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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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wahrscheinlich ist es sogar ziemlich schlecht für dich.« Sie reagierte noch immer nicht. »George … «
    Mach einfach aus!
    »Alles klar.« Die Fernbedienung lag auf der Sofalehne. Ich nahm sie und schaltete den Fernseher ab. Dann steckte ich mir die Fernbedienung in die Tasche, sodass niemand ohne mein Wissen an sie herankommen würde.
    Sofort protestierte Maggie. »He!«, rief sie und blickte sich vergeblich nach der fehlenden Fernbedienung um. »Das wollte ich sehen!«
    »Und jetzt siehst du es nicht mehr«, antwortete ich. »Wir haben wieder eine Internetverbindung.«
    »Wirklich?« Einen Moment lang wurde ihre Miene hoffnungsvoll. »Ist die Lage … sind wir … ?«
    »Ich habe Buffys halb legalen Signalverstärker ausgegraben. Wahrscheinlich zapfen wir gerade einen Satelliten des Verteidigungsministeriums an oder so, aber es besteht sicher eine gute Chance, dass das Ding deinen Eltern gehört, also soll’s mir egal sein. Wenn sie sauer werden, kannst du mit den Wimpern klimpern und ihnen sagen, dass es uns leidtut. Alaric ist bereits online, Becks und Mahir sind dichtauf, und du willst dich ja vielleicht auch mal einloggen, um nach deinen Fiktiven zu sehen, dich zu vergewissern, dass es ihnen gut geht.« Zumindest so gut, wie es einem unter diesen Umständen gehen konnte.
    Maggie gehört nicht zu der Sorte Mensch, die häufig oder für lange Zeit zusammenbricht. Als ich die Fiktiven erwähnte, klärte ihr Blick sich, und sie nickte. »Ich bin mir nicht sicher, wie viele von ihnen eine Verbindung haben, aber diejenigen, die online sind, sind wahrscheinlich ganz krank vor Sorge.« Sie nahm die Bulldoggen von ihrem Schoß und setzte sie aufs Sofa. Zwei sprangen auf den Boden und trotteten davon, um ihren geheimen Bulldoggengeschäften nachzugehen. Die dritte gab ein leises Schnaufen von sich, rollte sich zusammen und schlief wieder ein.
    Noch nie zuvor hatte ich einen Hund beneidet.
    »Die Städte müssten noch online sein«, sagte ich. »Wenn sie San Francisco aus dem Netz geworfen hätten, müssten sie sich neben den Zombies auch noch mit einem Volksaufstand herumschlagen. Wahrscheinlich haben wir deshalb keine Verbindung mehr, weil wir zu weit draußen in der Pampa sind, als dass sich jemand für unser Schicksal interessieren würde.«
    Kalte Berechnung , sagte George seufzend.
    »Genau«, antwortete ich.
    Maggie tat so, als hätte sie nichts gehört, während sie aufstand und sich die Hundehaare von den Beinen wischte. »Wenn wir eine Internetverbindung haben, dann haben wir auch wieder Voice over IP «, sagte sie. »Ich rufe meine Eltern an.«
    Ich blinzelte. Maggie gab gerne das Geld ihrer Eltern aus, aber die Absicht, sich bei ihnen zu melden, hatte sie in meiner Gegenwart noch nie geäußert. Das war ein Teil ihres Lebens, der uns andere eindeutig nichts anging. »Wirklich?«
    »Wirklich.« Sie bedachte mich mit einem ironischen Blick. »Es sei denn, du willst, dass eine Privatarmee aufkreuzt, um mich hier rauszuholen.«
    »Ruf deine Eltern an!«
    Die Hälfte der Hunde folgte Maggie aus dem Wohnzimmer, während die andere Hälfte in ihren unterschiedlichen Schlafhaltungen liegen blieb. Ich setzte mich aufs Sofa, stützte die Ellbogen auf die Knie, ließ den Kopf in die Hände sinken und versuchte mir zu überlegen, was wir als Nächstes tun sollten. Kein Druck oder so. Schließlich war es nur das Ende der Welt.
    Als Teenager hatte ich eine Science-Fiction-Phase, etwa als George ihre US -Geschichts- und Wütende-Beatpoeten-Phase hatte. Von den besten Sachen haben wir einander immer erzählt, wobei sie eine Menge über Strahlenkanonen lernte und ich eine Menge über Revolutionen. Es gab diese eine Geschichte – an den Autor kann ich mich nicht mehr erinnern – über einen Typ, der einen Impfstoff auf einen Planeten voller Kranker bringen muss. Der Treibstoff ist ganz genau berechnet, weil Treibstoff teuer ist und das Schiff ziemlich klein. Und dann hat sich dieses kleine Mädchen, das all das nicht wusste, an Bord seines Schiffs versteckt. Sie will zu ihrem Bruder. Nur gibt es nicht genug Treibstoff, um sie beide zu dem Planeten mit den Kranken zu bringen, und sie weiß nicht, wie man das Schiff landet und den Impfstoff verabreicht. Wenn sie überlebt, sterben alle auf dem Planeten. Es war eine Frage der kalten Berechnung. Wie viele Leben ist ein Mensch, selbst jemand völlig Unschuldiges, wert? George und ich haben darüber diskutiert, wenn auch eher zum Spaß, aber am Ende der Gleichung ist immer der

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