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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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schloss. »Bitte warten!«
    »Klar, eigentlich hatte ich natürlich vor, abzudüsen und unsere Ausweise hierzulassen«, brummte ich.
    Shaun , sagte George warnend. Becks kniff mich in den Nacken.
    »Ihre Identität wurde überprüft«, verkündete das Wachhäuschen. Der Schlitz öffnete sich erneut, sodass ich unsere Ausweise herausnehmen konnte, und das erste Tor öffnete sich. »Bitte fahren Sie weiter zum Bluttest und zur Untersuchung!«
    »Wie ich den Seuchenschutz liebe«, sagte ich, während ich Becks ihren Ausweis reichte und aufs Gas drückte.
    Von da an passierte genau das, womit das Wachhaus uns gedroht hatte. Etwa zehn Meter weiter erreichten wir ein zweites Tor, zu dem sich diesmal Männer mit kugelsicheren Westen gesellten, die Sturmgewehre in den Händen hielten. Dort warteten auch Bluttesteinheiten auf uns, eine für jeden. Wir bestanden beide unsere Bluttests und beraubten die Wachtposten damit der Gelegenheit, die Waffen einzusetzen, die sie so fest umklammert hielten. Dann ging es weiter zur dritten Station, wo uns ein Netzhautscan erwartete.
    »Ich würde das ja für übertrieben halten, wenn ich nicht kürzlich bei Maggie zu Hause gewesen wäre«, murmelte ich zu Becks, die ein leises, belustigtes Schnauben ausstieß. Ich hatte es gar nicht als Witz gemeint: Es hätte mich nicht überrascht zu erfahren, dass die Sicherheitssysteme bei Maggie und die der Seuchenschutzbehörde von derselben Firma stammten. Das Geld dafür hatte Maggies Familie allemal, und keiner von denen hatte sich je gescheut, ein paar Kröten mehr für verbesserte Sicherheit auszugeben.
    Schließlich, nachdem wir den Testparcour abgeschlossen hatten, durften wir auf den Parkplatz fahren. Ich hielt auf einem Streifen, auf dem in großen gelben Buchstaben BESUCHER stand. Becks stieg vom Motorrad, nahm ihren Helm ab und holte eine Haarbürste aus ihrem Rucksack hervor, während ich den Ständer ausklappte. Eilig kämmte sie sich die Haare und machte dann irgendwas damit, einem geheimen weiblichen Regelkanon folgend, über den mich nicht einmal George hatte aufklären wollen.
    »Du siehst gut aus, insbesondere für diese Art von Besuch«, sagte ich, während ich meinen eigenen Helm am Lenker befestigte. »Niemand wird auf deine Frisur achten.«
    Becks bedachte mich mit einem eisigen Blick. »Das sagst du«, erwiderte sie steif. »Ich habe festgestellt, dass sorgfältig gekämmtes Haar der Enthüllungsreporterin allerlei Türen öffnet. Und auch meinen Quoten schadet es sicher nicht, wenn ich nicht aussehe, als wäre ich gerade aus dem Bett gepurzelt.«
    Ich musste zugeben, dass sie da nicht ganz unrecht hatte. Becks achtete mehr auf ihr Äußeres als alle anderen mir bekannten Irwins, ob Mann oder Frau, und sie verkaufte sogar noch mehr Merchandise als ich. Sie trug ihr Haar etwas länger, als es für die Arbeit im Feld sicher war, und hatte blonde und dunkelbraune Strähnen, die ihrem ansonsten braunen Haar etwas Exotisches verliehen, insbesondere unter den Lichtverhältnissen, in denen sie normalerweise filmte. Nahm man ihre von Natur aus grünen Augen und ihre Vorliebe für enge weiße Tank Tops hinzu, dann war es kein Wunder, dass ihre Zuschauer zu achtzig Prozent Männer waren. Verwunderlich war allerdings, dass sie dabei anscheinend Wert auf meine Meinung legte. Das würde ich nie begreifen.
    Lass sie sich die Haare kämmen, damit wir schnell weitermachen können , sagte George.
    »Na schön.« Ich kramte meine Sachen etwas eiliger als nötig aus der Satteltasche.
    »Wie bitte?«, fragte Becks.
    »Nichts.«
    »Ist klar.« Sie stopfte die Bürste zurück in ihre Tasche. »Da, schon fertig.«
    »Wirklich?« Ich hob die Brauen und taxierte sie. »Bist du dir sicher, dass du nicht noch ein bisschen Make-up auftragen musst oder so, bevor wir reingehen?«
    Becks ließ ein helles Lächeln aufblitzen, dass nicht mal ansatzweise ihren sarkastischen Unterton überspielte, als sie antwortete: »Nein. Mein Mascara übersteht vierundzwanzig Stunden heftigen Regen, und zwar im Gefecht. Meinen Lidschatten kann man praktisch nur mit einem Säurebad entfernen, und der Lippenstift ist so haltbar, dass ich die natürliche Farbe meiner Lippen seit meinem fünfzehnten Lebensjahr nicht mehr gesehen habe. Ich bin rundum bereit.«
    »Ich bin mir sicher, dass der Seuchenschutz begeistert sein wird, dass du dir solche Mühe für ihn gegeben hast«, erwiderte ich und folgte dem Fußweg, über dem in wiederum gelben Buchstaben EINGANG stand. Immerhin

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