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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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jämmerlichen Zustands war sie wunderschön. Der Märchenprinz rettet die holde Maid , sinnierte er eingebildet und interpretierte diese zufällige Begegnung als ein unerwartetes Schicksalsprodukt: Eine graue Skizze irgendeines bunten Bildes. Es läuft gut für mich . Warum soll das nicht so weitergehen?
    Er rutschte in den Fahrersitz hinter das Steuer, dann schaute er auf ihre zitternde Gestalt; ihre Füße hatten es sich auf dem Sitz bequem gemacht, die Fersen berührten den Hintern. »Mein Name ist Eddie.«
    »Eddie …«, murmelte sie, dann schaute sie durch die Windschutzscheibe. »Bring mich bitte nach Hause.«
    »Zum Conroy-Haus?«
    Sie nickte.
    »Wir sind gleich da«, sagte er, dann fügte er hinzu: »Elizabeth Conroy.«
    Jeder in Wellfield wusste über die Conroy-Familie Bescheid. Über den Pastor und seine Frau, die ihre Kinder zu Hause unterrichteten und sie auf der Farm arbeiten ließen, um die der Gemeinderat hart gekämpft hatte, in dem Versuch, das Stadtzentrum zu vergrößern. Die Mutter und einen Jungen hatte er oft gesehen, aber Elizabeth nur einmal zuvor, und das war aus der Ferne, als er an ihrem Haus in der Pine Oak Road vorbeigefahren war. Trotzdem war sie in letzter Zeit wenige Male in Ewings Lebensmittel-Warenhaus aufgetaucht, und es sprach sich herum, dass sie zu einer ziemlichen Schönheit herangewachsen war – dennoch eine Unberührbare, die von ihren Eltern unter Verschluss gehalten wurde.
    Als sie nicht reagierte, sobald er ihren Namen verwendete, nickte er, dann wendete er das Auto und fuhr die Mill Pond Road entlang, zum ersten Mal in seinem Leben hielt er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie fuhren schweigend, die Weizenfelder gingen bald großflächig unterhalb des blauen Himmels in grüne Weiden über. Er richtete seine Augen auf die Straße, obwohl er Elizabeth anschauen wollte – ihre gebrechliche, prüde Körperhaltung, ihre vergrabene Weiblichkeit, die mit namenloser Angst schlotterte. Die Frage Bist du vergewaltigt worden? lag ihm auf der Zunge, aber er schaffte es, sie hinunterzuwürgen, wo sie wie ein unzugänglicher Stein in seiner Kehle deponiert bliebt. Nur einmal spitzte er in ihre Richtung, ihre Haare wehten in der Brise und gaben deren schmutzigen Gestank frei.
    »Hier sind wir schon«, verkündete er, als er mit dem Auto in die lange Kieseinfahrt einbog. Er hielt neben dem Pfad an, der um das Haus verlief. »Sind deine Eltern zu Hause?« Er schaute sich um, aber entdeckte keine anderen Fahrzeuge.
    »Fahr weiter«, sagte sie. »Die Vordertür ist immer abgeschlossen.«
    Er nickte, schaltete dann auf Drive und fuhr weitere 200 Meter hinter das Haus. Die Spätnachmittagssonne lümmelte im bunten Himmel herum, der Schatten des Hauses breitete sich hinten über die überwucherte Grasfläche aus; weiter hinten grenzte eine Holzscheune an ein dichtes Waldgebiet, deren einst rote Farbe zu einem rissigen Pink verblasste. Eddie konnte fünf Holzstufen sehen, die zu einer Fliegengittertür im Haus führten; nur darüber hinaus befand sich ein verrosteter Kellerschacht inmitten eines Goldrauten-Wirrwarrs.
    Elizabeth kämpfte plötzlich panisch mit dem Autotürgriff herum, bevor sie ihn öffnen konnte. Sie fiel beinahe in die Einfahrt und schrie deshalb auf. Sie fing sich und taumelte davon, ihr beschmutzter Bademantel bauschte sich dabei wie ein Umhang hinter ihr auf.
    »Hey, Elizabeth … warte …« Eddie verspürte einen plötzlichen Emotionsfluss – eine Selbstsüchtigkeit, die ihm sagte, sie einfach gehen zu lassen, wegzufahren und es als die Erfüllung einer guten Tat abzuhaken. Aber selbstlos fragte er sich: Was ist, wenn niemand zu Hause ist, um ihr zu helfen? Er stieg aus dem Auto und stellte fest, dass seine Sorgen um ihr Wohlbefinden unangebracht waren – sie überwogen dem Verlangen, seine Rolle als Märchenprinz weiterzuspielen, sich darum zu bemühen, die verletzte Schönheit zu beeindrucken.
    Ohne sich auch nur einmal umzudrehen, stolperte Elizabeth die fünf Stufen hinauf und verschwand in dem Haus, die Tür ließ sie laut hinter sich zufallen. Eddie rannte los und blieb unten an den Stufen stehen, mit der Spitze seines linken Turnschuhs entwurzelte er ein Stück Sternschmiere. Er starrte zur Fliegengittertür hinauf, durch die er den Küchentisch unter einem fast dunklen Schleier sehen konnte. Mit klopfendem Herzen fasste er das Eisengeländer an, seine Handfläche kratzte an der beschädigten Oberfläche aus schwarzer Farbe und Rost. Langsam ging er die

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