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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kaczmarczyk schlug auf den Knopf, der seinen Lautsprecher abkoppelte, und im nächsten Moment krachte er durch das Blätterdach und traf am Boden auf. Der autarke Schwebelautsprecher entfernte sich in einem Bogen von ihm, prallte von Ästen ab wie ein Pingpongball und wirbelte seitwärts, dann stabilisierte er sich und schwebte in fünfzehn Metern Höhe in der Luft. Kaczmarczyk schlug hart am Boden auf, doch seine Panzerung − verschmiert mit frischer kornatischer Abart des Chlorophylls − absorbierte den Stoß zum größten Teil, und er zog die Arme und Beine an den Leib und rollte sich ab. Das Pulsergewehr schussbereit, kam er hoch und hörte, wie die Aufzeichnung seiner Stimme donnernd aus dem Lautsprecher dröhnte.
    »Achtung! Achtung! Hier spricht Captain Kaczmarczyk, Royal Manticoran Marines! Ergeben Sie sich und kommen Sie ohne Waffen heraus, die Hände über dem Kopf! Ich wiederhole, ergeben Sie sich und kommen Sie ohne Waffen heraus, die Hände über dem Kopf! Sie sind festgenommen wegen des Verdachts auf terroristische Umtriebe, und bei Widerstand oder Nichtbefolgung dieser Anweisung wird von der Schusswaffe Gebrauch gemacht! Ich wiederhole, Sie sind festgenommen! Ergeben Sie sich auf der Stelle, sonst haben Sie sich die Folgen selbst zuzuschreiben!«
    Die Ersatzlautsprecher schwiegen. Sie wurden kaum benötigt, um das Gelände der Anlage zu beschallen: Obwohl Kaczmarczyk seine Mikrofone heruntergeregelt hatte, war die verstärkte Stimme fast ohrenbetäubend laut. Sein Gerät hatte den anderen Lautsprechern ein Signal zum Schweigen gesendet. Hätte sein Lautsprecher versagt, hätte Kelsos übernommen. Und wäre auch ihr Lautsprecher ausgefallen, hätte sich Sergeant Cassidys Gerät eingeschaltet.
    Zufrieden, dass die Warnung ausgesprochen war, ließ Kaczmarczyk sie vom Lautsprecher ständig wiederholen − damit kein Zweifel bestand, dass der Gegner Gelegenheit zur Kapitulation erhalten hatte, und wegen des moralischen Effekts, den das Gebrüll haben musste − und wandte sich dem Bunker auf der Hügelkuppe zu.
    Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie einer seiner Marines mitten auf dem Dach landete und verschwand.
     
    PFC Taluqdar hörte noch einen Fetzen von der Aufforderung des Captains zur Kapitulation, während sein Panzeranzug durch das tarngemusterte Sonnensegel brach, das das offene Dach des Turmes bedeckte.
    Der einzelne Kornatier, der dort gestanden und etwa zur Mitte seiner langen, eintönigen Wache halb eingeschlafen war, hatte gerade angesetzt, sich zur Antwort auf die Donnerstimme aufzurichten, als hinter ihm zwei Meter nachtschwarzen Panzeranzugs auf die Bohlenplattform krachte. Seine Überraschung war so vollkommen, wie es nur möglich war, und er fuhr herum, indem er instinktiv nach der Waffe an seinem Koppel griff.
    Das war genau die falsche Reaktion.
    Taluqdar wusste, dass er jeden ›Verdächtigen‹ anrufen sollte, eher er ihn niederschoss. Franz Taluqdar war jedoch ein kampferfahrener Veteran, und an der Waffe hinter dem Posten war etwas. Etwas, das seine Erfahrung erkannte, auch wenn seinem Gehirn gar keine Zeit blieb, um eins und eins zusammenzuzählen. Etwas, das die Gefahrenstufe des Einsatzes völlig änderte.
    Etwas, das statt der Aufforderung zur Kapitulation seine Kampfreflexe auslöste.
     
    Kaczmarczyk zuckte zusammen, als aus der Richtung der Hügelkuppe das fauchende, überschallschnelle Krachen eines feuernden Pulsers herandrang. Die Sensoren seines Anzugs identifizierten es augenblicklich als das Schussgeräusch eines M32a5-Pulsergewehrs auf vollautomatischem Feuer, und er verbiss sich einen Fluch. So viel dazu, der anderen Seite Gelegenheit zu geben, sich zu ergeben!
    »Hawk-Mike-Alpha!«, erklang in seinem Com eine Stimme, die der HUD seines Anzugs als einen Schützen des 1. Trupps identifizierte. »Hawk-Mike-Eins, Pandora. Pandora! «
    Kaczmarczyks Bedenken betreffs des zeitlichen Ablaufs und der Aufforderung, sich zu ergeben, verschwanden augenblicklich.
    »An alle Hawks, hier Hawk-Mike-Alpha!«, rief er. »Pandora! Ich wiederhole, Pandora! Fall Zulu! Ich wiederhole, Fall Zulu ist in Kraft!«
     
    Taluqdar hörte den Skipper, doch so weit es ihn betraf, hatte Fall Zulu von dem Augenblick an gegolten, in dem sein bewusster Verstand die Reflexe eingeholt und die auf dem Geländer der Plattform montierte Waffe als Plasmagewehr erkannt hatte.
    Ein Plasmagewehr hätte es dort nicht geben dürfen. Auf Kornati durfte es überhaupt keine Plasmagewehre geben, von einer sehr

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