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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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ausgelassen, Steve Millers The Joker dröhnte laut aus den Lautsprechern. Der Wind pfiff in seinen Ohren. Die gelockten blonden Haare wehten in einer kräuselnden Welle von seinem Kopf. Erster String-Quarterback , dachte Eddie glücklich und wusste, dass es ihn in das lokale Rampenlicht treiben würde, wenn er die Mannschaft zu einer siegreichen Saison führte. Was wiederum Noten zum Bestehen, viele Freunde und Mädchen bedeutete. Ganz abgesehen von der Möglichkeit auf ein Stipendium. Yeah!
    Das hiesige Ackerland raste verschwommen vorbei, was zu seinem fröhlichen Rausch beitrug. Der Mustang schoss mühelos um eine enge Kurve, und er überfuhr ein Stopp-Schild, das sich in dieser sehr wenig befahrenen Gegend von Wellfield nie als nützlich herausgestellt hatte. Eine Meile vor ihm sah er die gerade einspurige Asphaltstraße. In der Vergangenheit hatte er das Auto hier bis auf achtzig hochgejagt und einen Augenblick lang musste er daran denken, seinen Geschwindigkeitsrekord knacken zu wollen (das Adrenalin, das durch seine Venen pumpte, bat ihn darum), stattdessen beschloss er vom Gas zu gehen und den Gratulationsjoint anzuzünden, den Jimmy Gibson ihm für die »gute Arbeit« gegeben hatte.
    Da erblickte er das Mädchen.
    Mit hängendem Kopf, schlaffen an den Seiten baumelnden Armen, lief sie aus dem Weizenfeld heraus wie ein Zombie in Die Nacht der lebenden Toten . Eddie realisierte, dass er keine Zeit gehabt hätte anzuhalten, wenn er beschleunigt anstatt abgebremst hätte. Selbst jetzt, bei einer Geschwindigkeit von 50, quietschen die Reifen, und das Auto geriet außer Kontrolle, als er auf die Bremsen trat und eine dicke Staubwolke erzeugte. Sein Körper wurde zur Seite gerissen, eine Hand rutschte vom Lenkrad ab. Seine Augen blickten nach links und rechts, versuchten sich auf die plötzliche Turbulenz zu konzentrieren. Es gab einen gewaltigen Ruck, als hätte ein Reifen ein tiefes Schlagloch erwischt. Nach einer gefühlten Ewigkeit, was aber nur ein paar Sekunden waren, kam das Auto holprig am Straßenrand zum Stehen.
    Er saß regungslos da, atmete schwer, wieder umklammerten beide Hände das Lenkrad. Staub und Dreck vergruben die Szenerie, und er musste warten, bis sie sich gelegt hatten, bevor er irgendeine Art von Ausgang erkannte – fatal oder nicht. Er starrte geradeaus und war augenblicklich dankbar, das Mädchen knapp verfehlt zu haben, das nur knapp entfernt mitten auf der Straße stand und sich der Tatsache nicht bewusst war, fast getötet worden zu sein.
    Er öffnete die Tür und stieg aus, hustete, als der Staub in seine Lungen drang. Trotz der Hitze des Tages lief ihm ein Schauer über den Rücken. Sein Herz schlug wie eine Trommel, und er konnte nur fragend seine Arme ausstrecken und die junge Frau schweigend und ungläubig anstarren.
    Er staunte über ihre Schönheit wie auch über ihren obszönen Zustand. Die junge Frau bewegte sich nicht, starrte auf den Boden, eine geisterhafte Gestalt, umgeben von der sich legenden Staubwolke. Eddie blickte nach links und rechts, um zu sehen, ob sich andere Autos näherten, aber der Ort war verlassen. Gestresste Gedanken bekriegten sich in seinem Kopf, und er wäre fast wieder in das Auto gestiegen und nach Hause gerast. Er war sich sicher, dass das Mädchen, das irgendwie benommen zu sein schien, ihn nicht einmal gesehen hatte.
    Stattdessen ging er auf die junge Frau zu, er schritt zögernd den rissigen Gehweg entlang und fragte sich, ob er selbst Angst haben sollte; schließlich hat irgendetwas ihr das angetan . In der Ferne tuckerte ein Dieselmotor und pfiff. In näherer Umgebung krächzte laut ein Vogel.
    Nur seinen Hals bewegend warf das Mädchen einen Blick auf ihn. Eddie erkannte es nicht, aber er nahm an, dass es ungefähr in seinem Alter war, 17, maximal 18. Es trug nur einen Bademantel, voller Dreck und Gestrüpp. Er war geöffnet und brachte einen schmutzigen, nackten Körper zum Vorschein, Rinnsale von getrocknetem Blut liefen im Zickzack an seinen zitternden Beinen bis auf seine nackten Füße hinunter. Die blonden Haare des Mädchens waren nass und verfilzt, dreckige Strähnen teilten seinen wankenden Blick. Seine Augen, dunkel und glasig, waren mit roten Fäden durchzogen.
    »Hey«, rief Eddie der jungen Frau zu, einen Arm ausgestreckt und wedelnd, als prüfte er ihre Sicht. »Hey … brauchst du Hilfe?«
    Langsam die Lippen bewegend antwortete sie schwach: »Ja.« Ihre Stimme schien von irgendwo weit entfernt zu kommen.
    Eddie betrachtete sie

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