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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Trupp die Fahrzeugrampe stürmte. Währenddessen stürmte Sergeant Cassidys Gruppe den Hügel mit den langen Sätzen der Sprunggeräte, und weitere Sprengladungen donnerten, als sie sich einen Weg durch die Seitenwände des Turmbunkers bahnten und PFC Taluqdar in die Tiefe der Anlage darunter folgten.

16
    »Mein Gott, Aivars.« Bernardus Van Dort blickte mit aschfahlem Gesicht von dem Bericht auf. » Eintausend Tonnen modernes Kriegsmaterial?«
    »Kaczmarczyks Schätzung.« Terekhov saß in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch, und sein Gesichtsausdruck war so grimmig wie seine Stimme. »Er könnte sich in beiden Richtungen irren, aber ich bezweifle, dass er sich sehr irrt.«
    »Aber du lieber Gott, woher kamen sie denn?«
    »Das wissen wir nicht. Und vielleicht finden wir es nie heraus. Wir haben nur fünf Gefangene, und drei von ihnen sind schwer verwundet. Dr. Orban tut, was er kann, aber er ist sich ziemlich sicher, dass wir wenigstens einen verlieren werden.«
    »Und Ihre Verluste?«, fragte Van Dort mit leiserer Stimme.
    »Zwo Gefallene, ein Verwundeter«, sagte Terekhov rau. »Entweder waren ein paar von diesen Leuten selbstmörderisch veranlagt, oder sie wussten einfach nicht, was sie taten!
    Plasmagranaten in einem unterirdischen Gang?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Sicher, damit haben sie zwo Marines umgebracht, aber die gleichen Granaten töteten wenigstens fünfzehn von den eigenen Leuten − möglicherweise sogar mehr!«
    Van Dort schüttelte den Kopf, nicht aus Unglauben, sondern wie ein Mann, der wünschte, er könnte abstreiten, was er hörte.
    »Was wissen wir über ihre Verluste?«, fragte er dann.
    »Bislang hat Tadislaw wenigstens siebzig Leichen gefunden. Die Zahl kann noch steigen. Im Augenblick sind nur seine Marines für Suche, Rettung und Bergung ausgerüstet. Ohne Panzerung oder zumindest militärische Skinsuits übersteht niemand die Brände und die Hitze.«
    Van Dort schloss die Augen und versuchte − vergeblich, wie er wusste − sich vorzustellen, wie es in den schmalen Stollen zugegangen sein mochte, als moderne Kriegswaffen sie in ein brüllendes Inferno verwandelten.
    »Ich weiß nicht, was ich dabei empfinde«, gab er nach einer ganzen Weile zu und schlug wieder die Augen auf. »Es war ein Blutbad«, sagte er und hob die Hand, ehe Terekhov gegen seine Wortwahl protestieren konnte. »Ein Blutbad, sagte ich, Aivars, kein Massaker, keine Gräueltat. Wir haben diesen Leuten immerhin eine Chance bieten wollen, sich zu ergeben, und das ist mehr, als sie je gaben. Und wenn wir siebzig oder achtzig von ihnen getötet haben, ist das nur ein Tropfen in einem Fass, verglichen mit den Tausenden unbeteiligter Zivilisten − einschließlich Kindern −, die sie und ihre … Genossen abgeschlachtet haben. Aber trotzdem sind es − wie viel? Über neunzig Prozent aller Personen, die in der Basis lebten, als wir eintrafen?« Er schüttelte wieder den Kopf. »Selbst wenn ich mir vor Augen halte, wer sie waren und was sie getan haben, ist solch eine Sterbequote …«
    Seine Stimme versiegte, und wieder schüttelte er den Kopf, doch Terekhov stieß ein hartes, scharfes Lachen aus.
    »Wenn Sie jemanden brauchen, den Sie bemitleiden können, Bernardus, wüsste ich aber würdigere Kandidaten!«
    »Es ist kein Mitleid, Aivars, sondern −«
    »Ich bin Raumoffizier, Bernardus«, unterbrach Terekhov ihn. »Gewiss, ich habe achtundzwanzig T-Jahre für das Foreign Office gearbeitet, aber ich war vorher elf T-Jahre Raumoffizier und bin seitdem fünfzehn T-Jahre Raumoffizier. Ich habe zu viele Jahre damit verbracht, hinter Leuten aufzuräumen, die solche Taten begehen, und das beeinflusst sehr, wie man die Dinge sieht. Wir nennen sie Piraten und manchmal Sklavenhändler, aber letzten Endes unterscheidet sie nichts von Nordbrandt und ihren Mördern. Der einzige Unterschied ist die Rechtfertigung, die sie für ihre Bluttaten anführen, und soweit es mich betrifft, weine ich diesen Killern keine einzige Träne nach!«
    Van Dort betrachtete das düstere Gesicht seines Freundes. Vielleicht war Terekhov ein härterer Mann als er − gehärtet durch seinen Beruf und die Erfahrung. Doch selbst wenn dem so war, Van Dort musste ihm trotzdem recht geben. Die FAK war in ihren Aktionen zu weit gegangen, sie hatte Menschen − Männer, Frauen und Kinder − zu Werkzeugen gemacht. Zu Bauern, die jederzeit geopfert werden konnten. Zu Gegenständen, deren Vernichtung ein kaltblütig kalkuliertes Mittel war, um ihre Gegner

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