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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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fühlte mich verfolgt. Aber nach den Ereignissen der vergangenen 24 Stunden war das wohl auch gerechtfertigt.
    Das orangefarbene Licht am Rande meines Visiers meldete mir mit einem Blinken, dass ein Anruf wartete. »Annehmen«, sagte ich.
    »He, Boss!« Alarics normalerweise lockerer Tonfall hatte etwas Angespanntes. »Laut GPS sind wir noch anderthalb Stunden von Portland entfernt. Rückst du bald die Zieladresse raus, oder spielen wir bis zur Ortseinfahrt Ratespielchen?«
    »Wir fahren nicht nach Portland«, antwortete ich. Im Hintergrund hörte ich Becks fluchen. Fast musste ich lachen. »Sag Becks, dass sie sich nicht ins Hemd machen soll. Wir fahren zu einer Stadt bei Portland. Sie heißt Forest Grove. Dort müssen wir zu einem alten Gewerbegebiet, das während des Erwachens dichtgemacht und offiziell nie wieder eröffnet wurde. Die Adresse ist im GPS eingespeichert. Ich habe sie unter dem Namen ›Shauns geheimer Pornoladen‹ abgelegt.«
    Reizend , bemerkte George.
    »Iih«, machte Alaric. »In Ordnung, ich rufe jetzt die Koordinaten ab. Müssen wir sonst noch etwas wissen?«
    »Ihr wisst genau so viel wie ich, und wenn nötig, könnt ihr weitere Informationen aus dem Doc herausholen.« Ich machte einen Schlenker, um einem Schlagloch auszuweichen, und spürte, wie Maggie sich fester um meine Hüfte klammerte. Für eine Frau, die fast nie das Haus verließ, blieb sie erstaunlich ruhig. Langsam fragte ich mich, was genau in dem »Kräutertee« gewesen war, den sie vor unserem Aufbruch getrunken hatte. »Wir sind zu einem illegalen Biotech-Labor unterwegs, um mit jemandem zu reden, mit dem der Seuchenschutz sich lieber nicht anlegt. Was soll schon schiefgehen?«
    Eine ganze Weile kam keine Antwort, bis Alaric schließlich sagte: »Ich lege jetzt auf.«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste.«
    »Du bist echt krank im Kopf.«
    »Das dürfte stimmen. Wir sehen uns in Forest Grove.« Das orangefarbene Licht erlosch. Ich gestattete mir ein grimmiges Lachen und gab Gas. Unsere kleine Spritztour der Verdammten war unterwegs.
    Hast du einen Plan? , fragte George.
    »Nein, das weißt du doch«, antwortete ich. Ich machte mir keine Gedanken darum, dass Maggie meine Selbstgespräche mithören könnte. Das Brausen des Windes würde meine Stimme mitreißen. So seltsam es sein mochte, George und ich hatten ein gewisses Maß an Privatsphäre, obwohl jemand anders mit den Armen meine Hüften umklammerte. Wäre Maggie am Lenker gewesen, hätte ich mir vielleicht sogar vormachen können, dass die Welt noch so war, wie sie sein sollte, auch wenn die Illusion nur bis zum Ende der Fahrt gehalten hätte.
    George lachte. Ich lächelte, entspannte mich und fuhr weiter. Nächster Halt: Forest Grove.
    Das Caspell-Gewerbegebiet lag am Stadtrand, in einer Gegend, die wahrscheinlich als vielversprechender Standort gegolten hatte, bevor die Toten auf die Idee gekommen waren, wieder aufzustehen und durch die Gegend zu laufen. Es war nach einem Modell erbaut, das sich vor dem Erwachen großer Beliebtheit erfreut hatte, mit großen Freiflächen und breiten Wegen zwischen den Gebäuden. Ich hätte darauf gewettet, dass über die Hälfte der Gebäude wahrscheinlich irgendwann einmal automatische Türen gehabt hatten und in keiner Weise gegen die umherschlurfenden Infizierten gesichert waren. Es war kein Wunder, dass die örtlichen Behörden sich niemals die Mühe gemacht hatten, diesen Standort zurückzuerobern: Das einzig Besondere an ihm war, dass man ihn nicht niedergebrannt hatte.
    Laut Kelly befand sich das, was wir suchten, im ehemaligen IT -Komplex, bei dessen Bau man sehr viel vernünftigeren Prinzipien gefolgt war: Er war luftdicht, wasserdicht und hatte keine Fenster, womit kein Kontaminationsrisiko bestand, solange man nicht vergaß abzuschließen. Georgia und ich sind in einem solchen IT -Komplex aus der alten Zeit zur Schule gegangen, und dort waren wir so sicher wie nur möglich gewesen. Es ergab eine Menge Sinn, sein Labor an einem solchen Ort einzurichten, insbesondere, wenn das restliche Gewerbegebiet eine hervorragende, wenn auch nicht ungefährliche Deckung bot. Nicht mal der mutigste Irwin würde durch Zufall darauf stoßen, und wenn einer blöd genug war, freiwillig hier herumzustolpern, dann würde er wahrscheinlich aufgefressen werden, ehe er ankam.
    Das Parkhaus neigte sich besorgniserregend nach links. Ich begutachtete es, schüttelte den Kopf und fuhr weiter. Das letzte, was wir gebrauchen konnten, war, dass uns ein

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