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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hartes Papier schabte.
    »So ziemlich«, sagte er, die Augen auf dem Block und den anmutigen Bewegungen seines Bleistifts. Er hielt inne und sah sie mit einem schiefen Lächeln an. »Es ist etwas Privates für mich. Ich habe es auch als eine Art Therapie begonnen. Jetzt …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke, es ist für mich das Gleiche wie für Leo seine Gedichte.«
    »Leo schreibt Gedichte ?« Helen spürte, wie sie beide Augenbrauen hochzog, und er schüttelte mit einem vergnügten leisen Lachen den Kopf.
    »Das wusstest du nicht?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht!« Sie sah ihn misstrauisch an. »Du versuchst mich doch nicht etwa auf den Arm zu nehmen, oder?«
    »Ich, niemals?« Er lachte wieder. »Außerdem höre ich, dass du ziemlich gefährlich sein sollst. Da wäre es doch eher riskant, dich auf den Arm nehmen zu wollen, oder?«
    »Wie kommt es dann, dass du von seinen Gedichten weißt und ich nicht?«
    »Es läge mir fern anzudeuten, dass du manchmal ein wenig unachtsam sein könntest«, erwiderte er, während er den Bleistift wieder über das Papier bewegte. »Allerdings wundere ich mich gelegentlich, wohin die Gene deines verschlagenen, allsehenden Chefspitzelvaters verschwunden sind, denn in der Hinsicht hast du anscheinend gar nichts von ihm geerbt!«
    »Ha, ha, sehr komisch.« Sie schnitt ihm eine Fratze. »Du willst mir also nicht sagen, wie du es rausgefunden hast, oder?«
    »Nein.«
    Er lächelte ihr zu, dann konzentrierte er sich wieder auf seine Arbeit, und sie funkelte seinen Scheitel an. Für jemanden, der mit niemandem wirklich befreundet war, erfuhr Paulo erstaunlich viel. Ja, auf seine stille einzelgängerische Art schien er sich auf recht viele Dinge erstaunlich gut zu verstehen.
    »Paulo?«
    »Ja?« Er sah wieder hoch, mit aufmerksamer Miene, als hätte der Ton ihrer Stimme ihn beunruhigt.
    »Ich brauche einen Rat.«
    »Wenn es sich um etwas Zwischenmenschliches handelt, bin ich da vielleicht nicht die beste Adresse«, warnte er sie, in den Augen etwas, das fast wie Panik erschien.
    »Du musst auch einmal diese Reaktion des Hasen im Scheinwerferkegel aufgeben, was andere Leute angeht, das weißt du. Ein erfolgreicher Raumoffizier braucht wahrscheinlich nicht übermäßig extrovertiert zu sein, aber ein Eremit könnte auf gewisse Schwierigkeiten stoßen, wenn er versucht, solide professionelle Beziehungen aufzubauen.«
    »Ja, ja!« Er hob die Hand und richtete tadelnd den Bleistift auf sie. »Hör auf, an mir herumzumäkeln, und stell deine Frage.«
    »Ich habe gesagt, dass ich lieber nichts von dem Treffen erzählen würde, aber danach ist etwas wirklich Komisches passiert, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.«
    »Was meinst du mit komisch?«
    »Als wir gingen, fragte mich Westman, ob Mr Van Dort mir gegenüber jemanden namens Suzanne Bannister erwähnt hätte.«
    »Was hat er?« Paulo runzelte die Stirn mit dem Ausdruck von jemandem, der genau weiß, dass er nicht alle Informationen hat, die er benötigt, um etwas zu verstehen. »Warum sollte er das tun?«
    »Das weiß ich nicht.« Sie wandte den Blick ab und sah durch das Armoplast auf die Gewitterwolken. »Er sagte, ich erinnere ihn an jemanden, dann fragte er mich, ob Mr Van Dort sie je erwähnt hätte. Und ich glaube auch nicht, dass der Familienname ein Zufall ist«, fügte sie hinzu.
    »Bannister? Wohl kaum!«
    Er saß reglos da und sah sie stirnrunzelnd von der Seite her an.
    »Du machst dir Sorgen, dass er ein verborgenes Motiv haben könnte, es dir zu sagen, oder?«, fragte er schließlich, und sie zuckte gereizt mit den Schultern.
    »Nein, eigentlich nicht … Aber sicher bin ich mir nicht. Und selbst wenn es anders wäre, ich spüre deutlich, dass es für Mr Van Dort schmerzhaft wäre, wenn ich es anspreche.«
    »Nun«, sagte Paulo, »du hast anscheinend drei Möglichkeiten. Erstens könntest du den Mund halten und nie mehr etwas davon erwähnen. Zwotens könntest du Van Dort fragen, wer diese Suzanne Bannister ist. Oder drittens, wenn du wirklich glaubst, dass Westman etwas vorhat, könntest du es dem Skipper melden und ihn fragen, was du seiner Meinung nach tun solltest.«
    »Ich bin schon von allein auf die gleichen Möglichkeiten gekommen. Wenn du an meiner Stelle wärst, was würdest du tun?«
    »Ohne da gewesen zu sein und wirklich gehört zu haben, was er zu dir sagte, kann ich dir nichts raten«, entgegnete er nachdenklich. »Wenn du dir halbwegs sicher bist, dass Westman nicht bloß versucht, Van Dort

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