David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
zusätzlich gebräunt war, und er grinste zurück.
»Captain Barto Jezic, Kornatische Nationalpolizei.« Er wollte ihr die Hand reichen, doch dann blickte er auf die motorisierten Panzerhandschuhe und hielt inne. Sie grinste noch breiter.
»Schon okay, Captain«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Ich habe die Moderatoren zugeschaltet. Sie begrenzen die Kraft des Panzers auf das, was meine Muskeln auch ohne Hilfe leisten könnten.«
Jezic beschloss, sie beim Wort zu nehmen, aber dennoch fiel es ihm schwer, nicht zusammenzuzucken, als seine Hand in der gewaltigen Panzer-Pranke des Sergeant-Majors verschwand. Zu seiner Erleichterung war ihr Griff nicht mehr als fest, und er konnte seine Hand unzermalmt zurückziehen.
»Ich bin auf der Suche nach Captain Kaczmarczyk, Sergeant-Major«, sagte er, und sie nickte.
»Das weiß ich, Sir. Der Captain bat mich, nach Ihnen Ausschau zu halten. Er steht dort drüben bei Lieutenant Kelso.« Sie zeigte auf drei weitere Marines − zwei von ihnen gepanzert wie der Sergeant-Major − an einem tragbaren Holokartentisch in der Hangarecke. »Wenn Sie mich begleiten wollen, Sir, mache ich Sie miteinander bekannt.«
»Danke sehr«, sagte er, doch dann zögerte er für einen Augenblick, und Urizar sah ihn mit erhobener Augenbraue an. »Ich habe zwo zivile Kleinbusse voller Sondereinsatzkräfte auf dem Vorfeld stehen. Ihre Wachkommandos haben uns durchgelassen, aber ich wusste nicht, ob ich sie in den Hangar bringen kann. Colonel Basaricek hat mich angewiesen, die Operation geheim zu halten. Ich würde die Leute gern hereinholen, unter Sichtschutz, wenn es geht.«
»Kein Problem, Sir.« Der Sergeant-Major hob die Hand und drückte einen kleinen Taster an der Seite ihres Bügelmikrofons. »Central, hier Hawk-Mike-Eins-Drei.« Sie wartete kurz, dann fuhr sie fort: »Cassidy, hier Urizar. Zwo zivile Kleinbusse auf dem Hallenvorfeld voll Sondereinsatzkräfte der KNP und ihrer Ausrüstung.« Bei den letzten Worten sah sie Jezic fragend an, und er nickte nachdrücklich. »Wir müssen sie reinholen, außer Sicht. Erledigen Sie das.«
Sie stand einen Augenblick da und hörte sich offensichtlich die Antwort an, dann nickte sie zufrieden.
»Central, Hawk-Mike-Alpha«, sagte sie dann. »Skipper? Captain Jezic und seine Leute sind hier.«
Einer der gepanzerten Marines am Kartentisch richtete sich auf und blickte in ihre Richtung. Er winkte ihnen näher zu kommen, und Urizar grinste Jezic an.
»Hier entlang, Captain.«
Der Kornatier folgte ihr durch den Hangar, der den Kern der manticoranischen Basis ›Boden-Eins‹ bildete. Hier schien es vor Manticoranern zu wimmeln. Das mochte natürlich daran liegen, dass die beiden Pinassen − jede von der Größe eines schweren kornatischen Transportflugzeugs − so viel Platz einnahmen. Außer Urizar und den drei am Holotisch waren zwanzig oder dreißig Marines in den schwarzen Panzeranzügen zugegen.
Die meisten Manticoraner, die Jezic gesehen hatte − nicht, dass es besonders viele waren, räumte er ein −, waren größer als durchschnittliche Kornatier. Vermutlich lag es an der von Kindsbeinen an besseren Ernährung und medizinischen Versorgung, überlegte er. Die Panzeranzüge allerdings machten die Leute noch einmal fünfzehn Zentimeter größer, und an den Armen und Beinen spannten sich künstliche Muskeln. Die meisten gepanzerten Marines starrten förmlich vor Waffen und Gerät, doch weitere zwei Dutzend Marines in gepanzerten Raumanzügen prüften noch ihre persönliche Ausrüstung. Zumindest das war beruhigend vertraut, auch wenn die Waffen und die Ausrüstung weit fortschrittlicher waren als alles, woran man ihn je ausgebildet hatte.
Trotz der Enge und der Eile traten die Leute zur Seite, um Urizar Platz zu machen, damit sie ihn zu Captain Kaczmarczyk führen konnte. In den Augen vieler Marines bemerkte Jezic Neugier, aber keineswegs die Herablassung oder tolerante Verachtung, mit der er halb gerechnet hatte. Ihnen zuzusehen, wie sie sich vorbereiteten, machte ihm schmerzhaft bewusst, wie primitiv seine eigenen Leute im Vergleich ausgerüstet waren. Doch wenn die Manticoraner es wussten, ließen sie es sich nicht anmerken.
»Captain Jezic.« Der Sprecher war eine Ausnahme von der scheinbaren Regel, dass das manticoranische Marinecorps nur Riesen annahm. Er war wenigstens einen Zentimeter kleiner als Jezic − oder wäre es gewesen, wenn er nicht im Panzeranzug gesteckt hätte −, und sein braunes Haar war so kurz geschoren, dass
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