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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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FEUER ! « , brüllt Hackett über die Brücke hinweg.
    Die Reihe lässt eine Salve ab. Infizierte brechen in einer roten Dunst- und Nebelwolke zusammen. Ethan blinzelt überrascht und gibt seinen ersten Schuss ab. Er trifft den Mechaniker in den Hals. Dann zielt er erneut und jagt zwei Kugeln in die Frau. Er geht einige Schritte zurück, feuert auf den Geschäftsmann im Anzug, verfehlt ihn zunächst, doch dann trifft er seine Knie und fällt ihn.
    Die Front wackelt. Plötzlich fangen alle an zu rennen, strömen zur Ohio-Seite des Flusses zurück. Sie feuern jedoch beim Laufen, versuchen, die Infizierten auf Abstand zu halten.
    » Halt! « , schreit Hackett und hebt seine Waffen.
    Die Soldaten beweisen gute Disziplin, denn sie bleiben stehen und schießen auf die restlichen Infizierten. Die Luft ist von Lärm, Rauch und Kordit erfüllt. Ethan rennt weiter. Einen Moment lang läuft Ray neben ihm her, und er fühlt sich wie bei einem Wettlauf. Dann wird Ethan plötzlich zurückgerissen. Er wehrt sich, kämpft gegen die Hand, die ihn am Hemd gepackt hält.
    » Schieß! « , brüllt Paul ihm ins Ohr.
    » Lass mich los! « , schreit Ethan panisch, entwindet sich Pauls Griff und wirbelt gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, dass die Meute mit ausgebreiteten Armen auf ihn zurennt. Der Sauermilchgeruch, den sie verströmt, lässt seine Knie weich werden.
    Pauls Gewehr kracht in seinen Ohren. Ein Mann in Schlafanzughosen bricht zusammen.
    Ethan fühlt sich ausgelaugt und kann nicht mehr fliehen. Ein Teil von ihm möchte sich nur hinsetzen und sich den Infizierten ergeben. In seiner Erinnerung blitzt Philip auf, der in der Asche eines halb ausgebrannten Gemischtwarenladens in Wilkinsburg saß, nachdem er eine alte Zeitung gefunden hatte.
    Er stellt sich das Gesicht seiner Tochter vor.
    Er schreit auf und schießt. Das Gesicht des Cops explodiert, doch der Mann rennt, halb enthauptet, weiter, bis er vor Ethans Füßen zusammenbricht.
    Das Team kehrt zur Brückenmitte zurück. Die Überlebenden gehen leicht benommen und wie im Traum an den zuckenden und sterbenden Infizierten vorbei. Ihre Schuhe sind vom Blut der Toten durchdrungen. Töten ist ein erschöpfendes Handwerk, das einen auf allen Ebenen auszehrt und wie betäubt zurücklässt. Die verwundeten Infizierten kriechen hinter ihnen her, spucken Blut und knurren, bis sie mit Gnadenschüssen erledigt werden, die man ihnen ohne großes Nachdenken erweist.
    Die MG -Mannschaften, die am Brückenrand in Stellung gegangen sind, richten ihre Waffen auf West Virginia. Ein Soldat niest laut wegen des ätzenden Korditgeruchs, der durch die Luft weht. Hinter den beiden Bussen wogt ein Meer von Infizierten. Wenn diese Front fällt, werden die MG -Teams und der Bradley zur Hauptverteidigungslinie und müssen die Horden aufhalten, bis die Pioniere ihre Arbeit getan haben. Die Fünftonner fahren schon zur Mittellinie. Männer halten sich auf ihren Ladeflächen fest, schnüren die Kisten auf und stapeln Sandsäcke auf die Straße.
    Ray seufzt laut. Er fühlt sich eigenartig glücklich. Er hat einen Hinterhalt und einen Angriff überlebt und steht neben einer Bande von Schwachköpfen, die mit mehr als vier Zentnern hochgradigem Sprengstoff hantieren. Aber sie sind noch immer lebendig. Als Patterson sagt, er solle sich ein paar Sandsäcke schnappen und sie entlang der beiden Linien verteilen, die er mit Kreide auf den Boden gezogen hat, empfindet er fast Dankbarkeit. Geistlose Arbeit: Da kennt er sich aus. Damit hat er keine Schwierigkeiten. Und außerdem bringt ein bisschen Arbeit keinen Menschen um.
    » Hey, Ray. Ray. Ray Young! «
    Er dreht sich um und sieht den Panzerkommandanten aus der offenen Luke des Fahrzeugs gestikulieren.
    » Brauchste was, Sarge? «
    » Hab den Kontakt zu Sergeant Horton verloren. Er ist im rechten Bus. Ich brauch einen Läufer, der mal hingeht und mir meldet, was los ist. «
    » Gott, Sarge, du hörst doch, dass da geschossen wird. Die sind noch da. «
    Sarges Miene verfinstert sich. Ray erwidert seinen finsteren Blick, schiebt den Unterkiefer vor und kommt sich böse vor. Er hat Angst vor dem Tod, ja, aber nicht vor einem Kampf. Wenn eine Schlägerei ansteht, macht er niemals einen Rückzieher.
    Jederzeit, Sergeant Wilson, denkt er . Wann immer Sie wollen. Sagen Sie nur Bescheid.
    » Ray, da ist Blut an den Scheiben « , sagt Sarge. » Ich muss wissen, ob er Verluste hat. Ich muss wissen, was er alles vor sich hat. Ich muss wissen, ob er Munition braucht.

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