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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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Zimmer war in sanftem Limonengrün gestrichen und mit kräftigerem Grün waren liebevoll Blumenranken gemalt worden.
    Das einzige Licht das ins Zimmer drang, kam von dem relativ großen Fenster knapp über meinem Holztisch. Wenn ich hinaussah, erblickte ich unseren Pflaumenbaum. Im Sommer glühte er vor Pflaumen lila und im Winter war er kahl. Im Frühling summten die Bienen von Blüte zur Blüte.
    Da sah der weiße Baum so aus, als wäre er in einem wilden Strudel gefangen. Manchmal sitzen Nachbarkatzen auf der großen Pflanze und versuchten die Bienen mit den Pfoten einzufangen. Oft stießen die Räuber ein wütendes Fauchen aus und sprangen wie vom Teufel gejagt davon. Wenn ich dabei zusah, musste ich immer  grinsen. Es sah einfach albern aus.
    Jeden Tag in dieser Saison konnte ich reife Pflaumen mit in die Schule nehmen.
    Ich schwang mich aus meinem Einzelbett. Von dem heftigen Schwung wurde mir kurz schwindelig. Ich hielt mich an meinem Nachttischchen fest.
    "Ruhig, nicht so hektisch."
    Als der Schwindel abebbte, beugte ich mich vor und sammelte die Kleidung ein, die ich am Vortag getragen hatte.
    Eine kleine Angewohnheit von mir war, dass ich mich anzog und nebenbei das Bett richtete. Ich weiß. Hört sich ein wenig schräg an . Aber ich brachte es immer einigermaßen gut hin.
    Mein Blick wanderte zu meinen nervigen, öden Wecker und  erschrak. Oh nein, es konnte doch noch nicht so spät sein. Abermals würde ich zu spät zur Schule kommen.
    Ich hüpfte mit einem Bein ins Bad. Mit meiner linken Hand versuchte ich nebenbei mir den Socken überzustreifen.
    Ja, für Mitte Juli war es hier ziemlich kalt. Den schönsten Tag, den es hier einmal gab, war auch nur 25°C warm gewesen. Und im Winter kann es durchaus mal -20°C werden. Brrh. Wirklich grauenhaft. Aber man gewöhnte sich daran.
    Eilig goss ich mir kaltes Wasser über das Gesicht und rieb mir nebenbei die Augen wach. Es ging mir gleich viel besser und den Traum vergaß ich total.
    Schnell fuhr ich mir ein paarmal mit dem Kamm über mein braunes gewelltes Haar und putzte mir grob die Zähne. Meine Freundin hasste es, wenn ich beim Sprechen aus meinem Mund stank.
    Ich fand sie oft zu pingelig. Aber so war Tess halt nun mal. Groß, blond und schlank, so wie ich es am liebsten auch gewesen wäre. Sie sah jeden Tag einfach umwerfend aus.
    Ich war ein wenig fülliger und meine Haut war viel heller. Bekannte fragten mich permanent, ob es mir nicht gut ginge. Das nervte. Nun ja, Tess sagte, ich könnte auch ganz hübsch sein, wenn ich mich ein wenig mehr pflegen würde. Aber oft hatte ich keine Zeit dafür, so wie heute.
    Ich rannte noch schnell in die Toilette und entleerte meine Blase. Eine handvoll Cornflakes mussten fürs Erste genügen. Ich holte noch meine Tasche und nahm sie, die Hefte einfach hineingestopft, mit nach oben in die Garderobe.
    Eilig schlüpfte ich in meine alten und aufgebrauchten Turnschuhe und öffnete mit einem Ruck die Haustüre. Die plötzliche Kälte, die der Wind hereinbrachte, ließ mich schaudern. Ich atmete tief die frische Sommerluft ein und lief zur Straße. Es tat gut von der stickigen Zimmerluft befreit zu sein.
    Mein Blick wanderte zum Himmel. Tiefe, hängende Wolken verdunkelten die Sonne. Ich hasste es, wenn mich die Sonne nicht erwärmte und mich in meinem alltäglichen Leben begrüßte. Vermutlich würde es erneut Regen geben.
    Die wenigen Bäume, die es in dieser Vorstadt gab, trugen alle Früchte. Ein Kirschbaum, der im Garten unseres Nachbarn stand, leuchtete in knalligem Rot. Ich konnte noch einen Apfelbaum sehen, dessen Äpfel noch grün und unreif waren.
    "Miau."
    Mein pummeliger schildpattfarbener Kater Sam stakste zu mir. Unser fauler Kater hatte zwischen unseren Blumen ein Frühmorgenschläfchen gehalten.
    Schnell beugte ich mich über ihn und kraulte ihn zwischen den Ohren. Er ließ sie wild umher zucken. Dort war er kitzelig und doch liebte er es, an dieser Stelle gekrault zu werden.
    "Sam, du alter Kater, ich muss los zur Schule. Wie immer komme ich zu spät."
    Ich stand auf und ließ ihn allein am Boden sitzend zurück. Bevor ich mich seinen sehnsüchtigen Blicken entwinden konnte, rief
    ich ihm noch zu: "Sam, kümmere dich um Lil, sie könnte etwas Trost gebrauchen."
    So als hätte er mich verstanden, drehte er sich um und sprang davon. Mein alter dicker Sam war durchaus noch voller Überraschungen.
    Der Himmel wurde immer dunkler und ich spürte einen Regentropfen auf meine Nase klatschen. Och, nö. Konnte

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