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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Tod herausgekommen.
    Wenn der Ausbruch schlimm genug war, würden sie alle öffentlichen Dienstleistungen mit Ausnahme der absolut lebenswichtigen auf die Großstädte beschränken. Auch das war kalte Berechnung: Bei einem Ausbruch in Weed würde es nicht viel Nahrung für die Zombies geben, und er wäre geografisch hinreichend isoliert, um ihn ohne allzu viele weitere Verluste einzudämmen. Ein Ausbruch in Seattle oder San Francisco würde Millionen Tote bedeuten, sich anschließend über die Stadtgrenzen hinaus ausbreiten und weitere Millionen das Leben kosten. Wir waren die blinden Passagiere auf diesem Raumschiff, und der Treibstoff genügte nur, um eine Person sicher ans Ziel der Reise zu bringen.
    »Du solltest das Team zusammenrufen«, sagte George, setzte sich neben mich und lehnte den Kopf an meine Schulter. Solche Liebesbeweise hatte sie mir sogar als Kind immer nur entgegengebracht, wenn wir allein gewesen waren. Sie hatte nicht gewollt, dass die Masons sie sahen.
    »Ich weiß.« Ich blickte nicht auf. »Maggies Leute werden nicht die Einzigen sein, die sich Sorgen machen.«
    »Haben wir jemanden in Florida?«
    »Nicht in Florida, aber wir hatten einen Newsie in Tennessee, und ich glaube zwei Irwins in Louisiana. Sie haben in den Bayous gearbeitet.« In meinem Kopf blitzten ihre Gesichter auf, bewegungslose Bilder, die gut an die Mauer gepasst hätten. Grimmig dachte ich daran, dass man sie wohl auch bald dort sehen würde. Alana Cortez, die Reptilien liebte und eigentlich mehr giftige Schlangenbisse abbekommen hatte, als man überleben konnte, und Reggie Alexander, ein Berg von einem Mann, der vor allem dadurch Berühmtheit erlangt hatte, dass er einem Zombie einen Faustschlag versetzt hatte und hinterher noch davon erzählen konnte. Sie waren beide kompetent und engagiert gewesen, hatten Aussichten auf eine gute Karriere gehabt. Aber sie waren in Louisiana. Und Louisiana gab es nicht mehr.
    »Dann ist es um so wichtiger, den Kontakt herzustellen. Wenn wir jemanden verloren haben, dann kommen die Leute sonst am Ende noch auf die Idee, dass wir alle verloren haben.«
    Ich seufzte. »Ja, ich weiß.«
    George legte mir eine Hand in den Nacken. Vielleicht hätte der Umstand, dass ich sie spürte, mich beunruhigen sollen, aber ich brachte einfach nicht die Kraft dazu auf. Außerdem war ich viel zu dankbar dafür, dass sie überhaupt da war.
    »He, George?«
    »Ja?«
    »Das, was ich … vorher gesagt habe.« Mit »vorher« meinte ich vor Kellys Tod, bevor Dr. Wynne sich gegen uns gewandt hatte, bevor wir nur wenige Stunden vor einer Katastrophe biblischen Ausmaßes aus der Seuchenschutzbehörde geflohen waren … vor alldem. Bevor die Welt sich verändert hatte.
    »Ja?«
    »Das habe ich nicht so gemeint. Ich habe es wirklich nicht so gemeint.« Ich hob den Kopf, und da war sie und schaute mich mit unverhohlener Sorge aus schwermütigen, fremden Augen an. »Verlass mich nicht! Bitte verlass mich nicht! Ohne dich schaff ich das nicht, und wenn ich muss, höre ich wahrscheinlich einfach auf zu funktionieren.«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen!« Sie lächelte traurig, und ihre Hand ruhte weiter in meinem Nacken, fest und warm und lebendig. Wenn das der Wahnsinn war, dann war ich mir wirklich nicht sicher, ob ich etwas anderes wollte. »Ich gehe nicht weg.«
    »Gut«, flüsterte ich. Zusammen mit meiner toten Schwester saß ich auf dem Sofa, lauschte auf die Stimmen aus der Küche und frag te mich , wie zum Henker ich uns unbeschadet da durchbringen sollte.

    Scheiß drauf! Ich habe im Moment nicht die Kraft für etwas Tiefsinniges. Schaltet eure verdammten Computer ab und verbringt ein bisschen Zeit mit euren Familien, ehe der Weltuntergang endgültig gelaufen ist. Das ist so ziemlich die letzte Tiefsinnigkeit, die mir noch einfällt.
    Unsere Zeit ist abgelaufen, und wir wussten nicht mal, dass sie begrenzt war.
    Aus Anpassen oder Sterben , dem Blog von Shaun Mason, 24. Juni 2041.
    Dito.
    Aus Charmante Lügen , dem Blog von Rebecca Atherton, 24. Juni 2041.

24
    Schließlich verflog das Gefühl von Georgias Hand in meinem Nacken. Ich blickte auf und stellte fest, dass ich allein war. Selbst der unbestimmte Eindruck, dass sie irgendwo in meinem Hinterkopf wartete, war dahin. Darüber war ich allerdings nicht so besorgt, wie ich es früher einmal gewesen wäre. Ich war es inzwischen gewohnt, dass sie kam und ging – je nachdem, wie sehr ich unter Druck stand und wahrscheinlich auch je nachdem, wie verrückt ich

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