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Davina

Titel: Davina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Evelyn
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rasch wie möglich zunutze machen.«
    »Er ist zu der gleichen Schlussfolgerung gelangt wie wir«, sagte James White. »Er weiß, daß wir eine undichte Stelle haben, und er hat keine Chance unterzutauchen, bevor wir den Kerl nicht entdeckt haben. Es wird leichter sein, wenn wir eine Reaktion von seiner Familie erhalten haben. Ein Monat ist vergangen, seit wir seine Nachricht nach Moskau geschickt haben, und bis jetzt haben wir noch keine eindeutige Antwort. Miß Graham sagt, sein Unmut sei im Wachsen, da er sich in der Wohnung eingesperrt fühlt und nichts von seiner Familie hört.«
    Grant warf die Lippen auf und berührte sie mit dem Ende seines Bleistifts.
    »Ich schlage vor, wir treten sofort mit der Schwalbe in Verbindung und betonen die Dringlichkeit. Manche Leute neigen dazu, sich bei solchen Dingen Zeit zu lassen, wenn sie anderes zu tun haben. Soll ich das veranlassen?«
    »Ja«, entschied der Brigadier. »Senden Sie den Spruch noch heute ab. Wir müssen eine Antwort haben, sonst kommt es womöglich noch so weit, daß Sasonow uns überhaupt nichts sagt, bevor wir nicht unseren Doppelagenten entlarvt haben. Und das könnte uns viel Zeit kosten.«
    »Und Zeit«, sprach Grant ruhig, »ist genau das, was wir nicht haben. Wenn ich etwas von den Saudis gelernt habe, dann ist es das.«
    Er sammelte seine Unterlagen ein und verließ das Büro. Um die Mittagszeit war eine verschlüsselte Nachricht unterwegs zur Botschaft in Moskau, bestimmt für den Handelsattache, den Leiter des Geheimdienstes. Elizabeth Cole, Deckname Schwalbe, erhielt von ihm ihre Weisungen durch eine Aktennotiz, die sie sofort durch den Aktenwolf laufen ließ.
    Sie machte sich zur Teestunde auf den Weg ins Café. Für Poliakow wurde eine Mitteilung an die Universität durchtelefoniert. Die Bücher, die er bestellt habe, lägen in der größten Moskauer Buchhandlung am Roten Platz für ihn bereit. Wenn er sie um vier abholen könne, würden sie rechtzeitig für ihn eingepackt. Er bedankte sich und sagte, er werde zu dieser Zeit kommen. Er wartete bereits auf Elizabeth Cole in dem Café, als sie dort eintraf.
    Irina Sasonow schaute zu, wie ihre Mutter Tee trank. Seit dem Begräbnis wirkte sie weniger nervös und schien jetzt wieder mehr in sich selbst zu ruhen. Die Bestattung war recht unerfreulich gewesen – eine rasche Einäscherung, an der außer ihnen selbst keine Verwandten teilnahmen. Die düstere Gestalt des Generals Antoni Wolkow war von zwei Sicherheitsbeamten flankiert worden. Die Trauergemeinde wurde fotografiert, was Irina und ihre Mutter überraschte. Fedja Sasonowa weinte während der Zeremonie, während Irina regungslos dastand und ihre Mutter stützte. Nach Wolkows Ansicht drückten die Tränen der Witwe eher Erleichterung als Trauer aus. In dem bleichen Gesicht der Tochter dagegen zeigte sich echte, menschliche Qual. Sie zumindest glaubte, daß der Tote ihr Vater war. Er gab ihnen anschließend die Hand und ließ sie in einem Dienstwagen nach Hause bringen. Dort brach Irina zusammen und weinte bitterlich, bis sie ins Bett ging und einschlief. Eine Woche später bat ihr Dozent sie nach der Soziologievorlesung, noch dazubleiben und ihre Notizen mit ihm zu besprechen.
    »Ich muß mit Ihnen reden«, sagte er. »Über Ihren Vater.«
    Sie hatte den Blick gesenkt, während ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Bitte nicht. Er wurde letzte Woche begraben.« Sie hob die Schultern. »Jetzt ist alles vorbei.«
    Poliakow hatte ihr die Hand auf den Arm gelegt. Sie errötete bei der körperlichen Berührung.
    Er sagte leise: »Ihr Vater lebt. Ich habe etwas, was den Beweis liefert, daß der Tote jemand anderer war.«
    Sie starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an.
    »Geben Sie dies Ihrer Mutter.«
    Sie steckte den Umschlag in die Tasche. Die Gefahr, der er sich ausgesetzt hatte, erschreckte sie. Ebenso das Ausmaß seiner Beteiligung an einem Vorgang, bei dem es sich mit Sicherheit um Landesverrat handelte. Das hatte nichts mehr mit rein theoretischen Erörterungen über ihre soziologischen Auffassungen und damit zu tun, ob sie ihrem Vater verzeihen würde, falls er jemals zurückkommen sollte. Auch das war schon gefährlich genug, um eine harte Bestrafung zu rechtfertigen. Aber die Weitergabe dieses Umschlags konnte seinen Tod bedeuten. Ihn anzunehmen und an ihre Mutter weiterzugeben, konnte für sie dieselbe Strafe bedeuten. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht, sie erbleichte. Sie umschloß mit der Hand den Brief in ihrer Tasche.
    »Was ist

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