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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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auf sie gerichtet hatte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums tat Becks es ihm nach. Derweil bewies Alaric ein für einen Newsie außergewöhnliches Maß an gesundem Menschenverstand, indem er sich weiter zurückzog und hinter dem Sofa in Deckung ging.
    Alle drei brüllten durcheinander. Dave und Becks koordinierten sich, während Alaric bloß herumschrie. Und während all dessen stand Kelly vollkommen reglos da und hielt ihre Hände dort, wo man sie sehen konnte. Sie zitterte, und das Weiße in ihren Augen war rundherum deutlich sichtbar, so weit hatte sie sie aufgerissen, aber sie rührte sich nicht vom Fleck. Unwillkürlich bewunderte ich sie dafür. Es war das Klügste, was sie machen konnte.
    »Leute!« Ich klatschte in die Hände. Die Waffe musste ich schließlich nicht ziehen, da Dave und Becks bereits ihre Pistolen auf Kelly richteten. Tatsächlich konnte ich zur Abwechslung mal den netten Bullen in einer potenziell lebensbedrohlichen Situation spielen. »Sie musste durch einen Bluttest, um hier reinzukommen, wisst ihr noch? Entspannt euch verdammt noch mal! Ich bin mir sicher, dass sie eine gute Erklärung hat.« Ich schaute zu Kelly. »Nur ein freundlicher Hinweis, Doc: Jetzt wäre wirklich ein guter Zeitpunkt dafür, etwas zu sagen, das genug Sinn ergibt, damit meine Leute dich nicht erschießen. Alles, was tot ist, benutzen wir hier nämlich für Zielübungen.«
    Kelly drehte sich mit einer so knappen Bewegung wie möglich zu mir um. Trotzdem zuckten Daves Finger und verstärkten ein klein wenig den Druck auf den Abzug. Ich warf ihm einen Blick zu und schüttelte den Kopf. Er entspannte sich etwas. Aber nicht genug. Wenn Kelly keine wirklich großartige Erklärung hatte, würden wir einen neuen Teppichboden brauchen.
    »Ein Klon«, sagte sie.
    Das war eine hinreichend großartige Erklärung.
    »Wie?«, rief ich, fast im gleichen Moment, in dem Becks rief: »Das kann nicht dein Ernst sein!«, und Dave: »Niemals!«
    Alarics steckte mit ungläubiger Miene den Kopf hinterm Sofa hervor.
    »Wir setzen schon seit fünfzehn Jahren Klonierungstechnologien in unseren Krankenhäusern ein«, sagte Kelly mit einem Tonfall verbitterter Belustigung. »Warum kommt euch das so unglaubwürdig vor?«
    »Das Klonen ganzer Menschen ist illegal, amoralisch und unmöglich«, sagte Becks langsam. »Nächster Versuch, Prinzessin.«
    »Wenn man eine Niere klonen kann, warum sollte man dann keine Kelly klonen können?«, fragte Kelly.
    Darauf schien Becks keine Antwort zu wissen.
    »Genau genommen … « Alaric stand auf, den Blick nach wie vor fest auf Kelly gerichtet. Er kehrte nicht in die Mitte des Zimmers zurück, aber er gab immerhin einen kleinen Teil seiner Deckung auf. Das war ein gutes Zeichen. »… ist das Klonen eines vollständigen menschlichen Körpers nicht unmöglich . Es ist nur für alle mit Ausnahme der drei größten medizinischen Forschungsstellen verboten. Die benutzen Klone, um das Fortschreiten von Kellis-Amberlee zu studieren. Es handelt sich um die Weltgesundheitsorganisation, das USAMRIID , wo sie seit jeher an biologischen Kampfstoffen und Gegenmaßnahmen forschen … «
    »… und die Seuchenschutzbehörde«, beendete ich den Satz für ihn. Alle Blicke wandten sich mir zu, einschließlich denen von Dave und Alaric. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kann zählen. Also kann man Menschen klonen?«
    »Ja«, sagte Alaric.
    »Und die Seuchenschutzbehörde hat eine Sondergenehmigung dafür?«
    »Ja«, sagte Kelly.
    »Und weshalb genau hat man dort beschlossen, dich zu klonen?«
    »Ich glaube, an diesem Punkt würde es mir leichter fallen, die Sache zu erklären, ohne dass Leute mit der Waffe auf mich zielen.« Kelly warf Becks einen Blick zu und befeuchtete sich nervös die Lippen. »Ich bin so was nicht gewohnt.«
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen, wenn du hier länger rumhängen willst.« Ich trat an das Medikamentenregal neben dem Waffenschrank und nahm eine der moderneren Testeinheiten – nicht die beste auf dem Markt, aber gut genug, um den Ergebnissen vertrauen zu können – und warf sie mit der Rückhand Kelly zu. Sie kriegte die Einheit kaum zu fassen und ließ sie beinahe fallen.
    »Ein Verlust der Hand-Auge-Koordination ist ein frühes Symptom einer Virenvermehrung«, bemerkte Becks.
    »Tritt aber auch bei Laborratten auf, wenn sie von Menschen umringt sind, die aller Wahrscheinlichkeit nach gleich losfeuern«, sagte ich. »Mach lieber hin und liefer uns Ergebnisse, Doc, bevor

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