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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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uns zu bringen.«
    »Alles klar.« Normalerweise wäre es am sichersten gewesen, den Highway zu nehmen. Der wurde gut bewacht und instand gehalten und hielt verschiedene Notfalleinrichtungen bereit, unter anderem Schlupflöcher, in die man sich zurückziehen könnte, wenn etwas schieflief. Es war aber auch die eine Strecke, die man höchstwahrscheinlich überwachen würde und die man relativ leicht vom Rest des Straßennetzes isolieren konnte. Bei einem Angriff auf uns fünf konnten leicht Unschuldige getroffen werden … und nach allem, was wir erlebt hatten, machte ich mir nicht mehr vor, dass sich unsere Verfolger darum scheren würden.
    »Pass auf dich auf da draußen«, sagte Becks. Dann wurde die Verbindung unterbrochen, und der Wagen beschleunigte, fort von den Lichtern Weeds in die Dunkelheit vor uns.
    Mir blieb nichts übrig, als zu folgen.
    Die Interstate 5 war verlassen. Selbst die Kontrollstationen waren dunkel, was einmal mehr bewies, dass die Menschen im Falle einer echten landesweiten Katastrophe zu Hause blieben, egal, wie viel Pflichtgefühl man ihnen einimpfte. Die Hälfte der Leute, die die Straßen hätten bewachen sollen, würde wahrscheinlich wegen Hochverrats angeklagt werden, wenn man sie erwischte, aber derzeit konnte ihnen das absolut egal sein. Hochverrat war nicht so schlimm wie Infektion und Tod. Hochverrat konnte man überleben. Wir ließen die automatischen Bluttests über uns ergehen und fuhren weiter.
    Jedes Mal, wenn die anderen im Wagen ein Fenster herunterkurbeln mussten, hielt ich den Atem an und wartete darauf, dass die Schreie begannen. Doch nichts dergleichen geschah. Wir waren wahrscheinlich so weit abseits des Wegs, den der Sturm genommen hatte, dass wir nichts zu befürchten hatten … aber Wahrscheinlichkeiten sind etwas, worauf ich mich nicht verlassen wollte. Dem Himmel sei Dank, dass es Mückenschutzmittel gibt.
    Nun, da die Straße leer war und wir beide so schnell fuhren wie gefahrlos möglich, brachten wir die sechzig Kilometer Highway in knapp dreißig Minuten hinter uns. Dann bog Becks auf eine Landstraße ein, die parallel zur Interstate 5 verlief, jedoch weitgehend durch die Betonmauer verdeckt war, die dem Schutz der Autofahrer diente. Wenn man zu den Leuten in den winzigen Häuschen und heruntergekommenen Trailerparks gehörte, an denen wir vorbeikamen, dann hatte man eben Pech gehabt. Die meisten Menschen geben sich alle Mühe, das zu vergessen: Die Welt mag sich verändert haben, aber manche Leute haben weiterhin die Arschkarte gezogen. Die Armen hatten keine ausklügelten Sicherheitssysteme oder hermetisch abgeriegelten Fenster, und jetzt, wo Kellis-Amberlee einen neuen Übertragungsvektor hatte …
    Ich wollte gar nicht daran denken.
    Wir kamen gerade an Ashland in Oregon vorbei, als es erneut in meinem Helm piepte. »Ja«, sagte ich.
    »Shaun?« Becks klang unsicher. »Das GPS hat mir gerade unser Ziel angezeigt.«
    »Und?«
    »Und es ist in Shady Cove.«
    Ich schaffte es gerade noch, das Motorrad unter Kontrolle zu bringen, aber nur, weil George für mich die lebenswichtige Aufgabe übernahm, wie eine Irre herumzuschimpfen. »Bist du dir sicher ?«
    »Allerdings.« Eine ganze Weile schwieg sie, bevor sie fragte: »Wie wahrscheinlich ist es, dass sie uns in eine Falle lockt?«
    »Ich weiß nicht. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir irgendwo anders unterkommen?« Sie antwortete nicht. »Dachte ich mir. Wir fahren nach Shady Cove, Becks. Sag allen, dass sie ihre Waffen entsichern und den Rückspiegel im Auge behalten sollen!«
    »Herrgott noch mal, ich hoffe du weißt, was du tust, Mason«, sagte Becks und unterbrach die Verbindung.
    »Ich auch«, murmelte ich. »Ich auch.«
    Nach dem Erwachen hatte man eine Menge Kleinstädte für unbewohnbar erklärt. Kleine, überall auf der Weltkarte verteilte Todeszonen, Orte, die kein Mensch mehr aufsucht – mit Ausnahme von gut vorbereiteten, schwer bewaffneten Irwins auf der Jagd nach einer Schlagzeile, und selbst unsereins betritt so eine Zone niemals des Nachts. Da könnte man genauso gut sein eigenes Todesurteil unterzeichnen. Santa Cruz in Kalifornien ist eine Todeszone. Genau wie der Großteil von Indien. Und wie Shady Cove in Oregon. Früher einmal handelte es sich um eine gemütliche Kleinstadt mit etwa zwanzigtausend Einwohnern, umgeben von Wäldchen und in bequemer Entfernung zu mehreren touristischen Naturparks. Den Leuten dort ging es gut.
    Bis die Zombies kamen und genau die Eigenschaften, die Shady Cove

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