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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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stand das Wort diesmal auf einem Schild und war nicht einfach auf den Asphalt gemalt. Becks gab ein ganz und gar nicht damenhaftes Schnauben von sich und folgte mir.
    Nach all den Sicherheitsüberprüfungen, denen wir uns hatten unterziehen müssen, um auch nur auf den Parkplatz zu kommen, war der Weg zum Haupteingang der Seuchenschutzbehörde Portland fast schon eine Enttäuschung. Bei den Glastüren hatte man demonstrativ auf jede Form von Verstärkung verzichtet – das hier war die Seuchenschutzbehörde. Wenn die Infizierten bis hierher vordrangen, dann war die Stadt bereits verloren, warum sollte man also Geld auf etwas verschwenden, wenn es an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden konnte? Die Leute hier waren Wissenschaftler . Sie hielten es nicht für nötig, öffentliche Gelder für Firlefanz zum Fenster rauszuschmeißen.
    Das betraf auch den Eingangsbereich. Eine Woge angenehm kühler Klimaanlagenluft schlug uns entgegen, als wir das Gebäude betraten, das so nichtssagend wie ein unbenutztes Filmset war. Der Boden bestand aus schwarzem Marmor, und die Wände waren weiß, mit Ausnahme der großen Stahlplakette, die verkündete, dass es sich hier um die Seuchenschutzbehörde – Außenstelle Portland handelte. »Danke, haben wir schon mitgekriegt«, brummte ich und hielt auf das eine Möbelstück im Raum zu: den stromlinienförmigen, futuristischen Empfangstresen.
    Die Rezeptionistin selbst war ebenfalls stromlinienförmig und futuristisch, vermutlich wollte sie nicht hinter ihrem Arbeitsplatz zurückstehen. Ihr Haar war zu einem so straffen Knoten gebunden, dass es beinahe wie gegossenes Metall aussah, das Jackett war von tadellosem Schnitt, kühle Augen wurden von einer Brille mit schwarzer Fassung umrahmt. »Namen und Anliegen?«, fragte sie, als wir uns näherten. Ihre Finger huschten unablässig über eine Tastatur, selbst als sie zu uns aufschaute, uns von oben bis unten musterte und für unwichtig befand.
    »Wir sind Mitarbeiter der Nachrichtenwebsite Nach dem Jüngsten Tag , und wir möchten mit dem Leiter dieser Einrichtung sprechen«, sagte ich ganz freundlich, stützte mich auf den Tresen und zeigte ihr meinen Ausweis. Becks tat das Gleiche, allerdings ohne zu lächeln. »Keine Sorge, falls nötig können wir warten.«
    Die Rezeptionistin bedachte uns mit einem weiteren ihrer kurzen, unterkühlten, abschätzigen Blicke, bevor sie fragte: »Worum geht es bei Ihrem Anliegen, Sir?« Das »Sir« klang widerwillig, eine reine Formalität, die sie nun auf einer in Gedanken geführten Liste »korrekter Umgangsformen« abhaken konnte.
    »Das geht nur den Leiter und uns etwas an«, erklärte Becks.
    »Ich verstehe.« Die Rezeptionistin rümpfte leicht die Nase. »Wenn Sie einen Termin vereinbaren möchten, können wir Sie sicher noch im Laufe der Woche unterbringen. Bis dahin … «
    »Im Laufe der Woche? Tatsächlich? Ist ja toll .« Zur Betonung klatschte ich mit der flachen Hand auf den Tresen und richtete mich dabei auf. Mit einer gewissen Befriedigung sah ich die Rezeptionistin zusammenzucken. »In Ordnung, Becks, du stellst die Kameras auf, und ich analysiere die Lichtverhältnisse hier drin, um zu sehen, wo wir am besten zu drehen anfangen.«
    »Ich verstehe nicht ganz.« Die Rezeptionistin erhob sich halb aus ihrem Stuhl, wobei sie den Blick auf einen eng anliegenden Rock freigab, der ebenso perfekt geschnitten war wie ihr Jackett. Ich erwischte mich bei der Frage, ob sie wohl auch ihre Unterwäsche stärkte, damit sie ihr nicht durch übermäßige Weichheit die rechte Laune ruinierte. »Was machen Sie da?«
    »Tja, das hier ist doch ein Regierungsgebäude, oder?«, fragte ich unschuldig. »Was bedeutet, dass wir als Bürger dieses Landes das Recht haben, uns hier aufzuhalten, wann und warum auch immer wir wollen, solange wir die Arbeitsabläufe nicht stören oder uns des Vandalismus schuldig machen. Da habe ich doch recht, oder? Solange kein Ausnahmezustand besteht, wird dafür kein Termin benötigt, wenn ich richtig informiert bin.«
    »Ja, aber … «
    »Also senden wir live hier aus der Eingangshalle, bis wir reinkönnen, um mit Ihrem Vorgesetzten zu sprechen. Die braven Bürger von Portland und der ganzen Welt – habe ich darauf hingewiesen, dass wir eine der weltweit meistbesuchten Nachrichtenseiten sind? Stimmt, diese Kleinigkeit habe ich vielleicht ausgelassen, als wir uns vorgestellt haben. Nun, alle Welt soll erfahren, wie toll diese Behörde mit Besuchern umgeht.«
    »Ich glaube,

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