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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Westman.
    »Was Baronin Medusa Ihnen sagen möchte, Sir«, sagte der Captain ruhig, »ist, dass das Ausmaß des Schadens keine Rolle spielt. Das Sternenkönigreich möchte Montana nicht wegen eines Reichtums anschließen, den es gar nicht besitzt. Wir glauben natürlich, dass Montana auf lange Sicht wie alle Sonnensysteme des Sternhaufens wohlhabend sein wird und einen Anteil zum Bruttosozialprodukt des gesamten Sternenkönigreichs beitragen wird. Aber ganz ehrlich gesagt stellt der Lynx-Terminus den einzigen Grund für uns dar, weshalb wir uns in dieser Region der Milchstraße engagieren, und es gibt eine Reihe von triftigen Gründen, weshalb wir uns eigentlich aus allem anderen heraushalten sollten. Auf die Gefahr hin, einen wichtigen Punkt breitzutreten: Die Frage nach dem Anschluss kam erst auf, als die Bürger des Sternhaufens ihn beantragten. Die Verpflichtung des Sternenkönigreichs zum Anschluss von Montana ist eine moralische Frage, keine wirtschaftliche. Schaden kann repariert werden, zerstörte Fabriken lassen sich wiederaufbauen. Die rechtliche und moralische Pflicht einer Regierung, ihre Bürger zu schützen − sowohl persönlich als auch ihren Besitz und ihr Recht, unter einer Regierung ihrer Wahl zu leben − kann niemals Gegenstand irgendwelcher Verhandlungen sein.«
    Westman lehnte sich zurück und sah den Captain aus zusammengekniffenen Augen an. In ihnen stand ein abwägender Schimmer, fand Helen. Fast war es, als hätten die Worte des Captains ihn verwirrt, oder wenigstens überrascht.
    »Für diese rechtlichen und moralischen Verpflichtungen kämpfe ich«, sagte der Montanaer ruhig. »Ich glaube nicht, dass unsere Regierung ein gesetzliches Recht hat, unsere Verfassung zu verwerfen. Dieses Sonnensystem wurde von einem Haufen Narren besiedelt, die sich in die überromantisierte Phantasievorstellung eines bestimmten Ortes zu einer bestimmten Zeit verliebt hatten, Captain. Sie wussten überhaupt nicht, wie sehr oder wie wenig ihre Phantasie zutraf, und es war auch nicht wichtig. Sie haben eine Regierung eingesetzt und eine Verfassung geschaffen, die auf den Prinzipien der Unabhängigkeit, des Trotzes, der Freiheit des Einzelnen und der Verantwortung des Einzelnen für sich selbst und seine Ansichten aufbaute. Ich will nicht sagen, dass sie die perfekte Regierung geschaffen hätten. Teufel, ich sage nicht einmal, dass das System, das wir vor diesem Plebiszit zum Anschluss hatten, dem entsprach, was die ersten Siedler im Sinn hatten! Trotzdem war es meine Regierung. Eine Regierung aus meinen Freunden, Nachbarn und Leuten, die ich nicht besonders leiden konnte, aber keine einzige fremde Königin mit ihren Baroninnen oder Königreiche und Parlamente spielten darin eine Rolle. Ich sehe nicht tatenlos zu, wie mein Planet an jemand anderen verkauft wird, ganz gleich, was die Leute, die hier leben, auch glauben, was für einen tollen Preis sie dafür bekommen. Ich gebe nicht die Gesetze und Bräuche auf, die meine Vorfahren errichtet haben, Stein für Stein, auf diesem Planeten, nicht auf Rembrandt und nicht auf Manticore.«
    »Um deine Regierung und deine Lebensart zu schützen, bist du also bereit, Häuser in die Luft zu sprengen und irgendwann Menschen zu töten − und wir wissen beide, dass es so weit kommt, Steve − um deine Mitbürger daran zu hindern, was drei Viertel von ihnen beschlossen haben?« Chief Marshal Bannister schüttelte den Kopf. »Steve, ich habe immer deinen Mut und deine Ehrlichkeit bewundert, und weiß Gott respektiere ich mittlerweile dein Können. Aber das ist einfach Irrsinn. Du kannst nichts dadurch bewahren, dass du es in die Luft sprengst und niederschießt.«
    Westman blickte trotzig drein, und Van Dort rückte vom Tisch ab.
    »Mr Westman, auch mit den allerbesten Absichten können wir solche Fragen nicht wie durch Zauberhand in einem einzigen Gespräch ausräumen. Wahrscheinlich nicht einmal in einem halben Dutzend. Ich denke, wir haben Ihnen unsere Sicht wenigstens ansatzweise erklärt. Wie schon gesagt, bittet die Baronin Medusa Sie, ihr eine detaillierte Darlegung Ihrer Ansichten und Wünsche zu schicken. Auf keinen Fall möchte sie Sie derart einschüchtern, dass Sie sich in tiefster Verzweiflung geschlagen geben. Natürlich«, er ließ ein Lächeln aufflackern, »hätte sie überhaupt nichts dagegen, wenn Sie sich plötzlich entscheiden, die Waffen strecken zu wollen ! Sie ist aber nicht so töricht, darauf zu setzen. Ich glaube, sie hofft, sie am Ende überzeugen zu

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