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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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der schnell von einem vorbeischwimmenden Barrakuda verschlungen wurde. Wunderbar.
    Anscheinend war der kurze Streik beendet. Nachdem sie die Dumpfbacke befragt hatte, würde sie in ihren Taucheranzug steigen und sie richtig füttern.
    Jetzt sagte die Dumpfbacke etwas. Besser, sie hörte zu.
    „Sie sind die Meeresbiologin, Dr. Bimm. Was halten Sie davon?“ Sie blinzelte Fred mit ihren blauen Augen an und drehte sich eine blonde Locke um den Finger.
    „Wovon?“
    „Dass ich den Fischen vorsinge? Glauben Sie, es hilft ihnen?“
    Du willst lieber nicht wissen, was ich denke. „Ihre Eltern sind reich, habe ich gehört?“ Sie verfluchte sich selbst. Thomas hätte sich geschickter angestellt.
    Und Jonas hätte diese Aufgabe erst recht souverän gemeistert. Aber der Verräter war wie vom Erdboden verschluckt, und Thomas steckte bis zum Hals in Laborarbeit. Und Artur hätte dieser dummen Nuss wahrscheinlich eine Heidenangst eingejagt. „Sie stammen aus einer alten Bostoner Familie?“
    „Hm-hm.“
    „Was führt Sie dann hierher?“
    Ihre großen, blauen Augen wurden, wenn das überhaupt möglich war, noch größer. „Oh, Dr. Bimm, ich wollte schon mit Delfinen arbeiten, da war ich noch ein kleines Mädchen.“

„Seit dem frühen Mittelalter also, was?“ Fred sah zu, wie Madison mit ihren langen, rosafarbenen Fingern im Wasser planschte. Hoffentlich verwechselt eine der Schildkröten ihre Finger mit Shrimps, dachte sie böse. „Sie wissen aber, dass es im NEA keine Delfine gibt?“
    „Hä?“
    „Im NEA. Gibt. Es. Keine. Delfine.“ Du. Blöde. Kuh.
    Madison lächelte wissend. „Noch nicht.“
    „Oh.“ Das musste Fred erst einmal verdauen. „Ihre Eltern kaufen Ihnen also Delfine und stecken sie in ein neues Becken im NEA?“
    „Nachdem sie das neue Habitat finanziert haben.“ Jetzt begriff sie. Es war dämlich, aber nachvollziehbar. „Also deswegen sind Sie hier?“ „Natürlich!“
    „Aber was ist, wenn es länger dauert als Ihr Praktikum?“
    „Oh, Dr. Barb hat gesagt, ich könne als Ehrenamtliche weiterarbeiten, solange ich wolle.“
    „Natürlich. Ihre Eltern haben nicht zufällig, äh …, ein neues Hotel gebaut und die Rohre aus den Toiletten in die Bucht legen lassen, was?“
    „Iiiihhhhh!“
    „Damit wäre das auch geklärt“, sagte Fred, die die Unterhaltung jetzt zu langweilen begann, und ging. Die Melodie von „Part of Your World“ folgte ihr die Treppe hinunter und durch die Tür bis auf die Straße hinaus.
    Zum dritten Mal hämmerte sie gegen Jonas’ Tür, drückte das Ohr an das Holz und … ja, sie hatte sich nicht geirrt. Auf der anderen Seite hörte sie jemanden rascheln.
    „Jonas, mach die verdammte Tür auf! Es sind jetzt drei Tage! Ich will nicht diejenige sein, die deine Leiche entdeckt.“
    Weiterhin geheimnisvolles Rascheln.
    „Jonas! Ich zähle bis eins. Dann trete ich die Tür ein, und du bist deine Kaution los. Eins …“
    Gerade als sie den Fuß hob, öffnete sich die Tür. Jonas stand vor ihr, in seine Daunendecke gewickelt. Das blonde Haar, das er gewöhnlich mit großer Sorgfalt und viel Schaum in Wellen legte, stand ihm nun in Büscheln zu Berge. Seine Augen waren blutunterlaufen. Und zum ersten Mal in der Geschichtsschreibung duftete er nicht nach dem Toilettenwasser von Aramis.
    „Mein Gott. Du siehst aus wie ausgekotzt. Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?“
    „Ich sterbe“, sagte er mit hohler Stimme.
    „Tja, das scheint ein Virus zu sein. Dr. Barb hat es auch.“
    Sie war ihm gefolgt, vorbei an Schachteln von Schnellimbissmahlzeiten, die er sich offenbar hatte kommen lassen, und prallte nun beinahe gegen ihn, als er plötzlich wie angewurzelt stehen geblieben war. „Ach ja? Sie ist wohl überhaupt nicht zur Arbeit gekommen?“
    „Nein. Was es natürlich leichter macht, die Jungs reinzuschmuggeln, aber trotzdem ist es komisch, wenn sie nicht da ist. Niemand kann sich daran erinnern, dass sie jemals krank gewesen ist. Ich meine, es muss irgendein Virus sein.“ „Ja, irgendein Virus“, brummte er.
    „Gott, es stinkt hier drinnen. Du hast mir einiges zu erklären, mein Freund.
    Wie kannst du einfach so für drei ganze Tage verschwinden? Artur und Thomas haben mich an den Rand der Verzweiflung gebracht.“
    „Lass mich in Ruhe“, stöhnte er und ließ sich bäuchlings und mit abgewandtem Gesicht auf die Couch fallen. „Siehst du denn nicht, dass ich im Sterben liege?“
    „Du stirbst nicht. Du schmollst. Was ist los, hat Sergei seinen Salon zugemacht

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