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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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einschlafen würde, wenn wir ihn zu lange warten ließen. Seine Erschöpfung wurde von Minute zu Minute offenkundiger. Ich würde nicht darauf bestehen, dass er lange genug wach blieb, um uns alles zu erzählen, was er wusste, aber ich wollte wissen, ob uns ein zweites Oakland erwartete. Das letzte Mal, als wir einer unerwarteten Besucherin Zeit gelassen hatten, zur Ruhe zu kommen, hatte man unsere Wohnung in die Luft gejagt, Dave war gestorben, und wir hatten um unser Leben laufen müssen. Eine Wiederholung wollte ich wenn möglich vermeiden.
    Maggies Bulldoggen warteten auf dem Rasen vor dem Haus und scharwenzelten um unsere Füße herum, kaum dass wir ausstiegen. Mahir fuhr erschrocken zurück und saß am Ende mit hochgezogenen Füßen auf der Armlehne des Beifahrersitzes, außer Reichweite ihrer neugierigen Nasen. Das hielt die Hunde nicht davon ab, zu seinen Schuhen hochzuspringen und ihn anzukläffen. Für so kleine Hunde erzeugten sie einen erstaunlichen Lärm. »Lieber Himmel, haltet ihr die Dinger nicht an der Leine?«
    »Nicht zu Hause«, antwortete Maggie. »Bruiser, Butch, Kitty, Platz!« Die drei Hunde, die es anscheinend am hartnäckigsten darauf abgesehen hatten, Mahir zu erreichen, ließen sich auf alle viere nieder und trotteten mit hängenden Zungen zu Maggie.
    »Mit der Zeit gewinnt man sie lieb«, sagte ich und beugte mich über Mahir, um seine Tasche aus dem Auto zu holen. Sie war erstaunlich schwer. Ich hatte mit etwa zehn Kilo gerechnet, aber sie war schwer genug, um mich für einen Moment aus dem Gleichgewicht zu bringen. »Mensch, was ist denn da drin, Ziegelsteine?«
    »Größtenteils Computerzubehör. Ich hoffe, ich kann mir von dir ein paar Hemden leihen. Ich wollte nicht mehr als eine Tasche mitnehmen.« Mahir behielt misstrauisch die Hunde im Auge, während er aus dem Wagen rutschte und vorsichtig Richtung Haus ging. Die Hunde hatten sich derweil um Maggie versammelt und blickten hingebungsvoll zu ihr auf.
    »Du kannst dir meine Hemden leihen, Mann, aber meine Boxershorts bekommst du nicht.« Ich legte ihm den Arm um die Schultern und ging Richtung Küchentür. »Dich erwartet ein Kaffee, falls du nicht lieber Tee möchtest. Du siehst übrigens total fertig aus.«
    »Ja, das habe ich schon mitgekriegt«, sagte Mahir erschöpft. »Tee klingt wunderbar.«
    Er schlurfte weiter. Ich warf einen Blick zurück zu Maggie. Kelly war inzwischen ausgestiegen und stand mit nachdenklich gerunzelter Stirn neben ihr. Mit einem Nicken gab Maggie mir zu verstehen, dass sie meine stumme Botschaft verstand. Ich antwortete mit einem kurzen, erleichterten Lächeln. Ich brauchte ein paar Minuten allein mit Mahir, bevor er für acht Stunden ins Koma fiel, und Maggie würde sich um Kelly kümmern, bis ich wieder Zeit für sie hatte.
    In der Küche war niemand. Alaric und Becks waren noch unterwegs, und die Bulldoggen waren alle draußen und nötigten wahrscheinlich gerade Maggie, Stöckchen für sie zu werfen. Ich führte Mahir zu einem Stuhl am Tisch. »Bevorzugst du einen bestimmten Tee? Maggie hat etwa fünfhundert Sorten. Ich finde, dass sie alle schmecken, als würde man an einem Rasenmäher lecken, weshalb ich keine Empfehlungen aussprechen kann.«
    »Wenn es kein Kräutertee ist, ist es in Ordnung.« Mahir brach auf dem Stuhl zusammen, und das Kinn sackte ihm fast bis auf die Brust herab. »Sojamilch, ohne Zucker bitte.«
    »Kommt sofort.« Ich beobachtete ihn mit einem Auge, während ich den Wasserkocher füllte und eine Tasse aus dem Regal nahm.
    Er ist erledigt.
    »Ist mir nicht entgangen«, brummte ich. Mahir hob den Kopf und blinzelte mich verwirrt an. Ich bedachte ihn mit einem unehrlichen Lächeln. »Entschuldigung. Ich habe nur … «
    »Ich weiß, was du gemacht hast. Hallo, Georgia! Ich hoffe, du hast deinen Bruder mit deiner Spukerei nicht schon so dicht an den Rand des Wahnsinns getrieben, dass dieser Besuch sinnlos geworden ist.«
    Es gibt keine Gespenster , sagte George verdrießlich.
    Das war nun wirklich nichts, worüber ich mit ihr diskutieren wollte. Ich holte also stattdessen die Sojamilch aus dem Kühlschrank und sagte: »George lässt dich grüßen. Dein Tee ist in einer Minute fertig. Möchtest du mir erzählen, was dich zu diesem Überraschungsbesuch getrieben hat? Wir hätten wenigstens das Sofa für dich herrichten können, wenn wir gewusst hätten, dass du kommen würdest.«
    »Ich wollte nicht, dass irgendjemand davon weiß«, sagte Mahir mit einer Ruhe, die mich erschauern

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