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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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verfolgte sein Bewusstsein, als es sich der wechselnden Finsternis ergab.

Kapitel 27
    24. August 1988
    19:27 Uhr
    Eddie Carlson stand in der Küche des Conroy-Hauses; der Schrei, den er gehört hatte, war jetzt eine dumpfe Erinnerung, die in den wenigen Sekunden verschwunden war, die er gebraucht hatte, um hineinzurennen. Er schaute sich um, sah niemanden. Jedoch roch es verfault und als er um den Fleischerblock herumlief und in das Spülbecken blickte, sah er einen Teppich aus altem Erbrochenen, der das weiße Porzellan bedeckte.
    Von irgendwoher im Haus ertönte ein weiterer Schrei, lauter als der Erste. Er hielt sich an der Theke fest und stand da, verkrampft und aufgeregt, er warf einen Blick ins Wohnzimmer, aber sah niemanden.
    »Hallo?«, rief er. »Elizabeth?« Wie lange er hier stehen und auf Elizabeth warten müsste, bis sie sauber und nach Rosen duftend angetanzt käme und ihm versicherte, dass alles in Ordnung wäre, wusste er nicht; es war der dumpfe Schlag oben – als wäre jemand zu Boden gefallen –, der ihn in Bewegung setzte.
    Er lief über den matten Holzboden ins Wohnzimmer, vorbei an einem kleinen Tisch mit einer leeren Vase, dann ging er den kurzen tapezierten Flur entlang zu der Treppe, die in den zweiten Stock führte.
    Er hielt sich am Geländer fest und schaute nach oben in die Dunkelheit. Als er wartete – worauf, das wusste er nicht –, hatte er Mühe, den Sinn der plötzlichen Ereignisse zu verstehen: Elizabeth Conroy, die Pastorentochter, die ziellos durch die Felder wanderte, verletzt und verstört; ihr kleiner Bruder, schwer verwundet oder vielleicht sogar ermordet; der Hund, die Fliegen und die Schreie. Kalter Schweiß brach auf seiner Stirn aus, und er gab sich alle Mühe, sich davon zu überzeugen, dass das Überleben von Elizabeth Conroy und seine eigene Selbsterhaltung trotz der mysteriösen Wahrheiten, die diese Ereignisse verbargen, Priorität hatten.
    Er ging eine Stufe hinauf. Das Holz knarzte unter seinen Füßen.
    Von oben war qualvolles, schmerzliches Stöhnen zu hören.
    Dann ein Schreckensschrei.
    »Nimm … es … weg!«
    ***
    Geh zum Haus, geh zum Haus , sagte die Stimme in Benjamins Kopf, und er unterwarf sich ihr treu, die Pine-Oak- Road zu seinem Zuhause entlangrasend. Er bog schnell in seine Einfahrt ein, eine Kiesdusche prasselte gegen den dunkelroten Lack.
    Er parkte und stieg aus dem Truck, den Staub, der in seine Augen eindrang, wedelte er beiseite. Die Abendluft fühlte sich an dem Blut, das an seinem Körper trocknete, kühl an. Seine Wunden pochten synchron zu seinen Kopfschmerzen. Trotz des starken, klebrigen Ohrendrucks konnte er immer noch hören, wie sich die Weizen- und Maisfelder in der Ferne hin und her bewegten, die Luft mit einem Rauschen erfüllten.
    Er hinkte in die Schatten, die sein Haus warf. Hier konnte er den Tod von einem der Seinen riechen. Diese plötzliche Fähigkeit erschreckte ihn, aber er nahm sie gnädig entgegen, in der Annahme, dass es sich um ein Geschenk des Geistes -Gottes handelte. Er blickte zum Kellerschacht und sah seinen Sohn Daniel; das Leben des Jungen strömte in einem dunklen, ungleichmäßigen Fluss auf die Erde.
    Neben ihm lag der gottverdammte Hund, dort, wo er ihn liegen gelassen hatte.
    Benjamin blieb stehen … dann lächelte er, ganz und gar nicht überrascht, eher erfreut über das, was er sah. Osiris, danke für deine Hilfe.
    Vom Körper des Jungen hörte Benjamin die Stimme des Geistes rufen: Beginne mit dem Ritual.
    Er nickte, rannte die Stufen hinauf und starrte durch die offene Küchentür in das Haus. Er konnte ihre Anwesenheit spüren, sie riechen, genau wie kurz zuvor bei Daniel: Seine Familie, immer noch am Leben und eifrig wartend, heizte die Vorbereitungen an. Ich werde euer Schicksal wahr machen.
    Ich … fühle … Schmerzen …
    Er schloss die Augen und nahm die Pein an, die sein Gehirn und seinen Schädel durchbohrte, seine Stichwunden an Arm, Schulter und Torso. In seinem geschlossenen Sichtfeld blitzte geisterhaftes weißes Licht auf – Licht, das flackerte und eine dunkle, graue Gestalt erkennen ließ: Die Silhouette des Herrn Osiris. Und als die Gestalt scharf wurde, konnte Benjamin die schwarze Robe des Geistes aus Moiréseide erkennen, sein dunkles ägyptisches Nemes-Kopftuch und sogar die langen Haare, die über seine Schultern fielen.
    Benjamin streckte seine blutige Hand nach dem Geist aus.
    Der Geist reichte Benjamin eine glühende Hand.
    Die Fenster zur Astralebene sind geöffnet! ,

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