Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett

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Apollyon-Fonds steckt, bevor das Ganze auch nur in die Nähe eines Gerichts kommt. Die Dateien mit den Transaktionen können meinen guten Ruf wiederherstellen, aber sie erzählen uns nicht die ganze Geschichte.« Davids Augen leuchteten, als ihm klar wurde, was sie mit dem Plan alles erreichen konnten. »Du hast recht, Jonah, du hast recht!« Er wandte sich wieder an Chippy. »Kannst du deinen Kontakt beim Zoll informieren?«
    »Ich rufe ihn sofort an«, antwortete Chippy.
    »Gibt es hier einen sicheren Ort, an dem wir den Baron gefangen halten können, wenn wir ihn haben?«, erkundigte er sich dann.
    Chippy nickte. »Gar nicht weit von hier gibt es ein paar Höhlen. Sie sind hervorragend für ein Verhör geeignet.«
    »Das dürfte genügen«, sagte David mit grimmiger Miene. »Ein paar Tage in einer Höhle, in der es nur Ratten als Gesellschaft gibt, und der Baron wird reden wie ein Wasserfall.« Dann kam ihm noch ein Gedanke. »Allerdings könnte es sein, dass wir diesen Prozess ein wenig beschleunigen müssen.«
    Jonah gefiel das Wort »Verhör« genauso wenig wie das Wort »Ratten«. »Willst du ihm etwa wehtun?« Er befürchtete, dass sich sein Vorschlag zu etwas entwickelt hatte, was brutaler war, als er es sich vorgestellt hatte.
    Die Frage hing für ein paar Sekunden in der Luft, bevor David antwortete. »Nein. Ich werde tun, was notwendig ist, um ihn zum Reden zu bringen, aber ich denke hier nicht an körperliche Folter, falls du das meinst.« Er wandte sich an Chippy. »Du hast uns noch gar nicht gesagt, warum du immer diese Armbrust mit dir herumschleppst.«
    »Ich habe ein paar Antilopen abgeschossen«, erwiderte Chippy, als wäre das etwas ganz Normales. »Die Herde darf nicht zu groß werden, damit wir hier nicht zu viele Tiere haben.« Sein Blick ging zu Jonah. »Die Armbrust ist schonender als ein Gewehr. Sie macht keinen Lärm und in der Regel bekommt das Tier nicht einmal mit, dass es getötet wird.«
    »Interessant«, meinte David. »Noch eins von diesen Dingern könnte uns in den nächsten Tagen vielleicht ganz gelegen kommen.« Er begann, um den Tisch herumzugehen, tief in Gedanken versunken, und zählte dabei etwas an den Fingern ab. Plötzlich blieb er stehen und sah Chippy an. »Wir brauchen noch ein paar Sachen. Kannst du mir eine Liste von dem machen, was du im Lager hast, damit wir wissen, was wir sonst noch benötigen?«
    »Ja, klar«, erwiderte Chippy. »Gib mir ein paar Stunden.«
    David nahm seine Runde wieder auf. »Und dann zeigst du uns die Höhlen, ja?«
    Chippy nickte, während Jonah die beiden Männer beobachtete. Mit der Antwort seines Vaters auf die Frage nach der Folter war er nicht ganz zufrieden, trotzdem akzeptierte er Davids nächste Anweisungen ohne jede weitere Diskussion. »Nimm dir noch mal die Dateien vor. Ich muss über unseren Plan nachdenken.«

    Es dauerte drei Stunden, bis Chippy wiederkam, doch Jonah war so in die Apollyon-Dateien versunken, dass es ihm wie Minuten vorkam. Nachdem er sich von dem Laptop losgerissen hatte, arbeitete sein Gehirn immer noch auf Hochtouren, als sie auf dem Weg zu den Höhlen waren. Jonah hatte im Camp bleiben wollen, während David und Chippy sich die Höhlen ansahen, damit er sich noch etwas länger mit Apollyon beschäftigen konnte, doch sein Vater war dagegen gewesen.
    »Nein, du musst mitkommen«, hatte er gesagt. »Ich lasse dich nicht allein und Chippy hat gesagt, dass es in der Nähe der Höhlen einen Hügel gibt, auf dem man ein Handynetz hat. Ich möchte eine Kopie der September-Transaktionen an Harry Solomons mailen und dafür brauche ich deine Hilfe. Wenn ich es selbst versuche, könnte es durchaus passieren, dass ich aus Versehen sämtliche Dateien lösche.«
    Jonah gab nach. Wenn es möglich war, Pistol eine E-Mail zu schicken, bedeutete das, dass er auch eine an Creedence senden und im Internet nach Apollyon suchen konnte, um herauszufinden, ob es irgendwo Informationen darüber gab. Er verließ mit Chippy und seinem Vater zusammen das Camp, begierig darauf, den Kontakt zur Außenwelt wiederherzustellen.
    Schnell wurde klar, dass sein Vater und Chippy die Gelegenheit nutzten, um über mögliche Verhörtechniken zu sprechen. Daher hing Jonah seinen eigenen Gedanken nach, eine Strategie, die ihm auch dabei half, mit der Hitze fertigzuwerden und zu ignorieren, dass ihm Gräser und Dornen die nackten Beine zerkratzten.
    Jonah kehrte erst wieder in die Realität zurück, als Chippy abrupt haltmachte. »Wir sind da«,