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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Hemdtasche. Dann drehte ich mich zu Maggie und Kelly um. »Sie sind auf dem Weg, und ja, Maggie, Alaric holt Essen. Er meinte, dass sie in etwa einer Stunde hier sind. Warum machst du Pfannkuchen, wenn wir doch Essen bestellen?«
    »So habe ich etwas zu tun, und Mahir hat später sicher noch Hunger, jetzt wo er ein international gesuchter Flüchtling ist.« Maggie reichte Kelly ein weiteres Ei. »Ich sage dem Haus, dass es unsere normale Bestellung abschicken soll, mit drei zusätzlichen Mahlzeiten.«
    »Ist in Ordnung.« Ich stand auf, ging an den Kühlschrank und holte mir eine Dose Cola heraus. »Macht mir auch zwei Pfannkuchen, ja?«
    »Hatte ich sowieso vor.« Maggie nahm Kelly die Schüssel ab. Sie schaute hinein, seufzte und fing an, Eierschalen aus dem Teig zu sammeln. »Ich nehme an, dass es bei ihm ziemlich schlecht aussehen muss, sonst wäre er nicht hergekommen.«
    »Ich wüsste nicht, dass es derzeit schlechter aussieht als gestern, aber es dürfte wohl bald ziemlich übel werden, ja.« Ich musste die ganze Zeit an Mahirs beiläufige Bemerkung über Scheidungsunterlagen denken. Ich hatte seiner Frau zwar einen Haufen Scheiß zugemutet, seit die beiden geheiratet hatten, aber das hatte ich doch nicht gewollt. Er riskierte alles, um hier bei uns zu sein. Zum Teufel noch mal, er hatte seit dem Tag, an dem er sich bereit erklärt hatte, wieder bei uns einzusteigen, alles riskiert. Ich hoffte nur, dass wir dem Vertrauen gerecht werden konnten, dass er in uns setzte, denn sicher war ich mir da nicht mehr.
    Hauptsache, du vergisst das Atmen nicht , riet mir George. Keiner von uns kann jetzt noch zurück. Dafür ist es zu spät.
    »Da hast du recht«, brummte ich, öffnete die Cola und trank einen Schluck, bevor ich fragte: »Doc, was weißt du über viralen Parasitismus?«
    Kelly glotzte mich an. »Was?«
    »Das war etwas, worüber Mahir geredet hat, bevor er zum Pennen hochgegangen ist – das Virus verhält sich in Leuten mit Reservoirkrankheiten wie ein Parasit, und dadurch lernen ihre Körper, wie sie besser mit ihm zurechtkommen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was er gemeint hat, aber ich schätze, dass du für uns übersetzen kannst, wenn wir unsere große Konferenz abhalten.«
    »Ich … « Kelly runzelte nachdenklich die Stirn. »Das ist nicht gerade eine verbreitete Theorie, aber ich habe schon mal von ihr gehört. Im Prinzip besagt sie, dass das Virus sein Verhalten ändern und sich von einem reinen Raubtier zu einer Art symbiotischem Parasiten wandeln kann.«
    »Ist das nicht das, was die beiden Ursprungsviren eigentlich hätten tun sollen?«, fragte Maggie, während sie sich wieder zum Herd umdrehte. Sie goss Teig in die Pfanne, sodass heißer, süßer Duft den Raum erfüllte. »Eigentlich hätte man sie sich einfangen und sie dann für immer behalten sollen … wie, ich weiß nicht, wie komische unsterbliche Hamster, die Krebs heilen.«
    »Nur dass diese Hamster tollwütig geworden sind.« Ich trank einen Schluck Cola. »Wenn das etwas ist, das wir schon wissen, gibt es dann einen Grund, jemanden abzuschieben, der darüber forscht? Über viralen Parasitismus, meine ich. Nicht über Hamster.«
    »Nein«, sagte Kelly fest. »Es gibt keinen guten Grund, jemanden abzuschieben, weil er über viralen Parasitismus forscht.«
    »Das dachte ich mir.« Ich lehnte mich zurück, trank von meiner Cola und schaute Maggie beim Pfannkuchenmachen zu. Kelly schwieg, und ein nachdenklicher Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Man konnte beinahe zusehen, wie es in ihrem Kopf ratterte, während sie sich ein Glas Wasser holte und sich mir gegenüber niederließ. Wir warteten auf die Pfannkuchen.
    Mahirs Eintreffen hatte alles verändert. Wir waren auf der Stelle getreten, hatten unsere Artikel geschrieben, das Material von Dr. Abbey studiert und darauf gewartet, dass etwas passierte, weil offenbar immer, wenn wir es uns zu gemütlich machten, etwas passierte. Den Punkt, an dem wir uns sicher aus der Sache hätten zurückziehen können, hatten wir längst verpasst – vielleicht schon an dem Tag, an dem George und ich auf die Idee gekommen waren, uns der Wahlkampagne von Senator Ryman anzuschließen. Ich weiß es nicht – aber das bedeutete nicht, dass wir uns beeilt hätten, das große Finale zu erreichen. Wir hatten abgewartet, was als Nächstes passieren würde. Jetzt, wo Mahir zu uns gestoßen war, war es an der Zeit, die Dinge wieder voranzutreiben.
    Noch war ich nicht bereit dafür. Ich glaube, keiner von uns war es.

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