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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Küche.

    Ich bin Dichterin, und ich bin Geschichtenerzählerin, und als solche erkläre ich aus tiefstem Herzen und mit erhobenem Mittelfinger:
    Fahrt zur Hölle, ihr Arschlöcher, ich scheiß auf euch und alles, was ihr noch gegen uns ins Feld führen mögt! Ihr werdet euch noch wundern, denn nun ist Schluss mit lustig!
    Für Dave.
    Aus Geliebte Pusteblume , dem Blog von Magdalene Grace Garcia, 24. Juni 2041.
    Die Welt steht kopf, und in diesem ganzen verdammten Land bekommt man kein anständiges Bier. Ich fürchte, meine Klassenkameraden hatten recht, als sie vorausgesagt haben, wo ich einmal landen würde. Ich bin eindeutig in der Hölle.
    Aus Fisch und Clips , dem Blog von Mahir Gowda, 24. Juni 2041.

25
    Die Mitarbeiterkonferenz lief nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Das war so ziemlich das einzig Gute an ihr. Alle hatten Angst, und alle brachten diese Angst in unterschiedlicher Weise zum Ausdruck. Die Irwins waren unruhig und sauer, weil sie nicht ins Feld durften. Die Newsies trennten sich in zwei deutlich unterscheidbare Lager: diejenigen, die sich einen Irwin schnappen und rausgehen wollten, um nachzusehen, was zum Teufel vorging, und diejenigen, die sich nur zu gerne so weit wie möglich von den Katastrophengebieten fernhielten, dabei aber bitte mit allen Informationen frei Haus. Das ist eine Haltung, die mich bei Newsies schon immer aufgeregt hat: Sie gehen davon aus, dass Irwins prinzipiell überglücklich sind, ihr Leben für die Karrieren der Newsies aufs Spiel setzen zu dürfen.
    Die Fiktiven hingegen blieben durchweg gerne drinnen, waren aber alle total außer sich vor Angst und hielten alle mit ihrem Gequassel auf, das nichts zur Sache tat, während Maggie sie zu beruhigen versuchte. Sie machte ihre Sache gut, vielleicht besser, als es mir bis dahin klar gewesen war, aber nicht mal sie konnte sie länger als ein paar Minuten am Stück in der Spur halten. Nach zwanzig Minuten hätte ich am liebsten jemanden umgebracht – und es kam mir nicht so genau drauf an, wen.
    Mahir rettete uns allen den Arsch. Ruhig und gelassen übernahm er die Gesprächsleitung, hielt inne, wenn Maggie die Kindergärtnerin spielen musste, und sorgte ansonsten dafür, dass es voranging. Er wusste auf jede Frage eine Antwort und forderte uns andere gerade oft genug auf, etwas zu sagen, damit niemand vergaß, dass es uns gab. Als Veranstaltungsplaner hätte er wahrscheinlich ein Vermögen machen können.
    Während der Konferenz packten Alaric und Becks Vorräte ein und stapelten sie in der Küche bei der geschlossenen Garagentür. Maggie und Alaric hatten schon ziemlich viel gepackt, als wir anderen hinzustießen, aber sie waren beide keine Irwins, und Becks verspürte den – wahrscheinlich berechtigten – Drang, alles noch einmal durchzugehen und sich zu vergewissern, dass wir ausreichend Vorräte hatten, um unser Ziel wohlbehalten zu erreichen.
    »Alles klar, Leute«, sagte ich und unterbrach damit die fünfte, praktisch unveränderte Streiterei über die Frage, für wen die gegenwärtigen Embargos schlimmer waren, Newsies oder Irwins. »Es freut mich, dass jetzt alle auf dem gleichen Stand sind, aber dem Signalverstärker geht bald der Saft aus, deshalb sollten wir hier mal fertig werden. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis wir hier wieder online sind. Bis dahin wissen alle, was sie zu tun haben, und wir haben unsere vorübergehenden Abteilungsleiter. Gibt es noch Fragen?«
    Es gab keine weiteren Fragen, was an ein Wunder grenzte. Unsere vorübergehenden Abteilungsleiter – Katie in Connecticut für die Fiktiven, Luis in Ohio für die Newsies und Dmitri in Michigan für die Irwins – sahen auf ihren winzigen digitalen Bildern aus, als ob ihnen vor Aufregung schlecht wäre. Sollten sie. Wir hatten ihnen die Posten gegeben, weil sie unserer Meinung nach bereit dafür waren. Nicht, dass man wirklich dafür bereit sein konnte, im Zuge einer Katastrophe derartigen Ausmaßes ein Drittel einer großen Nachrichtenseite zu übernehmen, aber die drei waren ähnlich vorbereitet wie wir anderen auch, und bislang hatte niemand auf sie geschossen. Das war doch immerhin etwas.
    »In Ordnung. Dann schalte ich mein Baby hier jetzt ab, bevor es in Flammen aufgeht und wir es totschlagen müssen.« Ich schaute auf den Monitor. Die Gesichter von Nach dem Jüngsten Tag erwiderten meinen Blick, alle erfüllt von ein und derselben Angst. Vielleicht war es wirklich das Ende der Welt. Ein bisschen schlimmer als ein normaler

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