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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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niederschrieb und Polaroid-Fotos von ihr (und von allen anderen Frauen) in aufreizenden Posen als Vorderseite zu jedem Eintrag aufbewahrte. Dies war sein großes Geheimnis, dieses Tagebuch – das einzige Geheimnis, das er vor jeder Menschenseele verborgen hielt. Sogar vor Gott.
    Doch jetzt … war es hier, für alle Welt öffentlich, für Gott, in den Händen der Frau, mit der er ein Jahr lange eine Affäre hatte und versuchte, diese zu beenden.
    Sie stolperte um den Schreibtisch herum. Sie setzte sich mit einer Pobacke auf die Kante und warf dabei eine Tasse mit Kugelschreibern und Bleistiften um. »Das hier ist sehr interessant«, sagte sie und hielt das Foto eines nackten Mädchens hoch. Ihre Worte waren undeutlich, und Benjamin konnte erkennen, dass sie getrunken hatte. »Ich glaube, das ist Brittany Wellman. Grace Wellmans Tochter. Mann, Benjamin, ich habe zuletzt gehört, dass sie gerade sechzehn geworden ist. Und wenn ich richtig liege, sieht dieses Bild hier aus, als wäre es ungefähr zwei Jahre alt. Hmm … und lass uns nicht vergessen, was du über sie geschrieben hast. Soll ich dein Gedächtnis auffrischen?«
    Ihre Wangen erröteten, Augen weit aufgerissen und funkelnd. Benjamin konnte sehen, dass sie diese kleine Vorführung genoss. Schnell und impulsiv griff er nach dem Tagebuch, ein halbherziger Versuch. Sie wich zurück und ließ es auf den Boden fallen. Die Fotos fielen wie Konfetti heraus.
    Als er sich bückte, um sie aufzuheben, sprach sie: »Keine Bewegung!«
    Ihm gefiel der plötzliche Ton ihrer Stimme nicht. Langsam drehte er den Kopf zur Seite und sah zu ihr auf.
    Oh mein Gott, ist das eine … eine Pistole?
    Er wusste nicht, wo sie sie versteckt hatte – vielleicht in ihrer Handtasche, die locker über ihrer Schulter hing – aber hier war sie, auf seine Brust gerichtet. Eine zweite Runde Tränen verdunkelte die Eyeliner-Spuren auf ihrem Gesicht. Eine Brise des Spätnachmittagwindes brachte die Balken in der Kirche zum Knattern und trug zum Surrealen der Situation bei. Er nahm die Hände hoch, dabei heuchelte er Unschuld vor, während seine Augen zwischen der Waffe, ihrem Gesicht und den wie Dominosteine auf dem Boden ausgebreiteten Polaroid-Fotos hin und her wanderten.
    »Helen … bitte, nicht …«
    »Hör mir zu, Benjamin … wir haben ein Problem, und du musst es lösen.« Ihr Gesichtsausdruck war verletzt, es strotzte vor Unsicherheit und Schmerz.
    »Was ist es? Helen?« Sein Blick war auf die Waffe gerichtet, die sie jetzt etwas senkte und ihren Griff lockerte.
    »Ich … ich bin schwanger.« Sie unternahm den Versuch, etwas anderes zu sagen, aber brachte nur Schluchzen heraus.
    Und die Waffe senkte sich noch ein Stück.
    Trotz dieser Enthüllung behielt Benjamin die Kontrolle und erkannte, dass er es mit einer Frau zu tun hatte, die noch nie eine Waffe benutzt hatte. In ihrer ganzen verstörten Unsicherheit musste sie sie aus der Nachttischschublade ihres Ehemanns genommen und sie in ihre Handtasche gesteckt haben, ohne die wirkliche Absicht, den Abzug zu betätigen. Sie hatte dem Mann, mit dem sie eine Affäre hatte, Angst einjagen wollen … dem Mann, der sie vermutlich geschwängert hatte. Und das war alles.
    Mit dieser Überzeugung im Kopf sagte Benjamin: »Lass uns darüber reden, Helen. Bist du sicher, dass du schwanger bist?«
    »Natürlich bin ich das!« , brüllte sie und zielte wieder auf ihn. Trotz der Drohung näherte er sich ihr langsam und nahm einen starken Alkoholgeruch in ihrem Atem wahr. Wunderbare, werdende Mutter.
    »Woher weißt du, dass es meins ist?«, fragte er, sich ihr weiterhin nähernd, während sein Blick zwischen der Waffe und ihren schmutzigen, trüben Augen hin und her wanderte. Die Augen einer Hure .
    »Hol dich der Teufel, Benjamin!«, lallte sie und versuchte, ihren Blick geradeaus zu richten. »Du kennst mich besser als jeder andere, sogar besser als mein Ehemann, als mein Sohn. Und du weißt, dass ich mit niemand anderem außer dir zusammen war.« Die Waffe senkte sich weiter. Ihre Stimme stockte, als sie sagte: »Benjamin … ich … ich komme nicht damit zurecht, nicht mit dir zusammen zu sein.« Die Tränen flossen erneut, und sie platzte wütend damit heraus: »Du hast mir gesagt, dass ich deine Seelenverwandte wäre! Und … und ich habe mich dir hingegeben, immer und immer wieder, genau hier auf diesem verdammten Schreibtisch! Und dann … hast … hast du mich abgewiesen! Oh Gott, du hast mich abgewiesen! Und … und dann denkst du einfach,

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