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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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zu einem netten Platz zum Leben gemacht hatten, zu Todesfallen verwandelten. Weed wäre es vielleicht genauso ergangen, hätte es nicht seine Fischereien gehabt. In Shady Cove gab es nichts von vergleichbarem ökonomischen Wert. Es gab nur Menschen. Das Erwachen hat uns eine Menge Menschen gekostet. Eine Kleinstadt wie Shady Cove fällt da statistisch gesehen nicht ins Gewicht.
    Das ist nicht gut , sagte George. Wir müssen umkehren .
    »Es ist absolut logisch. Wenn Dr. Abbey von der Bildfläche verschwinden will, dann am besten in einer Todeszone, und Shady Cove wurde nie ausgebrannt.« Ich rang mir ein Lächeln ab. »Außerdem weißt du nur, dass es diese Stadt überhaupt gibt, weil ich dich so oft angebettelt habe, dass du mich hinfahren lässt.«
    Es gibt einen Grund, warum ich immer Nein gesagt habe.
    »Ich weiß. Aber wir haben nun mal keine große Wahl.«
    Darauf wusste George keine Antwort.
    Die Landstraße wurde von einer noch schmaleren Straße fortgesetzt, die schließlich in eine nur notdürftig gepflasterte Straße überging. Wir konnten die ganze Zeit über die Lichter der Highway-Schutzmauer sehen. Fast kam es mir vor, als wollten sie mich mit dem Gedanken an glatten Asphalt und ordentlich ausgeschilderte Abfahrten verspotten. Wir befanden uns noch immer in dem von Dr. Abbey vorgegebenen Zeitfenster, und das GPS gab Becks nach wie vor Richtungsanweisungen, denn sonst hätte sie längst angehalten, um mich dafür anzubrüllen, dass ich uns in diesen Schlamassel manövriert hatte.
    Als ich an einem Schild vorbeifuhr, auf dem Shady Cove – 7 Kilometer stand, begann ich sogar langsam daran zu glauben, dass wir unser Ziel bei lebendigem Leib erreichen würden.
    Dann kam links von mir der erste Zombie aus dem Wald gerannt.
    Er lief mit den grausigen, abgehackten, aber schnellen Bewegungen, die man nur bei den frisch Infizierten erlebt. Ein normaler Mensch ist bei einem kurzen Sprint immer schneller, aber auf langer Strecke gewinnen die frisch Infizierten. Schmerz ist ihnen egal, und wenn ihre Lungen nicht genug Luft bekommen, bemerken sie das kaum. Ein Nichtinfizierter hört früher oder später auf, einen zu verfolgen. Ein Zombie rennt so lange weiter, bis er vor Erschöpfung zusammenbricht, und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er sich nicht einmal dadurch lange unterkriegen lässt.
    Der Wagen machte einen Schwenk, um dem Zombie auszuweichen. Ich tat es ihm nach. Dabei war ich so sehr damit beschäftigt, nicht umzukippen, dass ich die anderen drei Infizierten übersah, die aus dem Schutz der Bäume sprangen. Ich bemerkte sie erst, als einer von ihnen nach dem Lenker meines Motorrads griff, ohne sich dabei bewusst zu sein, wie blöd es war, einen Mann auf einem fahrenden Motorrad anzugreifen. »Heilige … «
    Ich bremste scharf, sodass der Zombie weggeschleudert wurde. Der Wagen war wieder auf Kurs und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit weiter. Ich gab Gas, um ihm zu folgen, als mich plötzlich ein Arm um den Hals packte und mich vom Motorrad riss.
    Die kugelsichere Jacke, die ich trug, fing den Aufprall auf der Straße weitgehend ab, aber sie half nicht gegen die Hände, die mich zu Boden zerrten, und die Finger, die unkoordiniert nach einer Lücke in meiner Schutzkleidung suchten. Ich stieß sie beiseite und schlug um mich, in dem Versuch, mich zu befreien. Wenn ich an eine meiner Waffen kam, hatte ich eine Chance davonzukommen. Keine besonders große, aber immerhin.
    Meine Finger fanden den Griff einer Pistole. Ich riss sie so heftig aus dem Halfter, dass eine der Schnallen riss, und schoss dem ersten Zombie, ohne zu zielen, ins Gesicht. Der Knall dröhnte mir in den Ohren, obwohl ich immer noch den Helm aufhatte. Der Zombie kippte nach hinten, was mir gerade genug Spielraum verschaffte, um mich aufzusetzen und auf den zu meiner Rechten zu schießen. Damit blieben … Kacke! Damit blieben nach einer schnellen Zählung noch mindestens drei, die sich alle ganz auf mich konzentrierten. Das Motorrad lag weiter vorne auf der Seite. Ich konnte es unmöglich aufrichten und wieder in Gang bringen, wenn ich nicht vorher alle Zombies erledigte, und die Zahlenverhältnisse sprachen ganz und gar nicht für mich.
    Sei kein Trottel! Du hast schon Schlimmeres überlebt.
    »Sagst du«, brummte ich und schoss erneut.
    Ich konzentrierte mich so sehr auf die Zombies, die ich sehen konnte, dass ich eine der ersten Regeln vergaß, die man beachten muss, wenn man es mit einer Horde von mehr als drei Untoten zu tun

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