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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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befand sich ein Schraubenzieher, 25 Zentimeter lang, aus kaltem, dreckigem Stahl. Er ritzte Benjamins Unterarm entlang, was einen krummen Lappen feuchter rauer Haut verursachte. Benjamin heulte vor Schmerzen auf. Er ließ den Jungen los, der umgehend einen zweiten Fluchtversuch unternahm, indem er schreiend rückwärts aus der Autotür rutschte.
    Als der Stich durch Benjamins Körper schoss und das Blut warm an seiner Hand herunterlief, fühlte er sich für einen kurzen Augenblick von seiner Realität getrennt. Ein undeutliches Bild von Osiris blitzte vor seinen Augen auf; es vermittelte ihm den sofortigen Willen, mit seiner Berufung fortzufahren und nicht zuzulassen, dass irgendetwas das Ritual unterbrach. So soll es geschehen, so will es Gott, so will es Osiris …
    »Komm wieder her, Junge!« Benjamin schob sich auf dem Sitz nach vorn und … Ratsch! , der Schraubenzieher, schnell und scharf in Davids Hand, schlitzte über Benjamins entblößte Brust und halbierte seine Narbe. Frisches Blut spritzte auf den Autositz, dann tröpfelte es in hellroten Rinnsalen an seiner Brust hinunter.
    Benjamin schrie, der Schmerz war heiß und grausam, alles zerstörend. Eine graue Wolke benebelte sein Sichtfeld, er strengte sich an, an ihr vorbeizuschauen und den gefallenen Jungen anzustarren, der rückwärts durch den Dreck trampelte, Augen entsetzt aufgerissen. In seinem schwindenden Verstand dachte Benjamin, dass er hinter der Angst in dem zuckenden Gesicht des Jungen nervöse Aggression sehen konnte – dass der Antrieb in ihm keine Gewissensbisse kannte, keine Angst vor Gott oder dem Tod, und dass er hier und jetzt vorhatte, den Mann zu töten, der seine Mutter getötet hatte.
    »Mörder!«, murmelte David, Dreck bröckelte von seinen Lippen.
    »Der Herr hat deine Eltern weggenommen, Junge!« Benjamin kroch hinter ihm aus der Tür, Blut strömte aus seiner Brust, und er realisierte jetzt, dass es sich um den gleichen Schraubenzieher handelte, der die Schrauben am Schloss der Kirche gelockert hatte. » Er spricht durch mich! Er hat deiner Mutter gesagt, ihre Waffe an den Kopf deines Vaters zu halten! Er hat mir gesagt …«
    Mit katzenähnlicher Flinkheit hechtete Daniel nach vorne. Ratsch! Der Schraubenzieher schlug wieder zu, ein gewaltiges Loch in Benjamins Schulter stoßend. Schnell spritzte viel Blut heraus, dann floss es an seinem Arm hinunter. Schmerzen stachen in sein panisch verrücktes Gehirn, das Herz hämmerte seine angeschlagene Wut gegen die Brust. Trotzdem rutschte er weiter nach vorn, biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen aufkeimenden Folterschrei. Er fiel aus dem Auto, auf seine Hände und Knie. Wie ein verletzter Soldat im Schützengraben schlängelte er sich durch den Dreck und das nasse Laub.
    Ein Schatten fiel auf ihn. Er schaute auf und erblickte sofort David. Die dreckige Klinge des Schraubenziehers schwang erneut in großem Bogen auf ihn zu. Ohne zu denken – wenn er nicht zu denken aufgehört hätte, hätte die Klinge seine Brust durchbohrt – packte er Davids dünnes Handgelenk und drehte es herum. David schrie qualvoll auf. Benjamin raffte sich auf, stellte sich hinter den Jungen, wandte einen Polizeigriff bei ihm an und bog seinen Arm auf seinen Rücken. Der Junge stieß einen schwachen Schrei aus. Seine Füße rutschten auf der laubbedeckten Erde herum, als er wegzurennen versuchte. Benjamin riss Davids Arm nach oben, einmal, zweimal, dreimal. David kreischte, und der Schraubenzieher viel aus seinem losen Griff heraus auf die feuchte Erde zwischen Benjamins Füßen. Benjamin lachte chaotisch los, wie es nur ein wie verrückt Besessener tun konnte, dann legte er seinen linken Arm um Davids Hals und drückte zu. David weinte leise. Er zerkratzte und umklammerte Benjamins Arm. Benjamin drückte fester gegen die Kehle des Jungen, den Knochen seines Unterarms in Davids Adamsapfel pressend – Benjamin konnte spüren, wie die nasse Zunge des Jungen auf seinem Arm hing. Davids Knie knickten ein, und ein schrilles Pfeifen schoss aus seinem Mund, als er nach Luft rang. Mit voller Kraft riss Benjamin Davids Handgelenk erneut herum, er zog die Hand bis zu seinem Genick hoch. Es gab ein lautes, plötzliches knacks , wie das blecherne Ploppen eines Champagnerkorkens an Silvester. Benjamin fühlte, wie Davids Armknochen nachgab, als er aus der Schulter ausgekugelt wurde. David erstarrte wie ein Holzbrett, dann schrie er schrill vor Schmerzen.
    Benjamin war schlecht und schwindelig und er war außer

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