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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Klagemauer , dem Nachlass von Georgia Mason, erstmals veröffentlicht am 20. Juni 2041.

18
    »Alaric, Koordinaten?« Als ich nur Schweigen zur Antwort erhielt, verbiss ich mir ein Knurren und versuchte es erneut: »Alaric, wo bist du?« Ich konnte ihm schwerlich verübeln, dass er nicht mit der eigenwilligen Mischung aus Militär- und Amateurfunkerjargon vertraut war, wie sie unter Irwins üblich war. Und doch konnte ich nicht anders, als mich zu ärgern.
    Diesmal antwortete er. Seine Stimme kam deutlich hörbar durchs Telefon: »Ich bin gerade an der letzten Überarbeitung, und Becks führt noch ein paar Erkundungen für ihren Bericht durch.«
    »Das ist keine Antwort.« Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und beobachtete Maggie dabei, wie sie Kelly Schritt für Schritt beibrachte, Pfannkuchenteig zu machen. Entweder war Kelly die schlechteste Köchin der Welt, oder Maggie konnte einfach nicht erklären. Beides war gut möglich. »Wo genau seid ihr?«
    »In der Nähe von Mount Shasta.« Mein Schweigen verriet Alaric offenbar, dass ich mehr Informationen brauchte, weshalb er hinzufügte: »Etwa eine Stunde von euch entfernt. Warum? Sollen wir auf dem Heimweg was einkaufen?«
    Damals, als Buffy noch am Leben gewesen war, hatten wir uns darauf verlassen können, dass unsere Verbindung gegen alles auf diesem Planeten gesichert war, einschließlich der CIA . So überragend waren unsere Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr, aber dank der Upgrades, die wir uns aus Maggies Haussystem zusammengestückelt hatten, Becks Improvisationstalent und Alarics Fähigkeiten, was Computer betraf, war alles im grünen Bereich. Zumindest so weit, dass ich sagen konnte, was ich sagen wollte: »Mahir ist hier.«
    Jetzt schwieg Alaric einen Moment lang. Schließlich fragte er: »Mahir hat einen Bericht geschickt?«
    »Nein, du Trottel, Mahir ist hier . Mahir schläft oben in dem Gästezimmer, in dem vorher ich war. Er ist mit nicht viel mehr als Hemd und Hose hier eingetroffen, und mit einem Koffer voller wissenschaftlicher Daten, und er sieht aus wie platt gedrückte Scheiße.«
    Maggie schaute zu mir rüber. »Ist das Alaric? Sag ihm, dass er auf dem Weg beim Curry-Haus anhalten soll. Ich gebe eine Bestellung auf.«
    »Alles klar. Alaric, Maggie sagt … «
    »Ich habe sie gehört«, fiel er mir ins Wort, wobei es ihm gelang, zugleich verärgert und verblüfft zu klingen. »Das ist dein Ernst, oder? Mahir ist wirklich hier .«
    »Ja, sag ich doch.« Alaric begann zu fluchen. Beeindruckt lauschte ich ihm. Ich hatte nicht gewusst, dass er so gut Kantonesisch konnte. Ein paar Minuten ließ ich ihn gewähren, dann unterbrach ich ihn. »Gibst du mit dem Mund deiner Mutter noch einen Kuss?«
    Sei nett zu meinen Newsies, sonst wird es dir leidtun, das schwöre ich , sagte George leise.
    »Ich bin doch nett.«
    Glücklicherweise war Alaric noch am Fluchen. Er beendete soeben eine komplizierte Wortfolge, die auf Kantonesisch begann und auf Englisch endete, indem er, beinahe verwundert, sagte: »… Sohn eines hühnerfickenden Sojabauern und eines degenerierten Konferenzzentrumswachmanns. Wie ist er hergekommen ? Geht es ihm gut? Müssen wir wieder umziehen?«
    »Ich würde lieber warten, bis ich es dir und Becks auf einmal erklären kann. Im Moment ist er erschöpft. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das nicht auf ihn geschossen wurde – zumindest bis jetzt – , und das ist auch etwas, worüber ich gerne mit allen sprechen würde. Also, wann könnt ihr hier sein?«
    Ich hörte ein Klappern, als Alaric seine Tastatur wegschob und dabei irgendetwas auf den Boden des Sendewagens fiel. »Gib mir zehn Minuten, um Becks zu holen, dann breche ich ein halbes Dutzend Tempolimits auf dem Weg zu dir.«
    »Vergiss nicht, das Essen zu holen«, rief Maggie.
    »Maggie sagt … «
    »Ich hab’s gehört. Braucht ihr sonst noch was?«
    »Fahr einfach vorsichtig, lass dich nicht anhalten, und bretter nicht irgendwo rein! Wenn wir schon einen entsetzlichen Tod sterben müssen, dann alle zusammen.«
    »Tolle Motivation, Boss. Sehr anrührend. Nie werde ich den Tag vergessen, an dem du mir gesagt hast, dass ich auf dem Heimweg nicht gegen einen Baum fahren soll.« Alaric fügte irgendetwas Ätzendes auf Kantonesisch hinzu – das bisschen, was ich in meinem Anfängerkurs gelernt hatte, veranlasste mich zu der Vermutung, dass er mich soeben als Ziegenficker bezeichnet hatte – und legte auf.
    Grinsend nahm ich meinen Kopfhörer ab und steckte ihn mir in die

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