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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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seine Gedanken lahmlegte, der Schock, diese mit einer Robe bekleideten Person durch das Zimmer springen zu sehen, Arme in die Höhe, Hände über dem Kopf gefaltet, wie bei einem Gebet.
    Judson stolperte über seine eigenen Füße und verlor den Halt. Seine Augen traten grotesk hervor, das Weiß leuchtete wie Eierschalen. Er stieß einen schrillen Schrei aus, der sich fast wie ein Lachen anhörte. Die Taschenlampe fiel ihm aus der Hand; sie fiel mit einem dumpfen Knall auf den Boden, der eingeschaltete Strahl schien wie eine Suchleuchte durch das Zimmer. Einen geistesgestörten Augenblick leuchtete sie in das verrückte Gesicht des Angreifers: Ein kurzer Flimmer von bösartigem Horror, der Johnny zu unrealistisch vorkam, um daran zu glauben.
    Ein erschütternder Panikschrei entwich Judsons Lippen, als er auf den Boden aufschlug. Johnny, der blind nach dem Türgriff rechts von ihm suchte, zuckte zusammen, als der Körper des alten Mannes hart auf den Holzboden aufprallte.
    Die Gestalt blieb stehen. Sie beugte sich über Judson, schwer und krächzte. Sie neigte den Kopf, schaute Johnny an, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit schnell wieder dem alten Mann zu.
    Was Johnny den kurzen Augenblick in dem Gesicht der Gestalt sah, war erschreckend genug, um seine schlimmsten Albträume wie süße Träume aussehen zu lassen.
    Johnny atmete nervös ein, dann würgte er an seinem eigenen Schrei, als die Gestalt einen Gartenspaten unter ihrer aufgebauschten Robe hervorholte und ihn in Andrew Judsons Bauch rammte.

Kapitel 25
    24. August 1988
    17:52
    »Dein Name ist David? Stimmt das nicht, Junge?« Benjamin öffnete die Hintertür des Autos. »Ich bin ein Freund deiner Mutter.«
    David Mackey lehnte sich erschrocken an die andere Tür, dabei versuchte er so viel Abstand wie möglich zwischen ihm und Benjamin zu halten. Unter den zweifelhaften Umständen war der blutbeschmierte Mann ohne Hemd höchstwahrscheinlich der letzte Mensch, dem er im Moment vertrauen konnte, und das zu Recht.
    »Was ist los?«, fragte Benjamin. »Weißt du nicht, dass es unhöflich ist, nicht mit Älteren zu sprechen?«
    David senkte seinen Blick und schüttelte den Kopf. Seine Wangen glühten wie Lauffeuer. »Wo ist … meine … Mom?«
    Benjamin lachte – es kam unbeherrscht aus ihm heraus, wie verschüttetes Wasser aus einem umgekippten Eimer. »Deine Mom? Deine Mom? Oh, die ist in der Kirche und unterhält sich mit Gott.« Er schielte auf den Vordersitz und lächelte. »Genau wie dein Daddy jetzt.«
    Vielleicht hatte David den Tod seiner Mutter erahnen können, da er augenblicklich zu weinen anfing, funkelnde Tränen flossen wie Regentropfen aus seinen Augen, Lippen geschwollen und voller Speichel. Er stopfte eine Faust in seinen Mund und biss darauf, entweder in einem Versuch, sein Schluchzen zu unterdrücken oder um seinen Terror zu ersticken.
    »Warum kommst du nicht hier raus?«, fragte Benjamin mit vorgetäuschter Gelassenheit. Er streckte ihm die Hand entgegen. »Ich kenne dich, ich habe einen Sohn ungefähr in deinem Alter. Ihr beide könnt euch treffen, eine schöne Zeit haben …«
    David drehte sich um und zog an dem Türgriff des Autos. Die Tür öffnete sich. Er schrie erschrocken, als er auf die schlammige Erde fiel.
    Ohne zu zögern, hetzte Benjamin ihm umgehend nach, indem er wie eine vom Wind erfasste Flamme über den Sitz sprang. Er streckte den rechten Arm aus und packte Davids dünnen Knöchel, das einzige Körperteil von ihm, das sich noch im Auto befand. Mit der anderen Hand griff er nach Davids Wade und drückte voller Wucht zu, der Junge schrie panisch los.
    Benjamin wog mindestens 100 Pfund mehr als David, dennoch schaffte er es, sich über den Sitz zu ziehen, da er sich an dem Jungen festhielt. David drehte sich um und starrte Benjamin an, seine Augen waren weit aufgerissen und quollen unter einer Maske von Dreck und abgestorbenen Gräsern hervor. Benjamin packte den Hosenbund von Davids Jeans und dachte: Das bin alles ich. Ich bin der Herr des Plans. Hier wird keine göttliche Hilfe benötigt. Ich habe die Situation vollkommen unter Kontrolle.
    Er rutschte etwas nach hinten, den Jungen wieder ins Auto zerrend. Davids Körper zappelte wie ein Fisch auf dem Festland, schwarze Erde schmierte sich über den Sitz, als er sich an der Karosserie festhielt. »Komm zu mir, Junge! Deine Eltern, sie warten auf dich!«
    RATSCH!
    Davids rechte Hand, die bisher vor Benjamins Sichtfeld verborgen war, schoss in großem Bogen heran. Darin

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