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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine Art sehr untergeordneter Unterleutnant, hatte Bannisters Bote erklärt. Niemand jedoch hatte ihn gewarnt, wie sie aussah, und trotz seiner gewaltigen Selbstbeherrschung zuckten seine Augen in Trevor Bannisters Gesicht.
    Der Chief Marshal erwiderte seinen Blick ausdruckslos wie eine Sphinx, und Westman verzog innerlich das Gesicht. Für ihn musste es wie ein Hieb in die Magengrube gewesen sein, die dunkelhaarige, dunkeläugige, muskulöse junge Frau zu sehen. Besonders, wenn sie neben Bernardus Van Dort stand.
    »Steve«, sagte Bannister in sachlich-unbeteiligtem Ton, »ich weiß, Mr Van Dort brauche ich dir nicht vorzustellen, aber das« − er wies auf den Manticoraner − »ist Captain Aivars Terekhov, Kommandant von HMS Hexapuma. Und das« − er zeigte auf die junge Frau, die sich respektvoll hinter Van Dort und Terekhov hielt, und seine Stimme zitterte kein bisschen − »ist Midshipwoman Helen Zilwicki.«
    »Willkommen«, sagte Westman, der seine Reaktion auf die junge Frau abgeschüttelt hatte. »Ich wünschte, ich könnte sagen, es sei mir ein Vergnügen, Sie zu sehen, Gentlemen, aber höfliche Lügen waren nie mein Fall. Ich meine es nicht persönlich, aber Sie beide auf montanaischem Boden zu sehen würde mich unter keinen Umständen zu freudigen Luftsprüngen bewegen.«
    »Chief Marshal Bannister hat mich erinnert, dass Sie kein Blatt vor den Mund nehmen«, erwiderte Van Dort mit einem Lächeln, das nach aufrichtiger Belustigung aussah. »Damit kann ich leben. Im Vertrauen gesagt hat man mir gelegentlich schon vorgeworfen, ich würde auch ein wenig zu frei von der Leber weg sprechen.«
    »Ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel«, entgegnete Westman, »aber das ist nicht das Einzige, was man Ihnen vorwirft. Besonders hier auf Montana nicht.«
    »Da bin ich mir ganz sicher«, räumte der Rembrandter ein. »Um ehrlich zu sein, wenn ich Montanaer wäre, würde ich wahrscheinlich auch einige − nennen wir es Vorbehalte, ja? − gegen Rembrandt und den Handelsbund hegen.«
    Westman hob eine Augenbraue, als er das Zugeständnis hörte. Natürlich, sagte er sich, kosten Worte nichts. Und selbst wenn Van Dorts Erklärung vollkommen der Wahrheit entsprach, sagte sie dennoch nichts aus über die Endziele des Rembrandters.
    »Wie Sie gewiss bemerkt haben«, sagte er, »habe ich dort unter den Bäumen von meinen Leuten ein Zelt aufbauen lassen. Es ist wirklich ein gutes Zelt − es hat mal manticoranischen Landvermessern gehört, glaube ich −, und es ist klimatisiert. Ich dachte, wir gehen alle aus der Sonne und setzen uns dahin, wo es kühl ist.«
     
    Helen war durcheinander. Zwischen Westman, Van Dort und − ausgerechnet − Chief Marshal Bannister ging etwas vor.
    Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, um was es ging, aber irgendwie war sie sich sicher, auf eine unerfindliche Art und Weise darin verwickelt zu sein. Das war natürlich albern, doch sie wusste genau, dass es stimmte.
    Sie folgte den vier Männern zum wartenden Zelt. Die aufsteigende Mantichora, das Wappentier des Sternenkönigreichs, prangte noch immer auf der Seite, und Helen empfand einen leisen, amüsierten Respekt vor Westmans Frechheit. Indem er seine Trophäe zeigte, machte er ein nicht sonderlich subtiles Statement, doch zugleich bot sie einen bequemen Unterschlupf, an dem die Vertreter der verschiedenen Seiten sich zusammensetzen und reden konnten.
    Alle vier Männer nahmen rings um den Campingtisch im Zelt Platz. Es gab einen fünften Stuhl, doch Helen entschied sich, die Hände auf dem Rücken, neben Van Dort stehenzubleiben. Sie spürte, wie Westman sie erneut musterte, und zwar wieder mit diesem eigenartigen Ausdruck, als würde er sie fast wiedererkennen. Er sah aus, als wollte er darauf bestehen, dass sie sich ebenfalls setzte, was dem komplizierten montanaischen Gesellschaftskodex entsprochen hätte. Doch als er Van Dort und Bannister anblickte, überlegte er es sich sichtlich anders.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Dieses Treffen war Ihre Idee, wenn ich es recht verstehe, Mr Van Dort. In dem Fall finde ich es nur passend, wenn Sie als Erster das Wort ergreifen.«
    »Danke«, sagte Van Dort, doch er schien es nicht eilig zu haben. Die Hände leicht über dem Campingtisch gefaltet, blickte er durch die zum Fenster konfigurierte Zeltwand auf das großartige Panorama des New Missouri River Gorge. Mehrere Sekunden genoss er den Anblick, dann richtete er seine Augen auf das Zeltinnere und konzentrierte sich auf West. »Ich

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