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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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Blick in die Gemeinschaft.
     
                                                    

Kapitel 2
    Seltsame Gedanken
    Sandy
     
    "Was ist passiert?"
    Das konnte sie jetzt nicht im Ernst fragen, oder? Sie musste doch wissen, was los war. Wollte sie uns nur ablenken oder wusste sie es wirklich nicht?
    Meine Freundin rappelte sich, nun etwas sicherer, auf und blickte mich an. Es war ein eindringlicher Blick. Als würde sie mir etwas sagen wollen, was ich jedoch nicht verstand.
    Eine Weile stand Tess mitten in einem Pulk Schüler und unsere Blicke waren aneinander gefesselt. Dennoch wandte sie sich ab und blickte auf unsere verstörte Lehrerin hinab, die noch am Boden kniete.
    Die dicke Frau könnte jeden Moment umkippen, dachte ich. Sie tat mir leid.
    Tess hielt nicht lange den Blick auf Mrs. Mix gerichtet, sondern sah direkt in die Menge der verwirrten Schüler. Die Angst war überwunden und schon wurde wieder getuschelt. Ich möchte lieber nicht wissen, welche Gerüchte die Runde machten. Intensiv starrte ich Tess noch immer an.
    Ihr Körper war angespannt und vibrierte.  Man konnte die Anstrengung erkennen, die sie brauchte um stehen zu können. Auch ihre Bewegungen waren seltsam ruckartig. Was geschah mit Tess, meiner Freundin?
    Das überwältigende Gefühl, des Wissens, das ich vorhin hatte, war leider wieder verflogen. Ich fühlte mich leer. Leer und Hilflos.
    Noch einmal streiften mich ihre Augen und ich erschrak.
    War da nicht ein seltsam roter Schimmer gewesen? Mein Herz klopfte schneller und mir lief plötzlich kalter Schweiß über die Stirn. Nein, das konnte nicht sein. Zumindest hoffte ich das sehr. Wurde ich jetzt noch verrückt? Mein Verstand sagte mir, dass ich mir das nur eingebildet haben musste, doch mein Herz fühlte etwas anderes.
    Was war los?
    Auf dem Flur hörten wir Stimmen. Hatte Dominik Susi nicht mehr rechtzeitig einholen können? Es fiel mir auf, dass ich keine Sirenen hören konnte und hoffte das kein Notarzt gerufen wurde. Das war auch nicht mehr notwendig, da Tess sich mittlerweile  sichtbar erholte.
    Meine Nerven waren am Ende. Angst wich der Erschöpfung und ich ließ mich auf meinem Stuhl zurück sinken, allerdings ohne meine Freundin aus dem Auge zulassen.
    Sie wirkte etwas hektisch und auf ihrem Gesicht spiegelte sich auch ein wenig Furcht. Weit und breit war aber kein roter Schimmer in ihren Augen zu sehen. Hatte ich mich wohl doch geirrt.
    Die Stimmen wurden lauter. Lehrer sowie Schüler. Eine ganze Schar redete aufgeregt durcheinander.
    "Sorry, Leute. Ich hätte heute Morgen etwas essen sollen. Magenkrämpfe sind so ätzend."
    Schlechter Versuch , dachte ich.
    Ich sagte jedoch nichts. Tess blickte verzweifelnd umher und das Lächeln, das sie aufzusetzen versuchte, misslang ihr.
    Sie fügte noch eilig hinzu:
    "Ich leg mich lieber zu Hause ein wenig hin. Mein Kopf brummt und andauernd wird mir schwarz vor den Augen."
    Sie wartete kurz auf eine Antwort, aber Mrs. Mix war noch nicht in der Lage zu sprechen. Also schob sich Tess durch die Menge und verschwand hinter der weit offen stehenden Tür. Gleich darauf hörte ich eine tiefe Männerstimme, die den anderen befahl draußen zu warten.
    Durch einen dichten Nebel hindurch sah ich, wie unsere verstörte Lehrerin sanft auf eine Trage gehoben und davon getragen wurde. Kein fremdes Gesicht lugte neugierig in unser Klassenzimmer. Alle Menschen dort draußen folgten der Kranken, nur ein schlanker muskulöser Mann blieb bei uns. Der Blonde stellte sich als Mr. Luz vor und setzte bei dem Unterrichtsstoff ein, bei dem Mrs. Mix abgebrochen hatte. Er befahl den Schülern wieder ihre Plätze einzunehmen und wir sollten über das Geschehene erst zu Hause reden.
    Während meine Klassenkameraden sich erneut voll konzentrierten, schwirrten meine Gedanken um Tess. Ich konnte jetzt doch nicht sofort wieder im alltäglichen Leben einsteigen. Was wäre ich für eine Freundin, wenn ich Tess im Stich lassen würde oder sie glatt vergaß?
    Als ich noch in meinen Gedanken versunken war, erinnerte ich mich, das ich über so etwas schon mal gelesen hatte. Etwas, was ähnlich beschrieben wurde, wie der Vorfall heute mit Tess.
    Ich dachte über ein Erbstück meiner Großmutter nach. Ein Buch. Eine uralte Geschichte, die vermutlich verstaubt im Keller unseres Hauses lag. Als ich vierzehn war, hatte meine Neugier gesiegt und ich hatte es gelesen.
    Eine Geschichte über Vampire. Meine Großmutter hatte mir erzählt, dass

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