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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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so eine Abweichung nie unterstützen. Es würde auch viele andere Komplikationen geben, besonders sobald die Bauunternehmen anfangen, sich um Baugenehmigungen zu bewerben. Es ist ein großer Teufelskreis, einer, der ohne Ihre Kooperation nicht gebrochen werden kann.«
    »Klingt kompliziert.«
    »Und das ist erst der Anfang.«
    Judson erreichte eine Kreuzung von vier Straßen, an der man nichts außer eingezäunten Weideflächen sehen konnte. Er schaute in beide Richtungen, dann bog er nach rechts ab. Nach einer Minute der Stille sagte er: »Johnny, als Sie 18 geworden sind, sind Sie zum alleinigen Eigentümer dieses Landes geworden.« Er deutete aus dem Seitenfenster des Fahrers hinaus nach Osten. »Es verläuft nordöstlich entlang der Rollingwood Road bis zur Pine Oak Road, wo das Haus steht. Ich habe alles auf einer Karte – wenn Sie wollen, kann ich sie Ihnen zeigen, sobald wir am Haus sind.«
    »Andrew … wie viel …« Johnny verstummte. Er wollte seine aufkeimende Nervosität nicht zeigen, also hustete er, dann sprach er bewusst etwas leiser. »Wie viel wollen die mir anbieten?« Herrgott, warum fühle ich mich so nervös? Das ist etwas Gutes. Ich sollte aufgeregt sein.
    »Ungefähr eine halbe Million … aber allein das Haus und die Scheune sind als fast halb so viel geschätzt worden, und man wird sie abreißen, sobald die sich die Eigentumsrechte an Ihrem Besitz sichern – falls die sich die Eigentumsrechte sichern.« Judson stutzte, dann fügte er hinzu: »Es ist das Land, hinter dem sie her sind, Johnny. Wie ich in dem Brief erwähnt habe …«
    … der Brief, der lebensverändernde Brief , ging es ihm durch den Kopf und er spürte ihn in seiner Gesäßtasche,
    »… hat man es ungefähr auf zwei Millionen Dollar geschätzt, vielleicht mehr. Denken Sie daran, dass deren Beweggründe rein geschäftlich sind, und Ihre sollten das auch sein.«
    »Mr. Judson, Andrew … warum setzen Sie sich so für mich ein?«
    »Na ja, ehrlich gesagt, sind meine Beweggründe auch finanziell. Da gibt es eine schöne Summe Geld, die Benjamin Conroy für mich hinterlegt hat und die seit 18 Jahren Zinsen abwirft. Sobald Sie auf der punktierten Linie unterschrieben haben …«
    Johnny atmete tief durch, dann hatte er Mühe, die Fassung zu bewahren, weil er seine Arme heben und mit den Füßen stampfen und laut schreien wollte, Lieber Gott, ich werde reich sein!
    Aber nicht, ohne einen Preis dafür zu zahlen , antwortete sein Bewusstsein sogleich. Ed Petrie, dein Vater
    (nicht mein Vater!)
    ist tot, und Mary Petrie, deine Mutter
    (nicht meine Mutter)
    ist so gut wie tot, gefesselt an ihr Krankenhausbett, sie hat niemanden, der sie nach Hause bringt.
    Erneut atmete Johnny tief durch, um sein Glück zu unterdrücken, seine Gedanken, die ihm die bittere Wahrheit entgegenschleuderten: Sie haben dich all die Jahre angelogen, dir die Rolle der leiblichen Eltern vorgespielt, wenn sie tatsächlich nicht mehr als verkleidete Fremde waren, Wölfe in Schafspelzen, die dein Leben unter irgendeinem zynischen Glaubenssystems mit eiserner Faust beherrscht haben.
    Irgendeine tief verwurzelte Angst vor dem Unbekannten.
    Er atmete wieder intensiv durch und dachte nervös: Vergiss deine leiblichen Eltern nicht, Benjamin und Faith Conroy, und ihre anderen Kinder. Deine Geschwister. Sie sind alle tot. Johnny, es scheint, als wärst du der Einzige, der übriggeblieben ist.
    Von Schuldgefühlen infiziert florierte die Nervosität in ihm sogar noch weiter, und jetzt machte sich eine aufkeimende Furcht vor den Fragen, wie die Conroy-Familie gestorben war, in seinem verwirrten Verstand breit. Ed und Mary, sie haben etwas gewusst, und das ist der Grund, warum Ed sich umgebracht hat, warum Mary fast an einem Herzinfarkt gestorben ist: Weil sie Angst vor der Wahrheit hatten … vor der Wahrheit, die nach all den Jahren zurückgekommen ist, um ihre hässliche Fratze zu zeigen.
    Benjamin Conroy … die gesamte Conroy-Familie … tot. Abgesehen von mir.
    Sie fuhren an Weizen- und Maisfeldern vorbei, die unter der Morgensonne elektrisch aussahen. In der Ferne konnte Johnny Rauch sehen, der von dem Dach einer kleinen Fabrik aufstieg, die dünne dunkle Dampffahne verschmolz mit der heißen Morgensonne. Das Auto polterte über Eisenbahnschienen, dann fuhr es einen einspurigen Highway entlang.
    Eine weitere Minute lang fuhren sie still weiter und während dieser Zeit unternahm Johnny einen entschlossenen Versuch, Marys natürliche Denkweise anzuwenden: dass der

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