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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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leid, dass ich frage, aber mag jemand den freundlichen Irwins erklären … « Ich bemerkte Becks’ hoffnungsvollen Blick und korrigierte mich hastig: »… den freundlichen Irwins und ehemaligen Irwins erklären, was genau › die Kelly Connolly‹ bedeuten soll? Ich muss nämlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe.«
    »Wahre Worte«, brummte Becks kaum hörbar.
    »Ihr Großvater war Dr. Matras«, sagte Alaric, als erklärte das alles.
    Ich hielt inne, um mir meine Geschichtsseminare im Studium ins Gedächtnis zu rufen. Schließlich versuchte ich es mit den Worten: »Du meinst diesen Kerl von der Seuchenschutzbehörde mit dem Hochverrat?«
    Man hat die Anklage fallen gelassen , schalt mich George.
    »Tut mir leid«, sagte ich unwillkürlich.
    Kelly nahm wohl an, dass meine Entschuldigung an sie gerichtet gewesen wäre, denn sie schüttelte den Kopf und sagte: »Schon in Ordnung; das ist das, weshalb sich die meisten Laien an ihn erinnern. Sein Prozess war eine ziemlich große Sache. Im Medizinstudium mussten wir uns die Aufzeichnungen davon ansehen.«
    »Stimmt«, sagte ich. Langsam fiel es mir wieder ein, wahrscheinlich weil George mich in meinem Innenohr praktisch anbrüllte. »Er ist der Typ, der den Blog von seiner Kleinen übernommen hat, um die Nachricht zu verbreiten.« Ich erinnerte mich dunkel daran, dass ich Kelly in Presseerklärungen der Seuchenschutzbehörde und bei Interviews gesehen hatte, immer im Hintergrund, aber trotzdem war sie regelmäßig zu sehen. Ich hatte immer gedacht, das wäre, weil sie fotogen ist. Nun fand ich heraus, dass sie echtes Werbekapital darstellte.
    »Den Blog seiner elfjährigen Kleinen«, sagte Becks und beäugte Kelly misstrauisch. »Du bist mindestens zweiundzwanzig. Wie kann das sein?«
    »Meine Tante Wendy war das jüngste von sechs Kindern«, antwortete Kelly mit der Mühelosigkeit einer Person, die diese Frage nur zu gut kannte. »Bei der Hochzeit meiner Mutter hat sie die Blumen getragen. Meine Mutter ist Deborah Connolly, geborene Deborah Matras, die zur Zeit des Erwachens fünfundzwanzig Jahre alt war.«
    Becks nickte. Ihre Instinkte als ehemalige Newsie waren zufriedengestellt. »Also, was führt dich in unsere abgelegene Gegend?«
    »Äh, Leute?«
    »Dave, ich sagte dir doch, dass wir den Bericht gleich zusammenschneiden«, sagte Becks ungeduldig.
    Mein Telefon klingelte. Ich entschuldigte mich mit einer Handbewegung, trat einen Schritt zurück, holte es aus der Tasche und klappte es auf. »Hier Shaun.«
    »Warum bist du nicht online?«
    »Hallo auch, Mahir! Warum bist du noch wach? Müsste deine Bollywood-Braut dir nicht mit sechs Monaten Sexentzug drohen, wenn die nicht die Tastatur weglegst und zurück ins Ehebett kriechst?«
    »Sie schläft«, sagte er ausdruckslos. »Was nicht dein Verdienst ist. Warum bist du nicht online?«
    »Auf diese philosophische Frage gibt es zahlreiche Antworten, aber im Moment beschränke ich mich auf ›weil wir Gesellschaft haben und meine Mama mir beigebracht hat, dass es unhöflich ist, meinen Computer zu benutzen, wenn Besuch da ist, es sei denn, es ist genug für alle da‹.«
    »Du bist ein elend schlechter Lügner, Shaun Mason. Deine Mutter hat dir nichts Derartiges beigebracht.«
    »Vielleicht nicht, aber sie hätte es tun sollen. Weshalb willst du, dass ich online bin?«
    »Leute?« Das war wieder Dave, der nun etwas nachdrücklicher klang.
    »Mach die Nachrichten an und sieh selbst. Ich blockiere die Liveübertragungen aus dem Büro unter dem Vorwand, dass wir technische Probleme hätten. Ihr könnt euch später bei mir bedanken.«
    Mahir legte auf.
    Mahir legte bei mir sonst nie einfach so auf.
    Stirnrunzelnd ließ ich das Telefon sinken. »Dave? Was willst du uns sagen?«
    »Ich habe nach den Nachrichten der letzten paar Tage zum Thema Seuchenschutzbehörde gesucht, um zu sehen, ob ich den Grund für unseren Besuch herausfinden kann, und es gibt einen Bericht über einen Einbruch in der Außenstelle Memphis heute Morgen.«
    »Und?«
    »Dort heißt es, dass eine der Ärztinnen ums Leben gekommen sei.«
    Ich brauchte nicht zu fragen, wer. Kellys plötzliches Erblassen war Antwort genug. Ihr Blick huschte umher, als suchte sie nach einem Fluchtweg aus der Wohnung. Es gab keinen. Da alle, die hier wohnten und arbeiteten, da waren, hatten sich die Türen automatisch verriegelt und würden sich für niemanden ohne Schlüssel öffnen.
    Und auch für niemanden, der seinen Bluttest nicht bestand.
    Ich war nicht der Einzige,

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