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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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schienen die meiste Zeit nicht zurechnungsfähig zu sein. Außerdem kümmerte es sie einen Scheißdreck, ob Fabrini dieses dämliche großmäulige Arschloch umlegte.
    Solange er es nur tat.
    Saks seufzte gelangweilt. »Komm schon, Fabrini, zieh dein Scheißmesser«, forderte er ihn heraus. Sein eigenes Messer zog er nicht. »Komm her und stech mich ab. Ich persönlich glaube ja nicht, dass so eine kastrierte Töle wie du den Mumm dazu hat. Aber komm, beweis mir das Gegenteil. Hol es raus, du Arschfotze. Komm schon, ich will es sehen.«
    Fabrini zog sein Messer. Wie immer war ihm nicht bewusst, dass Saks mal wieder genau die richtigen Knöpfe drückte und er von einem Meister des Puppenspiels manipuliert wurde.
    Er ging auf ihn zu.
    »Oh Mann«, stöhnte Menhaus, »ihr beide geht mir dermaßen auf den Sack!«
    Crycek sagte nichts. Er schien mal wieder ganz woanders zu sein.
    »Komm schon, Fuckbrini, leg mich um«, stichelte Saks. »Ich werde als Letzter lachen, und das weißt du auch. Denn wenn ich weg bin, werd ich mich darüber totlachen, wie ihr drei Experten vergeblich versucht, zu überleben.«
    Fabrini zögerte, blieb stehen.
    Im Licht der letzten Petroleumlampe konnte man sehen, wie der Zweifel über sein Gesicht kroch. Man konnte die Unentschlossenheit sehen. Und, ja, man konnte hören, wie dieser Ballon aus heißer Luft in seinem Magen undicht wurde.
    »Mach schon«, feuerte Menhaus ihn an. Seine Augen waren blutunterlaufen und starr, er hatte diesen irren Blick von jemandem, der nach einem dreitägigen Koffeingelage ein Wrestling-Match verfolgte und Blut und Gewalt sehen wollte. »Schlitz den Bastard auf! Keiner wird dich aufhalten. Keiner gibt auch nur ein gegorenes Stück Scheiße auf das Arschloch. Du tust uns allen einen Gefallen, wenn du ihm sein gottverdammtes Maul stopfst.«
    Saks gluckste. »Klar, Fabrini, tu, was Dickerchen sagt.«
    Fabrini wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte den Blick eines Hundes, der seinem eigenen Schwanz hinterherjagte.
    »Na, was ist? Nein, ich glaube, das wird nichts. Denn ohne mich seid ihr drei so tot wie Menhaus’ Pimmel, und das wisst ihr auch.«
    Fabrini steckte das Messer wieder ein und setzte sich auf seinen Platz im Bug. Saks hatte es endlich geschafft, ihn zu brechen, und das wusste er auch. Er brauchte Saks. Sie alle brauchten dieses Macho-Arschloch, und es kostete ihn alle Überwindung, es zuzugeben. Als ob man eingestand, dass man dringend eine Heftzwecke in seinem linken Ei oder eine Nadel durch die Zunge brauchte. So sehr schmerzte es.
    Aber es war die Wahrheit.
    »Okay«, sagte Saks fröhlich. »Nachdem wir uns jetzt alle einig sind, dass keiner von euch Eselfickern seinen eigenen mickrigen Pimmel finden würde, ohne sich den Schritt mit Steinsalz einzureiben und abzuwarten, wo’s rot anläuft, können wir uns wieder der Tagesordnung zuwenden, was meint ihr?«
    Es gefiel Fabrini ganz und gar nicht, aber er hörte zu.
    »Okay. Ich bin es, der euch sagt, wo es langgeht, ob euch Schwuchteln das gefällt oder nicht. Ihr müsst mich nicht lieben, aber wenn ihr tut, was ich sage, rette ich eure Ärsche und vielleicht ... vielleicht bringe ich euch aus diesem pissigen Tümpel raus und zurück in eure kleinen erbärmlichen Leben. Was haltet ihr davon, Jungs?«
    Menhaus hob die Schultern. »Na gut, wenn’s denn funktioniert.«
    Saks wandte sich an Fabrini. »Was ist mit dir, Prinzessin?«
    Fabrini zwang sich zu einem Nicken.
    »Crycek?«
    Crycek starrte hinaus in den Nebel.
    »Gut, okay, wir werten das mal als ›Ja‹, denn du hast sowieso nicht alle Latten am Zaun.«
    Und so hockten sie im Petroleumschein im Rettungsboot und hörten sich Saks’ Ansichten über die Welt im Allgemeinen an, die zu 50 Prozent stimmten und zu 50 Prozent Blödsinn waren. Aber immerhin etwas. Im Gegensatz zu den anderen hatte er sich nicht in seinen Panzer zurückgezogen und wartete darauf, dass ihn irgendjemand wieder rausholte. Er hatte ein paar Ideen und Pläne, wie sie überleben und eine große glückliche Familie werden konnten.
    Sie befanden sich jetzt tief im Algenmeer, im Schiffsfriedhof, genau wie Cushing und die anderen. Trotz des Nebels, dicker als Haferschleim, und der Nacht, die sich schwarz und ewig auf sie gesenkt hatte, konnten sie dort draußen noch einiges sehen. Gekenterte Schiffsrümpfe, Wracks, ein gelegentlicher Blick auf einen altmodischen Schoner oder modernen Kutter, überzogen mit Algen und Pilzen, Objekte, die an verrottete alte Geisterschiffe

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