Dead Man's Song
vertrödeln.«
»Mrs. Keating«, begann Carella, »um welche Uhrzeit haben Sie heute vormittag die Wohnung Ihres Vaters betreten?«
»Um kurz nach zehn.«
»Haben Sie die Notrufzentrale um zehn Uhr sieben angerufen?«
»Die genaue Zeit weiß ich nicht.«
»Könnte das Ihre Erinnerung auffrischen?« fragte Carella und machte Anstalten, ihr den Computerausdruck zu reichen.
»Darf ich das mal bitte sehen?« sagte Alexander und nahm den Bogen an sich. Auch diesmal blickte er nur flüchtig auf das Dokument, gab es an Cynthia weiter und fragte: »Hast du angerufen?«
»Darf ich mal sehen?« fragte sie.
Er reichte ihr den Ausdruck. Sie las wortlos und sagte: »Ja, das habe ich.«
»Ist die Zeit richtig?« fragte Carella.
»Nun, sie ist hier festgehalten, daher nehme ich an, daß ich um diese Zeit angerufen habe.«
»Um zehn Uhr sieben.«
»Ja.«
»Haben Sie der Telefonisdn erklärt, Sie hätten soeben die Wohnung Ihres Vaters betreten und ihn tot im Bett vorgefunden?«
»Ja.«
»Haben Sie sie gebeten, sofort jemanden vorbeizuschicken?«
»Das habe ich.«
»Hier ist das Einsatzprotokoll von Adam Two«, sagte Carella. »Die Ankunftszeit…«
»Adam Two?« fragte Alexander dazwischen.
»Von diesem Revier. Einer der Wagen, die heute von acht Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags den Bezirk Adam abfuhren. Mr. Haies Wohnung befindet sich im Bezirk Adam. Als Ankunftszeit ist zehn Uhr fünfzehn angegeben. Und dies ist der Bericht meiner eigenen Abteilung, der der Detectives, in dem als unsere Ankunftszeit zehn Uhr einunddreißig vermerkt ist. Mein Partner und ich. Detective Meyer und meine Wenigkeit.«
»Und was soll all das beweisen, Detective?«
»Überhaupt nichts, Sir, außer den Ablauf der Ereignisse.«
»Bemerkenswert«, sagte Alexander. »Keine vierundzwanzig Minuten, nachdem Mrs. Keating die 911 gewählt hat, waren nicht weniger als vier Polizisten am Schauplatz des Geschehens! Wunderbar! Aber ehe Sie weitere Fragen stellen, darf ich wissen, wohin das alles führen soll?«
»Ich möchte von Mrs. Keating erfahren, was sie tat, bevor sie die Polizei anrief.«
»Das hat sie Ihnen doch schon erzählt. Sie kam in die Wohnung, fand ihren Vater tot in seinem Bett und rief sofort die Polizei. Das hat sie getan, Detective.«
»Das glaube ich nicht.«
»Was glauben Sie denn?«
»Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß sie sich fast vierzig Minuten in dem Apartment aufgehalten hat, ehe sie die Notrufnummer gewählt hat.«
»Ich verstehe. Und woher wissen Sie das?«
»Der Hausmeister hat erzählt, er hätte sie um halb zehn reinkommen gesehen.«
»Stimmt das, Cynthia?«
»Nein, das stimmt nicht.«
»In diesem Fall schlage ich vor, daß wir die Befragung abbrechen und uns produktiveren Beschäftigungen zuwenden. Detective Carella, Detective Meyer, es ist ein eindeutiger…«
»Er wartet am Ende des Flurs«, sagte Carella. »Im Büro des Lieutenants. Soll ich ihn bitten, herzukommen?«
»Wer wartet am Ende des Flurs?«
»Der Hausmeister. Mr. Zabriski. Er erinnert sich, daß es halb zehn war, weil er genau um diese Zeit jeden Morgen die Mülltonnen auf die Straße stellt. Der Müllwagen kommt um Viertel vor zehn.«
Im Raum herrschte für einen Moment Stille.
»Angenommen, Sie haben tatsächlich diesen Hausmeister …« begann Alexander.
»Oh, ich habe ihn, ganz bestimmt sogar.«
»Und angenommen, er hat Mrs. Keating um halb zehn ins Haus kommen sehen…«
»Genau das hat er gesagt.«
»Und was genau ist dann Ihrer Meinung nach zwischen halb zehn und zehn Uhr sieben, als sie die Notruf zentrale anrief, in dieser Wohnung geschehen?«
»Angenommen«, sagte Carella, »sie hat ihren Vater nicht selbst an dem Haken in der Badezimmertür aufgehängt…«
»Auf Wiedersehen, Mr. Carella«, sagte Alexander und erhob sich abrupt. »Cynthia«, sagte er, »laß uns gehen. Bob«, meinte er zu ihrem Ehemann, »es war gut, daß du mich gerufen hast. Mr. Carella versucht, einen Mordvorwurf zu konstruieren.«
»Versuchen Sie es mal mit Behinderung der Justiz.«
»Wie bitte?«
»Oder mit Manipulation von Beweismitteln.«
»Was?«
»Oder mit beidem. Sie wollen wissen, was ich glaube, Mr. Alexander? Ich glaube, Mrs. Keating hat ihren Vater an diesem Haken hängend vorgefunden…«
»Wir gehen, Cynthia.«
»… hat ihn abgenommen und zum Bett geschleppt. Ich glaube weiterhin, daß sie…«
»Das reicht«, sagte Alexander energisch. »Auf Wiedersehen, Detective…«
»… den Gürtel von seinem Hals entfernt,
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