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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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erinnerten. Aber nie mehr als ein kurzer Blick. Gerade genug, um ihnen zu verraten, dass sie sich an einem Ort der Legende befanden.
    »Früher oder später, wenn die Nacht endet«, sagte Saks, »werden wir uns ein schönes Schiff suchen. Eins, das noch nicht allzu lange hier liegt. Und das wird dann fürs Erste unser Zuhause.«
    »Zuhause«, sinnierte Menhaus. »Das klingt gut. Zuhause . Mein Gott.«
    »Halt die Klappe. Der Punkt ist: Wir können nicht für den Rest unseres beschissenen Lebens in diesem gottverdammten Rettungsboot bleiben. Wir brauchen was Besseres. Etwas mit Nahrungs- und Wasservorräten, ein paar Waffen oder einem guten Motorboot.«
    »Eine Operationsbasis«, warf Fabrini ein.
    »Ganz genau. Das muss unser erster Schritt sein: einen trockenen und sicheren Ort zu finden. Dann können wir uns diesen Misthaufen hier genauer ansehen und überlegen, was wir für Möglichkeiten haben.«
    Dagegen hatte keiner etwas einzuwenden. Immer eins nach dem anderen.
    Menhaus und Fabrini diskutierten darüber, was das hier für ein Ort sein mochte, mit all den im Tang gefangenen Schiffen.
    »Der Sargassofriedhof«, erklärte Saks ihnen. »So haben die Teerjacken diesen Ort getauft. Den Sargassofriedhof. Sogar große Dampfschiffe und Dieselpötte landen hier – ihnen geht der Treibstoff aus, und dann treiben sie in diese Kloake. Sie können nicht mehr weg, und schließlich überwuchern die Algen sie. Aber einige der Schiffe müssen Motorboote an Bord haben. Und an die wollen wir ran.«
    »Ein Friedhof«, sagte Crycek. »Genau das ist dieser Ort: ein Friedhof.«
    »Jede Menge tote Schiffe hier«, meinte Menhaus. »Und bestimmt auch eine Menge tote Besatzungen.«
    Bei dem Gedanken erblasste Fabrini.
    Aber darüber wollte Saks gar nicht reden. Er wollte über dieses seltsame Objekt reden, das ihre Unterhaltung überhaupt erst auf dieses Thema gelenkt hatte. Denn sie hatten etwas aus dem Tang aufragen sehen, und so etwas kannte keiner von ihnen.
    »Was zur Hölle war das für ein Ding?«, wollte Saks von ihnen wissen.
    Kein Blödsinn, keine Beleidigungen, keine Schimpfwörter – er wollte nur ihre ehrliche Meinung über dieses Etwas hören, das sie kurz gesehen hatten, bevor der Nebel es aufs Neue verschluckte. Denn eins wusste er sicher: Es hatte ihm nicht gefallen. Schon dieser kurze Anblick hatte ausgereicht, dass sich etwas in ihm fest verschloss wie eine Auster und etwas anderes zu zittern begann. Denn es gab Sachen, die wollte man nie im Leben sehen, vor allem nicht an einem Ort wie diesem.
    »Ein UFO«, fasste Fabrini es schließlich für sie in Worte. »Ein Raumschiff.«
    »Ein Raumschiff«, sagte Menhaus. »Meine Fresse.«
    »Genau mein Gedanke«, nickte Saks.
    Menhaus schüttelte den Kopf. »Ach, kommt schon, ihr zwei. Ein UFO? Wisst ihr überhaupt, was ihr da sagt?«
    Sie wussten es nur zu gut. Und es steckte dort im Tang, der Rand von etwas Rundem und Stromlinienförmigem. Angekokelt hatte es ausgesehen, als wäre es verbrannt. Und es hatte ein leises, gedämpftes Summen von sich gegeben, kaum zu vernehmen. Aber sie hatten es gehört.
    Ein verrückter Gedanke, sicher. Etwas für Groschenromane und Spätfilme. Aber als sie es sahen, dachten sie alle das Gleiche. Die Monster im Nebel waren schlimm, ebenso die schleimigen Dinge aus dem Meer, aber das hier besaß noch eine ganz andere Qualität. Das Letzte, was sie sehen wollten. Das Letzte, was überhaupt irgendjemand jemals sehen wollte, ungeachtet aller gegenteiligen Behauptungen. Denn bei einem solchen Anblick drehten sich einem die Eingeweide um, und man hörte komische Geräusche im Kopf. So etwas sollte es eigentlich nicht geben. Nicht wirklich. Und wenn man es sah, zuckte man innerlich zusammen, etwa so, wie eine gesunde Zelle beim Gedanken an den Angriff einer fremden Mikrobe zusammenzucken mochte.
    Vor allem, wenn man dann noch über die mögliche Besatzung nachdachte.
    »Diesen Quatsch mit der fliegenden Untertasse könnt ihr mir nicht aufbinden«, beharrte Menhaus so stur, wie sie ihn noch nicht erlebt hatten. »An diesen Mist glaube ich nicht. Und ihr werdet mich sicher nicht dazu bringen. Wir haben’s nur ein paar Sekunden gesehen. Das könnte alles Mögliche sein.«
    »Zum Beispiel?«, wollte Fabrini wissen.
    »Ein ... ein Luftkissenboot. Die sind doch auch rund, oder? Kann doch sein.«
    »Ein Luftkissenboot?«, lachte Saks. »Ein beschissenes Luftkissenboot? Sah mir nicht nach einem Luftkissenboot aus.«
    »Du weißt verdammt gut, was es

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