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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihre Regierung würden es sehr begrüßen, auf diesen drastischen Schritt verzichten zu können. Aus diesem Grund haben wir so lange so geduldig auf eine interne Auflösung der Verzögerung bei der Vorlage eines Verfassungsentwurfs gewartet. Allerdings ist unsere Geduld, wie ich Ihnen bereits mehrmals deutlich zu machen versuchte, nicht unbegrenzt. Wir werden nicht zulassen, dass diese Verzögerung sich endlos ausdehnt. Ich unterrichte nun Sie offiziell, wie ich auch allen Delegationen auf Flax innerhalb der nächsten zwei Stunden ein offizielles Kommuniqué zukommen lassen werde, dass wir innerhalb der nächsten einhundertfünfzig Standardtage die Annahme eines Verfassungsentwurfs durch den Konvent erwarten. Sollte ich als Vertreterin der Queen im Talbott-Sternhaufen nach Ablauf dieser Frist keinen Verfassungsentwurf erhalten haben, wird das Sternenkönigreich von Manticore entweder das Angebot einer Aufnahme für alle Systeme des Talbott-Sternhaufens zurückziehen oder dem Verfassungskonvent eine Liste von Sonnensystemen vorlegen, deren Aufnahme in das Sternenkönigreich in den Augen Ihrer Majestät nicht weiter wünschenswert ist. Ich möchte Ihnen nahelegen, dass Sie nicht sonderlich weise daständen, wenn Ihr Sonnensystem auf dieser Liste auftaucht.«
    Das Schweigen, das folgte, war härter − und kälter − denn je. In Aleksandra Tonkovics Augen brannte der Hass. Ein Hass, dachte Dame Estelle, der umso stärker ausfiel, weil Tonkovic es nicht gewöhnt war, sich bei einer politischen Auseinandersetzung in der schwächeren Position wiederzufinden. Sie kannte die politischen Grabenkämpfe eines einzelnen Sonnensystems, in dem sie die Zügel in der Hand hielt − entweder als Staatsoberhaupt oder wenigstens als eine der tonangebenden Strippenzieherinnen des herrschenden politischen Establishments. Sie war es nicht gewöhnt, andere Sonnensysteme und ihre Oberhäupter als Gleichgestellte zu behandeln. Noch viel weniger war sie mit dem sauren Geschmack der Erkenntnis vertraut, dass sie und ihr gesamtes Sonnensystem als unbedeutend, lästig, rückständig behandelt wurden, als etwas, auf das das Sternenkönigreich von Manticore ohne Bedauern verzichten konnte.
    Wie immer die Anschlussdebatte ausging, Dame Estelle Matsuko wusste, dass sie sich ganz persönlich gerade eine lebenslange, unversöhnliche Feindin gemacht hatte. Das sollte ihr recht sein. Sie war fest davon überzeugt, das beste Maß für den Charakter eines Menschen seien die Feinde, die er sich machte.
    Sie ließ das Schweigen noch ein wenig anhalten, dann lächelte sie Tonkovic kühl und höflich zu.
    »Möchten Sie, dass ich Order an Captain Terekhov und die Hexapuma ergehen lasse, sich nach Split zu begeben und Ihrer Regierung Hilfe zu leisten, Madam President?«, fragte sie freundlich.
     
    »Welches Kurierboot hat Einsatzbereitschaft, Loretta?«, fragte Konteradmiral Khumalo.
    »Die Destiny, glaube ich, Sir. Lieutenant Quayle. Darf ich fragen, weshalb Sie sich danach erkundigen?«
    »Weil wir ihn nach Montana schicken«, erwiderte Khumalo. Er tauschte einen vielsagenden Blick mit Shoupe, dann zuckte er mit den Schultern. »Schuld daran hat nur Nordbrandt. Und es ist kaum das erste Mal, dass ein armes Schiff der Navy zwischen Pontius und Pilatus hin und her gejagt wird. Diesmal kann man es nicht einmal der politischen Führung vorwerfen.«
    »Nein, Sir.« Shoupe rechnete kurz und sah ihren Chef mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Glauben Sie, dass Terekhov und Van Dort in den nächsten elf Tagen viel erledigt bekommen, Sir?«
    »Ich glaube in etwa so lange nicht mehr an Wunder, wie ich die Zahnfee aufgegeben habe, Loretta.« Khumalo grollte wie ein zorniger Bär. Dann schnaubte er und schüttelte den Kopf. »Ich nehme schon an, dass sie von der Stelle gekommen sind, und im Augenblick wäre ich bereit, mich mit allem zu begnügen, was wir nur bekommen können. Ich wüsste jedoch nicht, wie man in so wenig Zeit irgendetwas bewegen sollte. Wenn sie Fortschritte erzielt haben, machen wir sie wahrscheinlich dadurch zunichte, dass wir sie unversehens wieder aus dem Sonnensystem herausreißen.«
    »Ich fürchte, da haben Sie recht, Sir«, seufzte Shoupe. »Ich nehme an, Baronin Medusa wird dem Rückruf Depeschen und Anweisungen beifügen?«
    »Da nehmen Sie richtig an.« Khumalo gelang ein gezwungenes Lächeln. »In diesem Fall darf man sich darüber kaum wundern. Entwerfen Sie eine Depesche an Terekhov, in der Sie ihm befehlen, Mr Van Dort auf schnellstem

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