Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Freundin zerstört. Verdammt, San."
Ohne zu wollen entwich meinen Lippen ein Schluchzen.
"Seht, sie rührt sich."
"San. San. Mein Schatz, komm zu mir zurück."
Ich komme. Lasst mir nur einen Moment Zeit, wollte ich rufen. Aber noch immer gelang kein Wort aus meinem Mund.
Plötzlich rief jemand:
"Seht, die Sonne geht auf und dichte Wolken verdunkeln den Himmel. Sandys Theorie lag nicht falsch. Der Frieden bringt die Welt in Ordnung."
Was sollte das bedeuten? Welcher Frieden? Kein Nightvamp wollte Frieden haben. Doch plötzlich konnte ich wieder sehen.
Ich erblickte einige Nightvamps, die mit Barb und Tom die Toten fortbrachten. Ein paar Vampire standen beieinander und unterhielten sich traurig.
"Was ist geschehen.", flüsterte ich.
Freudenschreie drangen an mein Ohr und sofort wurde ich von kalten Händen gepackt und geküsst. Als ich wieder zu Atem kam, wiederholte ich meine Frage. Jace setzte sich neben mich und Tess drückte beruhigend meine Schultern. Seine roten Augen strahlten vor Ernst und Stolz.
"Als Kail starb, rannten einige Nightvamps schneller, als wir reagieren konnten, fort. Die Sunnyvamps waren von deiner Trauer zu überwältigt, um sie zu verfolgen und so ließen wir sie laufen. Die Vampire, die bei uns blieben, erzählten, dass sie von Kail erpresst worden waren und nur deshalb auf seiner Seite standen.
Und sieh, die Sonne wird von grauen Wolken verdeckt, die Regen ankündigen."
Er beendete seine Rede und ich nickte verständnisvoll. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte. Trauer? Glück? Ich konnte mich nicht entscheiden und so fühlte ich nichts. Mein Grinsen war gezwungen.
"Und Luke habe ich zum Teufel gejagt. Der Verräter wollte sich bei mir entschuldigen und sich unserem Frieden anschließen. Aber wir werden gut ohne ihn klar kommen, stimmts?"
Sie drehte sich zu Eddi, strich ihr Haar aus dem Gesicht und küsste ihn auf die Lippen.
"Natürlich."
Jetzt war mein Lachen echt, auch wenn ein bisschen Trauer mitschwang, gewann das Glück die Oberhand.
"Wir werden Arianna in Maiks Garten begraben. Maik hat zugestimmt und ist mit Lil vorgegangen. Deine kleine Schwester hat gute Nerven. Sie hat nur ein paar Schrammen davongetragen, aber deine Nase sieht echt schlimm aus. Tut sie sehr weh?"
Ich zuckte mit den Schultern, eigentlich hatte ich vergessen, dass sie gebrochen war.
Abermals.
Epilog
Kapitel 33
Acht Jahre später
Sandy
Die Zeit verging. Rose und einige meiner Familie hatten die Stadt verlassen. Nach unserem Kampf vor acht Jahren, dauerte es nicht allzu lange und das Lagerhaus war überfüllt. Ein kleiner Teil von unserer Gemeinschaft blieb dort und machte ein wundervolles Haus daraus.
Ich war eine davon. Lil, Jace, Tess, Eddi, Kurt, Liss, Rebecca, Monika und Ben blieben an meiner Seite.
Ben? Oh, ja, war das ein Zufall. Ein Auto hatte den jungen Mann erfasst und Kurt, ein Nightvamp, war zufällig zur selben Zeit in der Nähe. Er hatte sogleich seinen Durst gelöscht und Ben zu einem Vampir gemacht. Wir hatten Glück, dass er sich mit seinem Bruder gut verstand und so konnte er dessen Blut zu sich nehmen. Nun lebte Ben bei uns und verstand sich prächtig mit meiner Lil. Vielleicht sogar etwas zu gut.
Natürlich konnte meine Schwester sich nicht früh genug auf ihren sechzehnten Geburtstag freuen. Ich hatte ihr kurz nach dem Kampf vor acht Jahren versprochen, sie an diesem Tag zu einem Vampir zu machen und nun bekam ich ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.
Ich saß auf einem schwarzen Sofa, das an einer gelb gestrichenen Wand lehnte. Das Zimmer war damals das kleine Büro gewesen, das wir zu einem kleinen Ruheort umgestaltet hatten. Ich liebte diesen Raum. Dort konnte ich alleine meinen Gedanken nachgehen. Oder zumindest fast alleine.
"Ich sehe, du bist nervös."
Ich seufzte und nickte. Jace hellrote Augen leuchteten mit Zuversicht. Sie machten mir Mut.
"Sie wird bald erwachen und ich kann nichts mehr ändern."
Er beugte sich zu mir und legte seine Lippen auf meine.
"Lil wird eine gute Sunnyvamp, glaube mir. Du kannst ihr diesen Gefallen nicht mehr abschlagen."
"Nein, du hast ja recht. Es ist nur so ein seltsames Gefühl. Ich fühle mich noch immer für sie verantwortlich, obwohl sie jetzt genauso alt ist, wie ich es war. Was hätte Mom darüber gedacht, wenn sie es erfahren hätte?"
"Sie wäre bestimmt stolz auf dich."
Ich lächelte und zog seinen Kopf zu mir herab.
Unser Kuss wurde von stürmischen Gelächter unterbrochen. Ich seufzte abermals und Lil
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