station mit schärferen Augen und längeren Zähnen zu versehen. Auch hatten sie nicht mit den teuflisch wirksamen Eloka-Drohnen gerechnet, die zwischen den Angriffsraketen flogen, um ihnen zu helfen, Hegedusics Abwehr zu durchdringen.
    Er zögerte, aber nur einen einzigen Herzschlag lang.
    Wenn sie die Schlachtkreuzer ausschalten, gibt es sowieso kein Morgen, dachte er grimmig und blickte den Taktischen Offizier auf dem Combildschirm an.
    »Greifen Sie den Feind an, Commander.«
     
    Die Raketengondeln, die Technodyne geliefert hatte, waren sehr gut getarnte Plattformen. Sie hatten sogar noch kleinere Sensorsignaturen als die Gondeln der RMN. In so gut wie jeder anderen Hinsicht waren sie den manticoranischen Systemen allerdings unterlegen. Ihre einstufigen Raketen besaßen eine geringe Beschleunigung, weniger empfindliche Suchköpfe, schlechtere Eloka und erheblich kürzere Reichweiten unter Antrieb. Doch so unterlegen sie in diesen Kategorien sein mochten, waren sie dennoch allem, was die SLN je zuvor besessen hatte, weit überlegen; sie waren besser als die Annahmen des ONI für den schlimmsten Fall. Und sie befanden sich bereits innerhalb der Entfernung, auf die ihre verbesserten Antriebe einen Angriff möglich machten.
    Um ihre Ziele mit genügend Brenndauer für die unumgänglichen Angriffsmanöver zu erreichen, mussten die Lenkwaffen sich mit halber Kraft bescheiden, mit ›nur‹ 43 000 Gravos Beschleunigung und einer Endgeschwindigkeit von ›lediglich‹ 0,32 c. Sie waren groß − größer als eine herkömmliche Großrakete, ähnelten sie mehr einer Lenkwaffe, wie ein bodengestützter Werfer sie abgefeuert hätte −, und die Konstrukteure hatten nur acht von ihnen in jeder übergroßen Gondel unterbringen können. Doch Hegedusic und Levakonic hatten einhundertzwanzig dieser Gondeln ausgesetzt, im Ortungsschutz der Plattformen von Eroica Station und den Radarschatten von praktisch ›gelegenen‹ Asteroiden.
     
    »Einkommender Beschuss! Schätzung über neunhundert Lenkwaffen!«
    »Nahbereichsabwehr Feuer frei! Fall Romeo!«, bellte Terekhov.
    »Fall Romeo, aye, aye, Sir!«, antwortete Helen Zilwicki augenblicklich.
    »Beschießungsplan Omega!«
    »Beschießungsplan Omega!«, bestätigte Abigail Hearns.
    Sie hatte die Verantwortung für die Raketenabwehr an Helen übertragen, während sie sich selbst auf Beschießungsplan Sierra konzentrierte und mit ihren Lenkwaffen so genau wie möglich die wehrlosen Schlachtkreuzer anvisierte. Nun traf sie die momentane Entscheidung, die Aufgabe allein der Midshipwoman zu überlassen. Die Raketenflugzeiten lagen unter einhundertsechzig Sekunden. Indem sie sich einmischte, hätte sie nur Zeit durch Verwirrung vergeudet. Außerdem hatte sie eigene Prioritäten.
    Abigail hätte nie damit gerechnet, dass Beschießungsplan Omega nötig würde. Es handelte sich dabei um die Option: ›Nutze sie oder verliere sie‹, die bei jedem Flottenverband eingeplant war, der Gondeln schleppte. Die Verwundbarkeit der Raketenbehälter gegenüber nuklearen Naheinschlägen bedingte, dass man sie abfeuern musste, ehe der Hurrikan einkommenden Beschusses eintraf, doch niemand hatte erwartet, dass die Monicaner überhaupt auf Angriffsdistanz an sie herankommen könnten. Dennoch hatte Captain Terekhov darauf bestanden, auch diese unwahrscheinliche Eventualität einzuplanen. Für sie gab es eine alternative, weniger präzise Zielerfassungssequenz, die nur die beiden Schlachtkreuzer zwischen den zivilen Schiffen aussparte, und Abigail Hearns ignorierte mit Bedacht die Raketen, die zu ihrer Vernichtung heranrasten. Ihr blieben keine drei Minuten, um ihren Beschießungsplan komplett umzustellen und ihre Lenkwaffen abzufeuern, ehe ihre Trägerbehälter vernichtet wurden. Und so verdrängte sie den einkommenden Beschuss völlig aus ihren Gedanken, vertraute das Überleben ihres Schiffes und ihr eigenes einer Midshipwoman auf Kadettenfahrt an, während sie die Zielhierarchie von Beschießungsplan Omega aufrief, den Computern übertrug, die Gondeln zuwies und feuerte.
    Helen wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Abigail sie beiseite drängte. Um über solche Dinge nachzudenken, war sie viel zu sehr in ihre Aufgabe vertieft, und ihre Finger flogen über die Tastenfelder. Das Herz schien ihr gegen die

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