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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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Autofenster ein.
    Johnny fasste hinter seinen Kopf und tastete nach den automatischen Schlössern an der Tür, während er die ganze Zeit wie verrückt auf den Geistesabwesenden eintrat, der durch das zerbrochene Fenster kletterte. »Weißt du, ich habe einen Sohn ungefähr in deinem Alter«, blaffte der Wahnsinnige, Glassplitter zerschnitten seine Haut. »Ihr beide könnt euch treffen, eine schöne Zeit haben!« Er griff nach Johnny, der mit schrecklicher Angst und Beklommenheit dachte, dass er einen sicheren, qualvollen Tod sterben würde, sollte der Irre ihn nur berühren. Dieser Gedanke gab ihm die Kraft, aus dem Auto zu fliehen und sich einen anderen Unterschlupf zu suchen. Er drehte sich um, zog am Türgriff und sprang in das einen Fuß hohe Unkraut hinaus. Honigbienen und Kleinlibellen tauchten um ihn herum auf und flogen davon. Er kämpfte sich durch das Unkraut, schaute zurück und sah, wie der Mann ihm über den Sitz hinterherkletterte.
    »Conroy! Dein Blut gehört mir!«, rief er.
    Johnny lief vorn um das Auto herum, stolperte durch das Unkraut und spürte kaum, wie ihn die versteckten Dornenzweige in Arme und Beine stachen. Er floh in das hohe Gras des Gartens hinter dem Haus, seine Beine knickten fast weg, als er seine beiden Möglichkeiten betrachtete: den Wald oder die Scheune. Was von beiden wäre besser?
    Bevor er über die Vor- und Nachtteile von beiden nachdenken konnte, schoss der Irre von der Seite des Autos hervor und stolperte ungeschickt durch das Unkraut hinter ihm her. Seine Arme waren ausgestreckt, mit blutigen Schnitten vom zerbrochenen Glas übersät, über das er geklettert war. Er rief: »Komm her, Junge! Deine Eltern, sie warten auf dich!« Seine Stimme war von sinnloser Bösartigkeit durchtränkt. Seine Zunge hing wie bei einem Hund heraus.
    Meine Eltern …
    Johnny kreischte, dann drehte er sich um und rannte auf die Scheune zu; er betete mit unverschämtem Optimismus, dass dies alles irgendein verrückter Albtraum wäre, einer, aus dem er bald schwitzend und zitternd … und lebendig in seinem Bett aufwachen würde.
    … Bumm … bumm … bumm …
    Er verdrängte diesen Gedanken und raste auf die baufällige Scheune zu. Er konnte einen rostigen Griff an den Scheunentüren erkennen. Kein Vorhängeschloss. Wenn er hineingelangen, sich vielleicht eine Schaufel oder eine Mistgabel oder irgendeine andere provisorische Waffe schnappen könnte (wie es vermutlich der Irre getan hatte), dann hätte er vielleicht die Chance, lebend aus der Sache herauszukommen. Das war ein besserer Ersatz, als sich in den Wäldern von Wellfield zu verlaufen, in denen sich der Wahnsinnige höchstwahrscheinlich versteckt hatte.
    Johnny erreichte die Scheune, riss an den Türen. Das Schloss öffnete sich. Die Scharniere quietschen wie ein bremsender Zug, und der Irre gab das Geräusch mit seinem eigenen wilden Kreischen wieder. Johnny huschte schnell hinein, packte die verrosteten Griffe und zog die Türen zu … allerdings nicht, bevor der Wahnsinnige einen schorfigen Arm hineinschob und Johnnys linkes Handgelenk packte.
    Johnny zerrte an den Türen und klemmte dabei den Arm des Mannes ein. Dieser heulte vor Schmerzen auf, aber sein Griff war stark, Fingernägel bissen wie Zähne in Johnnys Haut. Johnny zog wie verrückt an den Griffen und sah zu, wie sich das abgesplitterte Holz an der Kante der Tür in die Haut des Irren schnitt. Sein Schrei klang in Johnnys Ohren wie eine grauenvolle Sirene. Johnny nahm das Blut nur kaum wahr, das aus den Wunden floss, die er dem Unterarm des Mannes zufügte.
    »Lass mich gehen!«, schrie Johnny, dem erst jetzt die erdrückende Hitze in der Scheune auffiel. Er stützte einen Fuß an den unteren Rahmen und zog mit aller Kraft an den Griffen. Der Griff des Psychopathen lockerte sich und gab Johnny genug Spielraum, um sich loszureißen.
    Johnny stolperte rückwärts und fiel auf den harten Erdboden. Der Irre war ebenfalls hingefallen; die Tür stand einen Spalt offen, und Johnny konnte ihn draußen sehen, wie er schon wieder aufstand. Hustend, mit brennenden und tränenden Augen von der staubigen Luft, raffte sich Johnny schnell auf und rannte in den hinteren Bereich der Scheune. Das Licht verblasste, als er die Unterseite eines Speichers erreichte. Dort stand eine alte hölzerne Ausziehleiter, die mehr als vier Meter nach oben führte. Er schaute sich schnell um, sah keine nützliche Waffe … dann fing er an, die Leiter hinaufzuklettern, da er keine Zeit hatte, sich eine

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