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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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voller Hass. Möglicherweise regte sich auch Entsetzen oder Ekel beim Anblick dieser Tiere, die es zur Strecke brachten – dieser viergliedrigen, zweiäugigen, rosahäutigen Missgestalten. Für die Kreatur mussten sie kriechendes Ungeziefer sein, das es zu zertreten und auszurotten galt. Abscheuliche, idiotische Kreaturen mit plumpen Waffen und primitiven Nervensystemen. Ja, Ekel, aber mehr noch simpler Hass und kalte Wut, dass diese blassen Affen wagten, es zu töten.
    Und genau das sah George, als er die 45er wieder auf das Wesen richtete: das Gefühl, betrogen worden zu sein. Denn es war der Herr über Raum und Zeit, und alle anderen Lebensformen hatten ihm als Sklaven zu dienen. Ja, das Alien sah ihn an, seine glutroten Augen schwelten wie Elektroden, und George spürte, wie sein Geist zu Nebel verdampfte. Es fiel diesem Wesen so leicht, einen einzelnen menschlichen Geist zu beherrschen und zu vernichten. Und es wollte, dass George dies wusste, dass er verstand, was Menschen am dunklen Rand des Universums erwartete.
    Cushing sah, was das Monster mit George anstellte. Und wahrscheinlich sahen es die anderen auch, wie diese grässliche Kreatur Georges Geist aussaugte. Aber Cushing wartete nicht, bis sie damit fertig war. Er schlug mit der Axt nach ihr, ließ die Klinge mitten auf den Kopf niedersausen, hieb durch die blau-schwarzen wimmelnden Tentakel hindurch und spaltete den Schädel. Die Axt erledigte ihre Aufgabe sauber – aber beim Aufprall gab es einen Blitz, und Cushing wurde bewusstlos zu Boden geschleudert. Mit der Klinge tief im Schädel stieß das Wesen einen grellen, kreischenden, seltsam metallischen Schrei aus, der reinen Zorn und Todesqual zum Ausdruck brachte. Es klang wie der orgelnde Anlasser eines Autos, gepaart mit einem Stück Eisen, das an einen Schleifstein gehalten wurde – schrill, durchdringend und ohrenbetäubend.
    Alle wichen zurück, als es zuckte und um sich schlug und peitschte. Noch mehr dieser grünen Flüssigkeit lief aus seinem gespaltenen Schädel, vermischte sich mit einer Art bräunlichem Schleim. Die Axt steckte noch darin, der Griff war heiß und qualmte. Saks wich dem Alien nicht schnell genug aus, und eins der Tentakel schlug nach ihm, erwischte ihn am Knie. Er schrie auf und stürzte zu Boden. Der Greifarm hatte sich durch seine Hose bis zur Kniescheibe durchgebrannt.
    George schoss dem Viech drei weitere Kugeln in den Kopf. Glibber und grün-dampfendes Blut spritzten an die Wände, als es sich zusammenfaltete, kreischend und um sich schlagend und peitschend. Es schlängelte sich in unmöglichen Verrenkungen über den Boden, als besitze es überhaupt keine Knochen. Es krümmte sich wie eine mit Salz bestreute Schnecke, wand sich wie ein Blutegel, und dann starb es, starb mit einem heulenden, kakofonischen Schrei voller Brutalität, Raserei und absolutem Wahnsinn. Der Laut hallte durch die stahlverkleidete Kammer und ließ mehr als einen der Angreifer zu Boden stürzen, von Übelkeit und Würgreiz geschüttelt wegen dieses akustischen Übergriffs.
    Zehn Minuten später blieb nur noch der Gestank, und die Überlebenden standen um die Überreste Pollards und die Leiche des Aliens herum. Tot wirkte es genauso hässlich wie lebend. Noch immer dampfte und rauchte es. Sein Fleisch zerfiel schnell, es schien sich zu verflüssigen. Die Augen hatten sich mit einem gelben Film überzogen, waren in den Schädel eingesunken und schienen sich zu zersetzen und zusammenzufallen. Das grüne Blut bildete eine Pfütze, die Leiche knarrte und knackte, Gliedmaßen lösten sich, Tentakel rollten sich auf wie tote Schlangen. Alles zischte und blubberte.
    Wenn es eine Seele besessen hatte, da waren sie sich einig, musste sie schwarz und von Geschwüren zerfressen sein.
    »Pollard«, stammelte Menhaus immer wieder. »Oh Gott, Pollard ... Scheiße.«
    Es gab nicht viel dazu zu sagen. Pollard war tot. Schnell gestorben, aber auf sehr schreckliche Weise.
    »Ich werde ein paar Blumen schicken«, sagte Saks mit seiner typischen Feinfühligkeit.
    Menhaus funkelte ihn an. »Wie kannst du nur ... du bist so ein Arschloch, Saks! Und mehr bist du auch nicht – nur ein Arschloch!«
    »Hab ich je was anderes behauptet?«
    Cushings Handflächen waren schwer verbrannt. »Als ich mit der Axt zugeschlagen habe ... Scheiße, als hätte ich sie in eine lebende Hochspannungsleitung gehauen. Das Biest muss eine elektrische Ladung in sich gehabt haben wie ein Zitteraal.«
    Auch an Saks’ Knie gab es Brandwunden,

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