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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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und verlässt die Stadt? Stellt Ralph Lauren die Produktion von Polohemden ein?“
    „Schlimmer“, sagte er dumpf.
    Fred war mit ihrem Latein am Ende. Jonas hatte keine Probleme. Nie. Sie war diejenige, die oft in einem Meer der Verzweiflung versank.
    Also spielte sie die Karte des schlechten Gewissens aus. „Du hast nicht angerufen, du bist nicht vorbeigekommen – ich hatte schon beinahe Angst, du wärst abgehauen, ohne mir etwas zu sagen.“
    „Tut mir leid.“
    Jetzt war es Zeit für die Mitleidskarte. „Äh … Kopf hoch.“
    „Ich weiß deine Anteilnahme wirklich zu schätzen, Fred. Und jetzt lass mich allein.“
    Sie stiefelte durch das Wohnzimmer und dachte angestrengt nach. „Äh … willst du Frühstück?“
    „Nein.“
    „Komm schon. Reiß dich zusammen. Was auch immer es ist, es kann nicht schlimmer sein als meine Probleme. Auf keinen Fall.“
    Er seufzte und rollte sich herum, um sie anzusehen. „Fred, nur weil es nicht deine Probleme sind, heißt es nicht, dass es keine sind.“
    „Ach ja? Dann hör dir das mal an. Entweder versucht Thomas mich zu küssen oder Artur. Und bei Artur wird sehr bald eine Sicherung durchbrennen; wir haben viel Zeit im Labor verbracht, weil ich absolut kein Interesse daran habe, in diesen Scheißhaufen von Hafen zu springen.“
    „Wie bitte?“
    „Siehst du? Wenn du nicht durch Abwesenheit geglänzt hättest, wüsstest du es. Die geheimnisvollen Toxine? Das sind Fäkalien.“
    „Du meinst … wortwörtlich?“
    „Oh ja. Bah, ich habe immer noch den Geruch in der Nase. Also sind wir alle Baugenehmigungen durchgegangen und Giftanalysen – eine Scheißarbeit, sage ich dir, buchstäblich. Schließlich haben wir einige wenige Verdächtige identifizieren können, und eine habe ich bereits ausschließen können, aber erst, nachdem ich eine Überdosis von ihrem Gesang ertragen musste, und jetzt müssen wir leider mit der Lollipop rausfahren.“
    Er sah alarmiert aus. „Fred, du kannst nicht auf ein Boot gehen.“
    „Ich weiß.“
    „Du und Boote – das geht gar nicht!“
    „Ich habe ja versucht, es ihnen begreiflich zu machen. Aber die Alternative wäre, sie allein losziehen zu lassen, und dann würden sie sich wahrscheinlich gegenseitig die Köpfe einschlagen.“
    „Dein Liebesleben ist doppelt so aufregend wie meins.“
    „Auf diese Art von Aufregung kann ich verzichten. Und sie sind nicht verliebt in mich. Sie haben sich da irgendwie in etwas verrannt.“
    „Na klar.“
    „Fang jetzt nicht mit der alten Leier an, ich würde mich nicht verlieben, weil ich Angst hätte, verlassen zu werden. Das ist Blödsinn.“
    „Aber es stimmt doch.“ Jonas starrte hoch zur Decke. „Ich bin verliebt. Ich habe es ihr endlich gesagt.“
    „Und?“ Fred wappnete sich. Sicher würde sie jetzt etwas Peinliches zu hören bekommen.
    „Sie hat die Flucht ergriffen. So schnell sie konnte.“
    „Oh. Autsch. Was ist denn das für eine Tussi? Zeig mir, wer sie ist, und dann sehen wir ja, wie schnell sie mit zwei gebrochenen Beinen rennen kann.“
    Er seufzte. „Das ist aus vielerlei Gründen recht verlockend, aber es geht nicht, vielen Dank.“
    „Dann vergiss die blöde Kuh. Wer es auch ist, du kommst gut ohne sie klar.“
    „Sie ist keine blöde Kuh“, fuhr er auf und gab damit zum ersten Mal wieder ein richtiges Lebenszeichen von sich. „Nenn sie nicht noch einmal so.“
    „Jonas, wenn sie nicht erkannt hat, wie wunderbar du bist, dann ist sie eine dicke, fette, dumme, blöde Kuh, und ich werde sie nie etwas anderes nennen.“
    „Ich liebe sie seit sechs Jahren.“
    „Äh … Wie war’s mit: Zeit heilt alle Wunden.“
    „Netter Versuch.“
    „Ich würde vorschlagen, du wäschst dich und kommst mit mir mit zum NEA.
    Es wird dir guttun, mal rauszukommen. Und ich könnte deine Hilfe wirklich brauchen. Du bist so gut darin, die Jungs abzulenken, wenn sie aufeinander losgehen wollen.“
    Er seufzte wieder. „Ich kann nicht.“
    „Wieso nicht?“
    „Ich habe keine Unterwäsche.“ „Seit wann“, fragte sie, „trägst du Unterwäsche?“ Darüber dachte er einen Moment nach. Dann sagte er: „Du hast recht.“ Und stand auf, um eine Dusche zu nehmen.
    Die Lollipop war neben der Voyager III, die die Touristen benutzten, um Wale zu beobachten, am Dock des NEA festgemacht. Die kleinere Lollipop …
    „Wie in ‚On the Good Ship Lollipop’“, sagte Jonas. „Dem Song? Kapiert?
    Nein?“
    … war für die Forschungsexpeditionen des Aquariums vorgesehen. Als Postdoc

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