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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ein Katzensprung.“
    Wennd legte nach und nach ihre Nervosität ab und plauderte freundlich mit Thomas über ihre Migrationsgewohnheiten und vieles mehr, während sie ihm nach draußen folgte, um ihm beim Grillen zuzusehen.
    Als Fred sah, wie die beiden sich wie alte Freunde unterhielten, wünschte sie, es würde ihr nichts ausmachen, und nahm sich vor, nie wieder jemandem zu helfen.
    Ich muss ihn vergessen, das ist alles. Wenn er mich wirklich liebte, würde er nicht immer wieder anderen Meerjungfrauen hinterherlaufen. Und wenn ich ihn wirklich liebte, würde ich es nicht dulden. Oder wenigstens würde ich ihm dann sagen, dass ich ihn liebe.
    Doch sie wusste, dass das nicht die Wahrheit war.
    Eines stand fest. Wenn sie Artur heiratete, würde für sie ein neues Leben beginnen. Ein neuer Anfang – und sie würde dafür sorgen, dass Moon sie besuchen konnte, wann immer sie wollte. Verdammt, sie würde Moon besuchen, wann immer Moon wollte. Die Hochzeit mit dem Prinzen des Unterseevolkes bedeutete nicht, dass sie ihrem alten Leben den Rücken kehren musste. Es bedeutete nur, dass etwas Neues begann. Nichts weiter.
    Aber warum hatte sie dann das Gefühl, dass auch das nicht die ganze Wahrheit war?

24
     
    Fred tauchte vom Steg ins Wasser, um sich auf die Suche nach einem Mittagessen zu machen.
    Gewöhnlich war das schnell erledigt. Sie war zwar allergisch gegen Fisch und Krustentiere, doch hier im Ozean war die Flora sehr viel reichhaltiger als an Land. Und sehr schmackhaft. Mehr als einmal hatte sie schon gedacht, sie hätte Botanikerin werden sollen, denn sie hätte gern mehr über Unterwasserpflanzen gewusst …
    Aber darüber konnte sie später nachdenken. Erst einmal wollte sie etwas essen und dann Artur suchen und seinen Heiratsantrag annehmen.
    Sie fand eine Unterwasserwiese und pflückte ein paar Halme und Blätter. Sie schmeckten leicht salzig, beinahe fade (im Gegensatz zu manch anderen Algensorten, die sehr aromatisch waren), und sie aß, bis sie sich rund wie eine Seekuh fühlte.
    Man hatte ihr gesagt, dass Artur sich wieder einmal mit seinem Vater, König Mekkam, traf. Nach dem Coming-out tausender Untertanen gab es sicher viel zu besprechen zwischen dem König und seinem Thronfolger. Aber sie wusste, dass er zu ihr nach Hause kommen würde, sobald er fertig war, und hoffte, ihn unter Wasser, wo sie ungestört waren, abfangen zu können.
    Und siehe da, als wenn der Gedanke allein ihn wie den Geist aus der Flasche gerufen hätte, kam er stracks auf sie zugeschwommen. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Besorgnis ab.
    Hallo, Artur.
    Er schwamm weiter. Jetzt war er nur noch knapp dreizehn Meter entfernt. Was ging wohl in seinem Kopf vor? Obwohl sie keine umwerfende Schönheit war und auch nicht über die Maßen intelligent, hatte er keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie zur Frau wollte und kein Nein akzeptieren würde.
    Sie war eher daran gewöhnt, ihn abzuwehren, als auf ihn zuzugehen. Konnte diese Woche denn wirklich noch schlimmer werden?
    Artur! Hallo!
    Er blinzelte, sah sie und lächelte. Ho, kleine Rika. Es freut mich, dass du mich erwartest.
    He, bilde dir nur nichts darauf ein. Ich hatte Hunger, und mein Haus ist voll mit ungeladenen Gästen. Außerdem habe ich Jonas und Dr. Barb heute Morgen beim Sex auf meinem Wohnzimmerteppich überrascht. Keine schöne Art, den Tag zu beginnen! Ich musste mir die Augen mit Chlor auswaschen.
    Du hast kein leichtes Leben, kleine Rika. Das stimmte, aber sie merkte, dass er ihr nur halb zugehört hatte.
    Sie wandte sich um, als er an ihr vorbeischwamm, und schweigend schwammen sie eine Weile Seite an Seite. Dann sagte sie: Ich wollte dir sagen, dass ich mich entschieden habe.
    Hmmmm?
    Ja, war es denn zu glauben? Da wollte sie ihm nun die beste Nachricht seines Lebens überbringen (ja natürlich, sie wusste, wie eingebildet das klang), und er hörte ihr gar nicht richtig zu.
    Was hatte ihr Vater gesagt? Welch Ironie des Schicksals, die uns alle zu ihren Sklaven macht. Nun, das kam der Wahrheit ziemlich nahe. Wenn sie angenommen hatte, der Mann würde nur darauf warten, dass sie sich endlich herablassen würde, ihn zu heiraten, würde es ihr eine Lehre sein.
    Artur! Hör mir zu. Ich versuche gerade, dir etwas zu ‚sagen!
    Er wurde langsamer und umkreiste sie mit kräftigen Schlägen seines Schwanzes, die muskulösen Arme auf dem Rücken. Mit deiner gütigen Erlaubnis, kleine Rika. Mein Vater und ich haben ein Problem … glauben wir.
    Nun, dann erzähl mir davon.

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